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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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und in Erfahrung zu bringen, ob Costin seinen Job gekündigt hatte. Mich beschlich das Gefühl, er wäre schon lange weg. Obion kehrte ziemlich zügig mit der Information zurück, dass Costin seit zwei Tagen nicht zur Arbeit erschienen war. Lohman hatte keine Ahnung, wo er steckte. Bud durchsuchte gerade die Küchenschränke und ließ seine Frustration an einigen unglückseligen Messingscharnieren aus, aber ich stürzte mich wie immer auf den Telefonanrufbeantworter. Erfreut stellte ich fest, dass Costin sowohl eine Rufnummernanzeige als auch einen Anrufbeantworter mit drei Nachrichten darauf hatte, und drückte auf den Abspielknopf. Die erste Nachricht war ein Aufleger, und ich fürchtete bereits, so würde es weitergehen. Aber ich hatte Unrecht, das zweite war die Jammerstimme seiner Stripper-Freundin, die wissen wollte, wo er war, und warum er sie hatte sitzen lassen. Nummer drei jedoch war der Jackpot.
    »Wir müssen reden. Du weißt wo. Wir werden beide dort sein.«
    Das war’s, aber verrückt, es war Shaggy Beckers Stimme, eindeutig. Bud und ich sahen einander an, und dann blätterte ich durch die Rufnummernanzeige zurück. »Er hat aus dem Gefängnis angerufen.«
    Bud knallte eine Schranktür zu. »Komm, los. Shaggy weiß offensichtlich weit mehr, als er uns verrät, und er wird uns diesmal die Wahrheit sagen, und wenn ich sie aus ihm rausprügeln muss. Hör mal, ich muss zurück in die Lodge und Bri abholen. Ich fahre sie nach Hause und wir treffen uns in der Stadt.«
    »Okay. Ich schnüffle hier noch ein bisschen weiter. Shaggy kann ja schließlich nicht weg.«
    Ich sah Bud sein Handy herausholen und Briannas Nummer wählen. Aber sehen Sie, was ich mit Buds Stimmung meine? Jähzorn, Jähzorn, meine Güte, und ich dachte, meiner wäre schon schlimm.
    Geschwisterliebe
    Die Ältere tat, was der Junge forderte, obwohl ihr neuer Freund versuchte, sie davon zu überzeugen, sich nicht von ihm zu trennen, und sich sogar weigerte zu gehen, als sie ihn am Ende darum bat. Er verstand das alles nicht. Und sie fürchtete sich, ihm die Wahrheit zu sagen, sie hatte Angst, was der Junge dann tun würde. Und diese Angst war wohlbegründet. Wenige Tage später verschwand ihr Freund einfach, und niemand wusste, wo er war. Er war einfach weg. Nur sie wusste, sie war ganz sicher, der Junge hatte ihn umgebracht, selbst bevor er ihr das Geschenk vor ihrer Haustür zurückließ.
    Es war eine hübsche rosa Geschenktüte mit drei langstieligen Nelken vorne drauf, und schon als sie das zerknüllte weiße Dekopapier zur Seite schob, wurde ihr kalt vor Angst. Als sie dann die blutigen abgetrennten Lippen unten in der Tüte liegen sah, rannte sie ins Badezimmer und übergab sich. Sie verbrannte die Tüte mitsamt den Lippen darin, und als die Familie ihres Freundes nach ihm zu suchen begann, sagte sie ihnen, dass er einfach eines Tages nicht wiedergekommen wäre, sie wüsste auch nicht, wo er war, sie fürchtete um sein Leben, und sie glaubten ihr. Nach einiger Zeit wurde seine Leiche gefunden, doch selbst danach kam die Polizei nicht, um sie zu vernehmen. Sie hatten keine Spuren, keine Ahnung, wer so etwas Schreckliches getan haben könnte. Die Ältere wusste es, sie wusste tief in ihrem Herzen, dass der Junge ihn getötet hatte, aber sie konnte nichts dagegen unternehmen, weil er gedroht hatte, Bubby und ihr etwas anzutun. Er hatte wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er zu kaltblütigen Morden fähig war. Und er würde sie beide töten, ohne mit der Wimper zu zucken. Er hatte kein Gewissen, keinen Sinn für Richtig und Falsch. Er war zum personifizierten Bösen geworden.
    Da traf sie die Entscheidung. Sie musste davonlaufen und Bubby mitnehmen. Sie mussten dem bösen Einfluss des Jungen entkommen und sich verstecken. Also sagte sie dem Jungen, dass ihr jetzt klar geworden wäre, wie sehr sie ihn liebte, und alles sei wieder wie früher zwischen ihnen, genau wie er es gewollt hatte, doch während sie unter seiner Nähe litt, plante sie ihre Flucht. Auch Sissy zog in das Haus, aber sie sagte Sissy nichts von ihrem Plan, denn Sissy war dem Jungen gegenüber loyal, sie liebte ihn. Sissy würde immer noch alles für ihn tun, Sissy würde es wahrscheinlich sogar gefallen, wenn die Ältere verschwände und nicht länger um seine Leidenschaft buhlte. Dann würde Sissy ihn für sich haben, und am Ende würde Sissy wahrscheinlich sterben.
    Bubby war gerade achtzehn geworden und wollte aufs College gehen. Er wollte auf jeden Fall bei seinen

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