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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Vielleicht heute. Hoffentlich schon am Vormittag.«
    »Nick ist sicher nicht begeistert, wegen des Wettbewerbes.«
    »Nein. Er ist nicht begeistert. Er wird jetzt entscheiden, ob er ihn verschieben soll.«
    Bud nickte, blieb einen Augenblick am Eingang zum Hotel stehen und atmete tief durch. »Okay, bringen wir es hinter uns.«
    »Black hat die Wettbewerbs-Koordinatorin gebeten, uns ihre Leute zu Gesprächen zur Verfügung zu stellen. Die Dame heißt Patricia Cardamon. Teilen wir uns die Mädchen und vernehmen sie getrennt. Das dauert länger, aber wir können wahrscheinlich die meisten von ihnen ziemlich schnell ausschließen.«
    »Okay. Meinetwegen.«
    Ehrlich gesagt war Bud ziemlich neben der Spur, und wer konnte ihm daraus einen Vorwurf machen? Seine Augen war rot unterlaufen, er schaute müde, und eine Manschette seines gestärkten Anzughemdes wies eine kleine Falte auf. So was war einfach nicht seine Art. Immerhin, davon abgesehen sah er makellos aus in dem weißen Hemd, einer dunkelblauen Hose und dem gelben Seidenschlips, den ich ihm zu Weinachten geschenkt hatte. Hey, aber mein T-Shirt und meine Jeans waren auch sauber und rochen frühlingsfrisch nach Waschmittel, ich fühlte mich also nicht so schlecht. Wir waren beide erleichtert, dass Charlie ihn von dem Fall noch nicht abgezogen hatte, und auch deutlich überrascht darüber. Der hatte so was früher schon getan, wenn sich auch nur eine enge Beziehung zwischen einem seiner Detectives und einem Verdächtigen andeutete, selbst bei mir, als ich einem ehemaligen Verdächtigen zu nahe kam. Black, genau genommen, ein Fehlverhalten, das ich hätte bereuen sollen, aber nicht im Geringsten bereute.
    In dem bereits erwähnten riesigen, glitzernden Ozark-Ballsaal herrschten Entsetzen und Verwirrung. Kleine Grüppchen Schönheiten saßen beisammen, umarmten einander und schauten noch dümmer als sonst. Alle schnieften. Sah aus, als wäre Hilde unter den Mädchen tatsächlich beliebt gewesen.
    Normalerweise wäre es für Bud eine kleine Sensation gewesen, einen Haufen hübscher Frauen zu verhören. Aber heute zauberte ihm das kein Lächeln ins Gesicht, und er würde auch noch eine ganze Weile nicht lächeln, vermutete ich. Wie mir erschienen auch ihm jedes Mal, wenn jemand lächelte, vor dem geistigen Auge Hildes abgeschnittene Lippen. Aber die meisten Wettbewerbsteilnehmer, das musste man ihnen lassen, verspürten wenigstens auch nicht das Bedürfnis zu lächeln. Aber niemand schluchzte so offen und mit der emotionalen Dringlichkeit wie Mr Race. Er näherte sich uns wie ein düsteres, unheilverheißendes Donnerwetter.
    »O Gott, das ist schrecklich, unglaublich. Die arme kleine Hil. Die arme Bri. Die beiden sind so reizend, also wirklich, ganz ganz süße Dinger.« Ich reichte ihm ein Tuch aus einer Riesenpackung Puffs, es war mit Aloe behandelt, um die zarte Haut um die Augen der Schönheiten um uns herum nicht zu beschädigen. Meine jetzt plötzlich ganz freundliche Freundin Ms Cardamon hatte sie mir unaufgefordert in die Hand gedrückt. Heute morgen war sie tatsächlich hilfreich, und das von Anfang an. Vermutlich hatte sie mittlerweile herausgefunden, dass Nicholas Black mich lieber mochte als sie.
    Bud und ich angelten uns Stühle aus der Reihe vor Race und drehten sie in seine Richtung. Wir setzten uns. Er weinte weiter. Ich reichte ihm noch ein Taschentuch und sagte: »Ich habe gehört, dass Sie mal einen Laden in South Beach hatten. Das wusste ich nicht.«
    Er nickte. Bud und ich sahen zu, wie er seine Tränen abwischte. »Ja, da habe ich die beiden kennengelernt.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Ich habe meinen Laden hier fast fünf Jahre, diesen Sommer, im August. Eine Weile habe ich versucht, beide Läden zu behalten, aber ich konnte niemanden finden, der den unten in Florida leitet. Niemanden, dem ich vertraute, also habe ich ihn am Ende zugemacht und meine Kraft hier am See gebündelt. Es war aufregend dort unten, das stimmt schon, aber es gab zu viel Verbrechen und Einbrüche, unangenehme Sachen, deswegen gefiel es mir hier besser. Aber nun das. Niemand ist sicher, nirgends, nicht mehr.«
    »Sie waren also schon am See zu Hause, bevor Brianna sich entschied, herzuziehen?«
    Er nickte, er riss sich jetzt zusammen. Gut für uns. »Sie war unten in South Beach auch meine Kundin, die Süße.« Er wandte sich Bud zu. »Sie ist ganz verrückt nach dir, mein Jungchen. Du hast so ein Glück. Sie ist ein echter Fang. So wie Hilde es war.«
    Ich hatte in meinem

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