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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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»Kein Problem.«
    Ortega sammelte den Kram zusammen, legte ihn zurück in die Kiste, und marschierte zu Jakes Schreibtisch. Sie sprachen ein paar Sekunden miteinander, dann nahm Jake die Kiste und ging nach hinten. Ich sah, wie Ortega sich umwandte, als ein dicker Mann mit einem Bart in den Raum kam, dann flüsterten sie ein paar Minuten lang in der Nähe der Tür miteinander. Das Flüstern gefiel mir gar nicht. Flüstern hieß normalerweise, dass etwas Blödes bevorstand. Und wie immer hatte ich recht.
    Ortega setzte sich mir gegenüber und sagte: »Wir haben ein Problem.«
    Da ich an Probleme gewöhnt war, sagte ich nichts, machte mich aber auf das Schlimmste gefasst.
    »Oben ist ein Typ, der wissen will, wo Sie sind und was los ist. Er will Ihre Kaution stellen, falls man Ihnen irgendetwas vorwirft.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wer?«
    »Er heißt Black. Kennen Sie den?«
    Oh, das ist mein Schätzchen, der wedelt immer gern mit seinem dicken Scheckbuch. Kein Wunder, dass ich ihn so mag. »Der ist okay. Ich bin mit ihm hergeflogen. Woher wusste er, dass ich hier bin?«
    »Keine Ahnung, aber das war nicht die schlechte Nachricht.«
    Mist. »Was ist die schlechte Nachricht?«
    »Ihr Freund Black da oben? Der hat José Rangos’ persönlichen Drecksanwalt bei sich.«
    Ich sackte auf meinem Stuhl zusammen, bis man mich wahrscheinlich in einen Fingerhut hätte quetschen können. Kein Wunder, dass Black sofort losgesprintet war, als er den Anruf im Hotel bekommen hatte. Ich wusste, dass er ein paar Verbindungen zur Unterwelt in New Orleans hatte, aber ich hatte ihn niemals erwähnen hören, dass er mit jemandem namens Rangos dicke war.
    »Er ist voll in Ordnung, Ortega. Ich verbürge mich für ihn. Er ist ein Psychiater, den mein Sheriff manchmal bei unseren Fällen zu Hilfe zieht.«
    Ortega sah mich an und sein skeptischer Ausdruck veränderte sich. »Hey, Mann, er ist doch nicht dieser Typ, Nicholas Black, oder?«
    Aha, Black und sein berühmtes Gesicht. Ich nickte. »Sie kennen ihn?«
    »Ich habe ihn in den Nachrichten gesehen, als dieser Seifenopernstar letztes Jahr in seinem Hotel umgebracht wurde.« Dann sah ich Erkenntnis in seinem Gesicht dämmern. Er war ziemlich durchschaubar für einen Detective der Mordkommission.
    »Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie die Kollegin sind, die den Fall geknackt hat? Sylvie Sonstwas, die Schauspielerin?«
    »Doch, das bin ich. Ich bin jetzt superberühmt. Deswegen haben Sie mich auch gleich als Auftragsmörderin identifiziert, mir Handschellen angelegt und mich eingebuchtet.«
    »Meine Güte, ich hätte Sie erkennen müssen. Ihr Foto war oft genug in der Zeitung, selbst hier unten. Meine Güte, das war eine ziemlich scheußliche Sache.«
    »Ja.« Zeit für einen Themenwechsel, bevor er noch ein paar der scheußlichen Details wissen wollte, also fragte ich: »Können Sie ein Treffen mit mir und Vasquez arrangieren?«
    »Das können wir, aber Sie müssen mir Zeit geben, ihn wieder aufzutreiben. Ich vermute, er hat Sie angegriffen und ist abgehauen, weil er dachte, Sie kämen in Rangos’ Auftrag, um ihn kalt zu machen.«
    »Vielleicht sollten Sie sich mal nach dem Zeugenschutzprogramm erkundigen, Mario.«
    »Sobald diese Nummer zu Ende ist, wird er genau dorthin verschwinden.«
    »Was ist mit ihm? Hat er irgendwelche Gewaltverbrechen im Vorstrafenregister?«
    »Nein. Er hat eine Menge Kleinstdelikte auf dem Kerbholz, aber nichts so Blödes, wie sich mit den Rangos anzulegen.«
    »Ich habe gehört, dass er seine Freundin manchmal geschlagen hat.«
    »Vielleicht. Ich weiß nichts davon. Auf jeden Fall sind keine häuslichen Tätlichkeiten in seiner Akte verzeichnet.«
    »Okay, ich gebe Ihnen meine Karte. Rufen Sie mich auf dem Handy an, sobald sie Vasquez ausfindig gemacht haben. Ich kann hier nicht weg, bis ich mit ihm geredet habe.«
    »Alles klar.« Er zog seine eigene Karte hervor und gab sie mir. »Halten Sie mich auf dem Laufenden über Ihren Fall. Und vielleicht sollten Sie Ihrem Freund da oben, Black, sagen, dass er nicht unbedingt mit dem Anwalt der Rangos abhängen soll, wenn er in der Stadt ist. Das könnte seiner Gesundheit nicht sonderlich zuträglich sein.«
    Als hätte Black vor irgendetwas Angst, vor allem Mafiatypen wie denen, mit denen er aufgewachsen war. »Das werde ich an ihn weitergeben. Kann ich jetzt meine Waffen und meine Marke wiederhaben? Ich fühle mich nackt ohne sie, richtig verwundbar. Miami steht in dem Ruf, ganz schön gefährlich zu

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