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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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reagierte wie in Trance. »Gern«, sagte sie und hängte sich bei ihm ein.
    Als sie Seite an Seite Darren Secadas Wohnung verließen, dachte sie: Das muß, das kann nur ein Traum sein . ..
    Und: ... lieber Gott, laß ihn nicht aufhören, bevor er so endet, wie ich mir wünsche, daß er endet!
    Als sie in den Aufzug stiegen, kam ihnen eine Frau mit Einkaufstüten entgegen. Und obwohl Seven registrierte, daß die Fremde sie und ihren Begleiter mit einem seltsamen Blick musterte, machte sie sich keine Gedanken darüber.
    Hätte sie stattdessen die Gedanken der Frau lesen können, wäre sie um so verwirrter gewesen.
    Es ist nicht zu glauben! dachte die Nachbarin Darren Secadas. Wie um alles in der Welt kommt eine so hübsche junge Frau an einen solchen
    Widerling? Der sieht ja aus, als käme er geradewegs aus einer Gruft...!
    *
    So ganz konnte Lilith Eden es noch immer nicht fassen, daß Chief Holloway sie letzten Endes doch hatte gehen lassen. Hätte er es wirklich gewollt, wäre es für ihn kein Problem gewesen, sie aufzuhalten - irgendwie und zur Not mit Gewalt. Und Lilith hätte ihrerseits die eigenen Mittel ganz gewiß nicht ausgereizt, um sich über Holloways Widerstand hinwegzusetzen - jedenfalls nicht in aller Öffentlichkeit.
    Daß sie das Haus (ihr Haus) nun ungehindert betreten konnte, mußte bedeuten, daß der Chefinspektor ihr auf seine ganz eigene Weise vertraute, oder einfach nur Hoffnung in sie setzte. Womöglich hatte sie, trotzdem er sich als resistent gegen ihre hypnotische Kraft erwiesen hatte, doch tieferen Eindruck auf ihn gemacht, ihn beeindruckt.
    Wie auch immer, diese Überlegungen an sich stärkten Liliths Selbstvertrauen. Denn so lässig, wie sie sich gegeben hatte, war sie längst nicht. Im Gegenteil; was immer es war, das hier auf sie lauerte, ängstigte sie.
    Aber Liliths Verantwortungsgefühl wog schwerer: Dieses Haus war ihr Heim, und jede Gefahr, die davon ausging, belastete ihr ganz persönliches Konto. Und darauf waren schon viel zu viele Opfer verzeichnet.
    Langsam ging Lilith die Stufen zum Eingang hinauf, zwischen den Statuen hindurch. Ihr Blick schweifte unablässig hin und her, suchte und fand vertraute Details, obwohl sie ihre Jugend in diesem Haus nur geträumt hatte. Trotzdem war und fühlte sie sich hier zu Hause, mit jedem Schritt, den sie tat, ein kleines bißchen mehr, und auch dieses Gefühl zwang sie dazu, der Bedrohung, die sich hier eingenistet hatte, zu begegnen und sie auszumerzen.
    Wie sie das bewerkstelligen sollte, wußte Lilith noch nicht, und so konnte sie nur eines tun: die Entscheidung aufschieben, bis sie gefällt werden mußte - weil es dann um Leben und Tod gehen würde! Und wahrscheinlich nicht allein um ihr eigenes Leben .
    Das Portal war geschlossen, aber nicht abgesperrt. Die schwere Klinke gab unter Liliths Druck knirschend und leise quietschend nach, und mit ähnlichem, aber lauterem Geräusch schwang die Tür auf.
    Leere empfing Lilith, und graues Dämmerlicht, das die Eingangshalle wie glimmender Nebel erfüllte.
    Einen zeitlosen Moment lang vergaß Lilith den eigentlichen Grund ihres Hierseins und gab sich ganz ihren Erinnerungen hin. Sie überließ sich den Gedanken an eine Zeit, die nie wirklich existiert hatte, fiel hinein wie in ein weiches Federbett, genoß die Wärme und Geborgenheit, die ihre buchstäblich traumhafte Jugend bestimmt hatten. Damals hatte es in ihrer Welt weder Vampire noch sonstige Gefahren gegeben, damals war sie einfach nur Mensch gewesen - Dieser Gedanke war es, der Lilith aus ihrem selbstvergessenen Zustand weckte und in die Wirklichkeit zurückholte. Denn unterbewußt hatte sie in diesem Augenblick erkannt, daß sie im Grunde ihres Herzens nicht wirklich nur Mensch sein wollte. Weil ihr ein solches Leben fremd war. Sie kannte es nur als Traum, und sie wußte, daß dieser Traum an der Realität zerbrechen würde.
    Nein, sie war Lilith Eden, eine Hybride, das Kind zweier Welten, und sie wollte es bleiben, weil es gut so war - für diese Welt .
    Zwei, drei Schritte hinter der Schwelle der Eingangstür war Lilith stehengeblieben. Ihr Blick geisterte durch die Halle. Oben waren die Schlafzimmer gewesen, dort drüben ging es zur Küche, gegenüber zum Wohnzimmer und -
    Egal! ermahnte sie sich. Du bist nicht deshalb hier, sondern ...
    Zum Keller.
    Dorthin mußte sie. Von dort waren die . Ratten gekommen. Und dort unten mochten dieser Neech Roven und womöglich weitere Männer um ihr Leben bangen. Wie es anging, daß diese Monster

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