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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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oder?«
    »Ja, mein Vater hat eine Menge Geld von seinen Großeltern unten in Miami geerbt, und jetzt ist er Arzt, außerdem macht er eine Menge Kohle mit Aktien und so. Deswegen hat meine Mum ihn geheiratet, weil er so reich ist. Und er hat sie geheiratet, weil sie so hübsch ist. Ich habe gehört, wie sie das gesagt haben, aber sie lachen hinterher, also ist es wohl nur ein Witz. Ich werde eines Tages auch reich sein. Meine Schwestern und ich werden alles erben, so wie es bei meinem Vater war.«
    »Wir sind überhaupt nicht reich. Meine Mama konnte mir nicht mal ein Weihnachtsgeschenk kaufen. Mein Stiefvater hat den anderen Kindern was gekauft, aber mir nicht.«
    Das ließ ihn aufhorchen. »Blöd. Das ist ja richtig mies. Nicht mal Weihnachten, ja? Ich habe dieses ›Dungeons & Dragons‹-Spiel zu Weihnachten bekommen. Ich habe noch nicht viel damit gespielt. Willst du es mit mir zusammen lernen?«
    Vor den Fenstern stand ein runder Tisch mit vier Drehstühlen, er setzte sich in einen davon und sie nahm den daneben. Er zog das Spielbrett hervor und erklärte ein wenig die Regeln, und sie hörte zu, aber viel mehr interessierte es sie, wie lange es dauern würde, bis sie ihre Sommersprossen los war.
    »Glaubst du, meine Sommersprossen gehen heute schon weg?«
    »Wer weiß? Ich bezweifle, dass es so schnell gehen wird, aber Mum hat es einfach immer wieder draufgeschmiert, bis die meiner Schwestern verblasst waren. Wir können uns jeden Samstag hier treffen, wenn Mum mit den Mädchen unterwegs ist, bis es genauso ist, wie du es haben willst. Wir können Spiele spielen und Musik hören und ab und zu musst du dich von mir auch mal küssen lassen. So zahlst du dafür, dass du das Zeug von mir umsonst kriegst, aber es wird nicht so schlimm sein, du wirst schon sehen. Vielleicht können wir Freunde werden. Und vielleicht wird es dir sogar gefallen, das Küssen und so, okay?«
    Sie beobachtete, wie seine Finger die Seiten der Spielanleitung umblätterten, und sie dachte an das merkwürdige, süße Kribbeln, das sie in ihrem Inneren verspürt hatte, als er ihre Brust berührte. Sie fragte sich wieder, ob sie so hübsch sein würde wie Sissy, wenn sie ihre Sommersprossen los war, und ob dann auch andere Jungen sie so anfassen wollen würden wie er. Und dann sagte sie: »Okay, ich komme wieder, aber du darfst es niemand sagen. Das musst du schwören.«
    »Und du küsst mich ab und zu?«
    Sie nickte, und er lächelte und schaute sehr zufrieden.

7
    Früh am nächsten Morgen stiegen Black und ich in seine große, luxuriöse Cobalt 360 und sausten über den See in Richtung Cedar Bend Lodge. Am Steuer war er in seinem Element, er strahlte über das reine Vergnügen, eine so große massive Maschine unter Kontrolle zu haben, der kalte Wind fuhr durch sein schwarzes Haar, die Fliegersonnenbrille spiegelte die grelle Sonne. Genauso schaute er, wenn er seinen Helikopter steuerte oder in seinem riesigen Hummer herumfuhr. Ich stand neben ihm und konnte seine gute Laune nicht teilen. O ja, die Vögel zwitscherten, der Himmel war blau, die Blumen dufteten, aber Hilde war immer noch tot. Als wir den Privatanleger des Hotels erreichten und Black sein Boot vertäute, wartete Bud bereits auf den makellosen Planken des Docks.
    »Wie geht es Brianna?« fragte ich Bud, als ich an Land trat.
    »Sie schläft. Sie hat genug Stoff genommen, um die ganze Woche bewusstlos zu bleiben.«
    »Das ist vermutlich das Beste.«
    Black marschierte los, ausgeruht und einsatzbereit, und er sah verdammt gut aus, und aus irgendeinem Grund entschied ich mich, ihn nicht zu einem Treffen mit der Königin des Laufsteges, alias der Frau vor mir, nach oben zu begleiten. Nicht, dass ich glaubte, zwischen ihnen liefe etwas. Damit war ich durch. Das hatte Black letzte Nacht auf eine Myriade einfallsreicher Wege im Bett ziemlich klar gemacht. Ja, im Bett ist er echt ein Genie, das muss ich zugeben. Besser noch, heute Morgen war er vermutlich zu erschöpft, sich an andere Frauen heranzumachen, selbst an die perfekte Jude. Klinge ich eifersüchtig? Ich? Ach was. Aber andauernd all diese perfekt aussehenden Frauen um mich herum zu haben, begann mir auf die Nerven zu gehen.
    Zurück zu Brianna. Ich sagte zu Bud: »Ich habe sie gestern wirklich nur ungern befragt. Ehrlich gesagt, dachte ich, sie würde gar nicht mit uns reden können.«
    »Da bist du nicht allein. Sie hat echt Rückgrat, mehr, als die Leute denken. Was ist mit Buck? Weiß der schon mehr?«
    »Noch nicht.

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