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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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wünschte, es wäre anders, ich wünschte, wir könnten warten, aber das geht nicht, nicht, wenn du es irgendwie ertragen kannst.«
    Brianna nickte, warf Bud einen Blick zu und begann wieder zu weinen, als er ihre Schultern drückte. Ich wartete ein paar Sekunden, dann begann ich so vorsichtig, wie ich konnte. Das würde nicht leicht werden. Ich fragte mich, ob Bud ihr bereits die scheußlichen Details berichtet hatte. Ich hatte das Gefühl, eher nicht. Und ich würde es auch nicht tun.
    »Hast du irgendeine Vorstellung, warum jemand Hilde so etwas antun würde?«
    Brianna schluchzte laut, zupfte ein frisches Kleenex aus der Schachtel vor sich und schüttelte den Kopf. Sie hatte ihr langes blondes Haar zu einem Knoten hochgesteckt, wie ihn auch Hilde zum Zeitpunkt ihres Todes getragen hatte. Ein paar Strähnchen hingen ihr ins Gesicht, ebenfalls genau wie bei Hilde, und sie schob sie immer wieder hinter die Ohren. Sie leckte sich über die Lippen, und ich beging den Fehler, an Hildes Lippen zu denken. Ich schluckte und versuchte nicht zu zeigen, wie abstoßend ich das Bild fand.
    »Nein, o Gott, nein, Hilde ist wirklich ganz reizend, weißt du, sie ist nett zu jedem, einfach ein guter Mensch, wirklich. Selbst die anderen Mädchen, gegen die sie antritt, schienen nicht allzu eifersüchtig zu sein, dass sie so oft gewinnt.« Sie unterbrach sich, schluckte, wischte noch ein paar Tränen weg. Wimperntusche und Eyeliner liefen trotz allem nicht über ihre Wangen. Sie waren nicht einmal verschmiert. Wasserfest vermutlich.
    »Und das ist wirklich sehr ungewöhnlich in diesen Kreisen«, fuhr sie gedämpft und verheult fort. »Es ist wirklich gehässig und angespannt, weißt du, jedes Mädchen kämpft für sich. Aber Hilde fand Freunde und alle schienen sie zu mögen, sie respektierten sie für ihre harte Arbeit, verstehst du? Und sie hat hart gearbeitet, wirklich hart. Sie wird jetzt älter …«
    Brianna fiel ein, dass Hilde nicht mehr älter werden würde, und sie begann richtig zu weinen. Während sie sich beruhigte, zog ich meinen kleinen Notizblock aus der Handtasche und notierte eine Kurzfassung dessen, was sie gesagt hatte, aber ich war ziemlich sicher, dass Bri die Situation und ihre Schwester durch eine sehr rosa Brille betrachtete. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die anderen Teilnehmerinnen ebenso locker damit umgingen, ständig gegen Hilde Swensen zu verlieren. Das passte einfach nicht zu dem stereotypen Bild der zickigen Teilnehmerin eines Schönheitswettbewerbs, das ich im Kopf hatte, aber vielleicht hatte ich ja auch Unrecht, was die Schönen und die Zicken dieser Welt anging. Und überhaupt war ich nie auch nur auf dreihundert Meter an einen Schönheitswettbewerb rangekommen, absichtlich nicht, also was wusste ich schon? Das aber würde sich, wie wenig mir das auch passte, jetzt garantiert ändern.
    »Hatte sie irgendwelche Feinde, von denen du weißt? Leute, die eifersüchtig auf sie waren? Irgendwer, der sie bedroht oder beleidigt hat? So etwas passiert schönen Frauen manchmal. Andere Frauen geben ihnen erst gar keine Chance, sie hassen sie einfach auf den ersten Blick.« Ich zum Beispiel bekenne mich dessen schuldig.
    Brianna nickte, als wüsste sie ganz genau, wovon ich sprach, als geschähe ihr das jeden Tag, und so war es vermutlich auch. Mein erster Eindruck von ihr war gewesen, dass es sich um eines dieser dürren Models handelte, deren Großhirn auf einem Gesucht-Poster abgebildet werden sollte. Es stellte sich heraus, dass ich auch damit Unrecht gehabt hatte, und dabei war ich doch eine ausgebildete Ermittlerin. Ich weiß, ich weiß, Vorurteile sind eine Pest.
    Brianna sagte: »Nein, nicht dass ich wüsste. Dann und wann waren da natürlich Männer, die mit ihr ausgehen wollten, sich mit ihr verabreden und so, aber normalerweise ließ sie sich nicht ein mit Typen, die sich bloß für sie interessierten, weil sie gut aussah und einen Haufen Titel trug. Du weißt schon, Männer, die mit ihr ausgingen, um eine Trophäe im Arm zu haben, wenn sie ins Restaurant oder einen Club kommen. Sobald sie den Verdacht hatte, dass jemand nur darauf aus war, trennte sie sich von ihm.«
    »Hatte sie zur Zeit einen Freund, von dem du weißt? Jemand Festes?«
    »Ich glaub schon. Unten in Florida. Noch aus der Zeit in South Beach. Er heißt Carlos Vasquez. Ihm gehört dort unten ein angesagter Fitnessclub, außerdem ist er Personal Trainer. Der Laden ist sehr bekannt, einer von denen, in die viele Promis gehen,

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