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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Ortega.
    »Nein. Sie trug die Krone eines Schönheitswettbewerbes und einen Strauß Rosen. Er hat sie in eine Duschkabine gesetzt. Er wollte uns eine Nachricht zukommen lassen, oder irgendjemandem. Hat mit Bleiche hinter sich sauber gemacht. Was sagt Ihnen das?« Ich sah Ortega an.
    »Dass er besser wird.«
    »Genau. Haben Sie noch mehr Fälle mit der gleichen Vorgehensweise?«
    »Nein. Wir finden eine Menge Tote im Sumpf, aber keine ohne Lippen. Irgendwo hier drin hab ich Fotos von dem Opfer.«
    Er suchte zwischen den Berichten und Bildern, bis er das Foto fand, nach dem er suchte. »Da ist es ja.«
    Ich betrachtete Esteban Rangos. Er war dunkelhäutig, gut aussehend, und jünger, als ich anfangs gedacht hatte. Vielleicht ein College-Schüler. Er kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich wusste nicht, warum. »Wie alt war er?«
    »Gerade einundzwanzig. Unser Undercover-Kollege sagt, die Rangos haben nach dem Mörder des Jungen gesucht, angeblich haben sie eine große Belohnung für Informationen darüber ausgesetzt, wer es war und wo er zu finden wäre. Soweit ich weiß, ist nie etwas daraus geworden. Es sei denn, natürlich, sie hätten den Täter gefunden, im Stillen umgelegt und niemand hätte je etwas davon erfahren.«
    »Könnte ich eine Kopie davon bekommen?« Ich hob das Foto in die Höhe.
    »Kein Problem. Glauben Sie wirklich, die beiden stehen in einem Zusammenhang?«
    »Ja, vielleicht. Unser Opfer ist auch aus dieser Gegend. Das ist mir ein bisschen viel Zufall, um es zu ignorieren.«
    »Und Sie glauben, Carlos könnte der Täter sein?«
    »Kann man nicht wissen. Vielleicht ist das der Grund für dieses Auftragsmordgerücht. Deswegen bin ich hier, um zu klären, wo er steckt. Haben Sie ihn vierundzwanzig Stunden am Tag im Auge gehabt?«
    »Den Großteil dieser Woche. Donnerstag habe ich ihn ausfindig gemacht und bin dann an ihm dran geblieben.«
    »Er hätte also hoch zum See fliegen und sie umlegen können?«
    »Vielleicht. Soll ich mal die Passagierlisten für Flüge aus Miami für die letzte Woche anfordern?«
    »Klasse.«
    Ortega griff nach dem Foto. »Diese Geschichte hat mich verfolgt, so wie alle hier. Es war merkwürdig, dass jemand den Mumm hatte, jemanden, der José Rangos so nahe stand, zu ermorden. Das ist im Grunde ein Todesurteil.«
    »Da haben Sie vielleicht Recht. Vielleicht haben sie ihn gefunden, ihm ein oder zwei Ohrläppchen abgesäbelt, und dann die Leiche draußen ins Meer geschmissen.«
    »Ja, das wäre möglich. Aber wir versuchen einigermaßen informiert zu bleiben und haben die Rangos ziemlich genau im Auge. Dann und wann hören wir, dass sie immer noch daran interessiert wären, Informationen über den Mörder des Neffen zu kaufen.«
    »Was ist mit einem Motiv?«
    Ortega zuckte mit seinen breiten Schultern.
    »Wir glauben, der Hilde-Swensen-Mord war vielleicht eine Art Rache, der Nachricht nach zu urteilen, die der Täter an der Leiche zurückgelassen hat. Vielleicht war das bei Ihnen auch so.«
    »Was für eine Nachricht?«
    »Ein Aufkleber an der Schulter des Opfers. Darauf stand: ›Dass einer lächeln kann und immer lächeln, und doch ein Schurke sein.‹«
    »Hamlet«, sagte Ortega ohne zu zögern.
    Wow, ich hatte ein paar Sekunden gebraucht, um mich daran zu erinnern, aus welchem Stück das Zitat stammte. »Das stimmt. Sind Sie Shakespeare-Kenner?«
    »Klar. Mel Gibson hat das gesagt, oder?« Dann lachte er. »War nur Spaß. Nein, ich bin in einer Amateur-Theatergruppe. Ich werde immer als Othello besetzt.«
    Immerhin, an Othello erinnerte ich mich aus der Highschool. Und Ortega würde einen verdammt guten Othello geben, selbst mit seinem melodischen Akzent. »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Vielleicht hat der Täter irgendetwas mit Theater zu tun, möglicherweise ist er Schauspieler? Oder Englischlehrer?«
    »Denkbar. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mir ein paar dieser Sachen kopiere? Ganz offiziell. Ich unterschreibe dafür. Ich möchte gern das Mordbuch lesen, vielleicht fällt mir etwas auf.«
    »Kein Problem.«
    »Sie sind kein schlechter Typ, Ortega. Es sei denn, Sie wollten mich bald wieder in den Dreck werfen.«
    »Das kann ich ja in nächster Zeit lassen, wenn Sie sich einigermaßen benehmen.«
    Wir teilten unser allererstes Grinsen. Freunde fürs Leben. Außerdem wollte ich von ihm eine Kopie von Esteban Rangos’ Akte.
    »Soll ich Jake mal fragen, ob er Ihnen eine Kopie macht?«
    Oh, bittet und euch wird gegeben. »Das wäre cool, Mario.«
    Er lachte.

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