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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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die ganze Woche, genaugenommen. Meine gesamte Kundenliste kann das bezeugen.«
    »Wie gestaltet sich Ihr Verhältnis zu Mr Rangos?«
    Es war keine präzise Frage, und es konnte auch keine sein. Ich wusste, dass er ein Polizeispitzel war, aber er wusste nicht, dass ich das wusste. Er schaute ängstlich zur Tür. »Ich bin ein kleines Licht. Ich wasche etwas Geld für sie, verkaufe ein bisschen Koks im Club, sonst nichts. Ich schwöre es. Sie können sie fragen. Sie hatten nichts gegen mich, sie haben keinen Killer auf mich angesetzt, sonst wäre ich schon tot. Sie hätten mich wahrscheinlich nicht so in die Mangel genommen, wenn ich Sie heute nicht angegriffen hätte.«
    »Warum sind Sie auf mich losgegangen?«
    »Ich hatte Angst. Es heißt, dass irgendjemand mich tot sehen will. Ich dachte, jemand hätte Sie geschickt, um mich umzulegen.«
    Dieser Jemand wäre dann Rangos. Und gehört hatte er das nicht auf der Straße, sondern direkt beim Miami PD , von Ortega, um genau zu sein. Er dachte vielleicht, alles wäre ganz prima und die Sache mit Rangos und seinen Schlägern würde nun auch super enden, weil er eben noch nicht tot war. Aber ich war da nicht so sicher. Wenn sie je herausfanden, dass er mit der Polizei geredet hatte, ganz zu schweigen von seinen Spitzeleien, dann würde er Betoneimer in seiner Schuhgröße anhaben, bevor er zweimal zwinkern konnte.
    »Sie spielen ein gefährliches Spiel, Carlos«, sagte ich sehr leise. »Es könnte Sie das Leben kosten.«
    Er tupfte noch etwas mehr Blut ab und nickte. Aber sein Blick war wachsam und vorsichtig.
    »Die haben mir eine Menge Fragen gestellt, warum Sie bei Hilde herumgeschnüffelt haben, wo sie war, was mit ihr passiert ist. Sie wollten wissen, was ich über Ihren Fall weiß und was Hilde damit zu tun hat. Aber ich wusste nichts. Ich wusste nicht einmal, dass sie tot ist.«
    Carlos drückte sein Gesicht in den Waschlappen und weinte wie ein Baby.
    Aber diese kleine Information fand ich hochinteressant. Vielleicht teilten die Rangos unsere Theorie, dass Hildes Tod in Verbindung zu dem Mord an Esteban Rangos stand, aber woher sollten sie wissen, dass Hilde tot war, ganz zu schweigen von der schrecklichen Verstümmelung des Opfers? Ortega war der Einzige, dem ich es erzählt hatte, und er hatte sicher zumindest seinen Chief darüber in Kenntnis gesetzt, aber Gerüchte breiteten sich in den Fluren von Polizeiwachen aus wie Waldbrände. Die Rangos hätten bestimmt einen schmutzigen MPD -Bullen auf der Gehaltsliste. Vielleicht hatte ihnen auch ihr schmieriger Anwalt irgendwie die Information besorgt? Oder Black hatte es erzählt – der wusste alles von mir. Nein, auf keinen Fall. Das konnte ich gleich wieder streichen, es war lächerlich. Er bestand vielleicht darauf, dass wir dann und wann seinen Lieblingspatenonkel besuchten, aber er würde niemals die Details eines meiner Fälle verraten. Auf keinen Fall. Darauf würde ich mein Leben wetten. Aber fragen würde ich ihn trotzdem.
    »Okay, wir werden rüber in den Ocean Club gehen und die Leute fragen, von denen Sie sagen, dass sie Ihr Alibi bezeugen können. Haben Sie damit ein Problem?«
    Er schüttelte den Kopf und ich wusste, dass er einfach nur froh war, dass jemand ihn aus dieser Garage/Folterkammer rausholte. »Fällt Ihnen irgendjemand anders ein, der Hilde vielleicht ermorden wollte?«
    Er begann wieder zu weinen und tat mir fast leid, bis ich mich daran erinnerte, dass Brianna hatte mit ansehen müssen, wie er Hilde behandelte. Psychopathische Mörder gaben gute Trauernde, wenn Tränen gefragt waren.
    »Eine Menge der anderen Mädchen waren eifersüchtig auf sie, und viele Männer wollten sie, das hat mich ja so verrückt gemacht. Überall, wo sie hinging, hingen sie um uns herum und versuchten, sie auf sich aufmerksam zu machen. Einige von ihnen waren echte Freaks, Perverse. Vor allem einer.«
    »Wer war das?«
    »Ich kenne ihn nicht. Ich habe ihn bloß einmal mit ihr erwischt, und sie hat gesagt, er sei ein Verwandter.«
    »Ist Ihre Eifersucht der Grund für Ihre Trennung gewesen?«
    »Ja. Sie ist ausgezogen, hoch an die Küste, wo sie mir nicht begegnen würde.«
    »Und ist mit anderen Männern ausgegangen?«
    »Ja, das hat mich fast umgebracht. Ich liebe sie, ich schwöre es.«
    »Vielleicht haben Sie sich gedacht: Wenn Sie sie nicht haben können, soll niemand sie haben. Oder?«
    »Nein, dios, bitte glauben Sie mir, ich habe sie vermisst. Ich habe Scheiße gebaut, ich habe ihr ein paar Mal wehgetan,

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