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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Modeseminar drüben in der Cedar Bend Lodge und habe mich einfach in den See verliebt. Es war so still und friedlich, und von überall hat man so einen schönen Ausblick. Das erinnerte mich an den Ort, an dem wir groß geworden sind.«
    »Warum bist du nicht dorthin zurückgegangen, wenn es dir so fehlte?«
    Bud runzelte die Stirn, als gefiele ihm nicht, worauf ich hinauswollte, aber Bris Vergangenheit war im Grunde auch Hildes. Und bislang unbekannt, soweit ich sah. Ich wollte wissen, wer und warum, und was und wo. Da kann ich unnachgiebig sein.
    »Ich denke, weil meine Eltern beide tot sind. Auf dem Hof ist niemand mehr. Der steht seit Jahren leer und ist noch abgelegener als diese Gegend.« Sie stoppte, hustete ein wenig und leckte sich dann über die trockenen Lippen. »Bud, könntest du mir eine Flasche Evian holen? Es steht im Kühlschrank.«
    »Aber sicher, Baby.«
    Ich sah zu, wie er in der Küche verschwand. Er kehrte mit dem Wasser zurück und reichte es ihr, dann sagte ich: »Bud hat heute Morgen erwähnt, dass du gesagt hättest, Hilde hätte vor ein paar Jahren einen Stalker gehabt. Erinnerst du dich noch an seinen Namen?«
    »Oh – nein, sie hat nie herausbekommen, wer es war. Die Belästigungen hörten einfach eines Tages auf, seitdem hat er sie in Ruhe gelassen.«
    »Was hat er denn gemacht?«
    »Er hat Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und Geschenke vor die Tür gestellt, so was. Ich glaube, es war ein Fan, der sie irgendwo einen Titel hat gewinnen sehen, oder so. Ich war schon hier, als das passierte, deswegen weiß ich nicht viel mehr darüber. Nur was sie mir erzählt hat.«
    »Hat er je versucht, ihr etwas anzutun?«
    »Nein, aber ich glaube auch nicht, dass er ihr je begegnet ist. Eines Tages hat er einfach aufgehört, sie zu belästigen. Wahrscheinlich hat er aufgegeben.«
    »Was kannst du mir über Hildes Leben noch erzählen?«
    Brianna senkte den Blick und ihre Stimme wurde abwehrend. »Wie meinst du das? Was zum Beispiel?«
    Bud wusste, was ich meinte, und schien mit der Frage auch nicht glücklich zu sein.
    »Es tut mir leid, Bri, aber ich muss fragen. War sie ein Partygirl? Du weißt genauso gut wie ich, dass South Beach in diesem Ruf steht, vor allem, weil lauter schöne Leute dort unterwegs sind. Soweit ich weiß, kann die Partyszene ganz schön wild werden, und es gibt eine Menge Drogen.«
    Ich wappnete mich gegen eine schnelle, empörte Antwort oder gar den Abbruch des Gesprächs, aber Brianna schwieg nur einen Augenblick länger als bisher. Schließlich sagte sie: »Hilde war kein Engel, aber sie war ein wirklich guter Mensch. Ich schwör’s.«
    Oh-oh. Rotes Warnlicht. Sirene an. Jetzt kamen wir voran. Meine nächsten Worte wählte ich so vorsichtig ich konnte. »Was genau meinst du damit, sie war kein Engel?«
    »Sie mochte Männer, ganz einfach. Sie hat gern gefeiert, wie die meisten jungen Frauen unseres Alters. Sie hat auch gern getrunken, aber sie war keine Alkoholikerin oder so, und es gefiel ihr, wenn Männer ihr Aufmerksamkeit schenkten.«
    Herrje, das war etwas, was ich wirklich gar nicht gerne hörte. Und es war etwas, dem ich gar nicht gerne nachgehen würde. Bud schien sich auch nicht sonderlich über diese neue Erkenntnis in Sachen Hilde zu freuen, so viel war klar, aber er kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich es damit weder gut sein lassen konnte noch würde. Freundin oder nicht, ich musste mehr wissen. Ich versuchte es so nett wie möglich. »Sie hat gern gefeiert wie in …«
    »Wie in: Sie hat gern gefeiert.« Jetzt klang Brianna wie eine wütende Bärenmutter, die Klauen vorgestreckt, ich sollte es nur wagen, ihrem kleinen Party-Bärchen zu nahe zu kommen. Es tat mir leid, aber ich würde nicht nachgeben.
    »Ehrlich, Brianna, ich wäre wirklich überall lieber als hier, um dir lauter persönliche Fragen über deine Schwester zu stellen. Ich weiß, sie war ein toller Mensch, schließlich war sie mit dir verwandt, aber ich muss all das wissen, wenn Bud und ich herausfinden sollen, wer ihr das angetan hat. Ich hoffe, du verstehst das, und ich kann dir versichern, es macht mir nicht den geringsten Spaß.«
    Noch mehr Tränen, noch mehr Schmerzen, noch mehr Besänftigung, und ich rutschte ungemütlich in meinem Sessel umher und fühlte mich widerlich. Schlimmer noch, gefühllos und widerlich.
    »Ich weiß, ich weiß, es tut mir leid, Claire, ich kann einfach nicht glauben, dass das geschehen ist. Sie kann doch nicht weg sein, mein Gott, warum

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