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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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zurückbringen zu lassen, wenn ich das Büro des Sheriffs erreicht hatte, und ließ ihn in Berkshire Gardens Wache schieben, nur für den Fall, dass Walter Costin doch noch blöd genug wäre, dort aufzukreuzen, wovon ich nicht ausging, es sei denn, die Videobänder bedeuteten ihm etwas Besonderes und/oder belasteten ihn. Ich hängte mein Handy an das Ladegerät im Auto und fuhr in die Stadt, wobei ich mich fragte, ob ich wirklich wissen wollte, wie tief Shaggy in dieser Geschichte drinhing. Er war einfach nicht der Typ, der jemanden umbrachte, das konnte mir niemand einreden, und ich hatte ihn auch nicht als jemanden eingeschätzt, der einen Täter beschützen würde. Vor allem einen Killer wie Costin, falls Costin wirklich unser Killer war. Auf jeden Fall kamen wir der Sache jetzt näher, bald würde ein Teil des Puzzles hoffentlich eine Glühbirne in meinem Kopf zum Leuchten bringen und ich konnte verkünden: »Du bist verhaftet, Arschloch.«
    Die Polizeiwache war so spät am Abend praktisch menschenleer, nur ein paar Vermittler in der Zentrale und die Aufseher unten waren da. Charlie war nicht hier gewesen, er musste den Richter von zu Hause aus angerufen haben. Ich ließ Obions Streifenwagen zu ihm zurückbringen, dann ging ich nach oben und schaltete den Videorekorder in unserem Konferenzsaal ein. Ich steckte das erste Band hinein, ein weiterer Porno, na toll. Dieser war nicht halbdunkel wie der, den Charlie uns gezeigt hatte. Hier standen überall Scheinwerfer. Es waren Hilde Swensen und Walter Costin bei heftigen SM-Spielchen mit Peitschen und Gürteln und schwarzen Lederfesseln. Es ging bis aufs Blut, aber sie hatten beide Spaß daran, kein Zweifel. Das Band zeigte etwa zehn Sekunden Statik, dann schob ich das zweite hinein.
    Eine weitere Sexszene begann, aber diesmal waren es Brianna und Walter Costin. Guter Gott, was war mit diesen Leuten bloß los? Es war viel zärtlicher, ein Pärchen auf einem Heuboden, und sie waren auch wirklich jung, nicht viel mehr als Teenager, so wie es aussah. Sie sagten immer wieder, wie sehr sie einander liebten, aber ich hatte genug gesehen. Ich drückte die Auswurftaste und schob Nummer drei rein, ich fragte mich, wer Walters nächster Lover sein würde. Diesmal bekam ich ein dunkles Schlafzimmer zu sehen, und auf dem Bett lag ein großer Mann und schnarchte, aber es war nicht Walter.
    Im Hintergrund wurde leise geflüstert, dann schaltete jemand die Leuchte an der Kamera ein und richtete sie auf den Mann. Drei Kinder erschienen um das Bett herum, doch ihre Gesichter lagen teilweise im Schatten und ich konnte nicht sicher sagen, wer sie waren, aber ich bekam eine Gänsehaut, denn die Größte sah verdammt wie Brianna Swensen aus. Sie griff nach einem Kissen und drückte es dem Mann auf das Gesicht. Die beiden anderen beugten sich vor und halfen ihr, es herunterzudrücken, dann schauten sie alle drei seelenruhig in die Kameralinse und erstickten den Mann. Das Band schaltete auf Statik und ich starrte entsetzt auf den Bildschirm, bis das Ende erreicht war und das Band zurückzuspulen begann.
    Ich hatte gerade einen Snuff-Film und/oder einen tatsächlichen Mord gesehen, und zwar einen äußerst kaltblütigen, den ein paar Kinder begangen hatten. Ich runzelte die Stirn und versuchte mir zu überlegen, wie das alles zusammengehörte. War das andere Mädchen Hilde? War der Junge Shaggy? Das ergab überhaupt keinen Sinn. Aber alles deutete darauf hin. Trotzdem konnte ich immer noch nicht glauben, dass einer von ihnen jemanden so umbringen würde, nicht jetzt, und schon gar nicht, als sie Kinder gewesen waren.
    Mit gerunzelter Stirn nahm ich die drei Bänder und ging die Treppe hinunter zum Gefängnis, ich hatte es zu eilig für den Fahrstuhl. Ein Deputy ließ mich durch die schwere Stahltür und führte mich dann in Shaggys Zellenblock. Zu meiner Überraschung war Bud bereits dort. Ich dachte, er würde mehr Zeit brauchen, um Brianna nach Hause zu befördern und ruhigzustellen. Shaggy lag voll bekleidet auf seiner Pritsche, was für sich genommen schon ein bisschen merkwürdig war, aber vielleicht schlief Shaggy ja in seinen Sachen. Schließlich war Shaggy eben Shaggy.
    Bud stand außerhalb der Gitterstäbe. Er drückte sich nicht sonderlich gewählt aus. »Okay, Shaggy, ich habe die Schnauze voll. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für Walter Costins Wohnung und haben deine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter gehört. Was läuft zwischen dir und ihm? Wo wolltest du dich mit ihm

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