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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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hätten wir nicht einen braungebrannten und muskulösen Kerl gemeinsam.
    Jude war noch nicht fertig. »Ich bin sicher, ich muss dir das nicht sagen, denn ganz offensichtlich bist du ausgesprochen selbstbewusst, aber ich wollte trotzdem, dass du weißt, dass Nicky total verrückt nach dir ist. Ich meine, seine Augen beginnen zu strahlen, wenn er von dir redet. Er hat gesagt, du machst ihn glücklich. Er hat gesagt, sein Leben hätte erst angefangen, als er dich traf.«
    Meine Güte, das war mir jetzt aber schon etwas peinlich, denn die Geschichte, dass sein Leben jetzt erst angefangen hätte, war ja nicht so toll für sie, die erste Frau, oder? Andererseits war es echt nett von ihm, so über mich zu reden, oder nicht? Ich sah mich um in der Hoffnung, dass Bud endlich auflegen und Jude bewundern kommen würde. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also kam ich zum Geschäft zurück. »Tja, dann sind wir wohl mit allen Fragen durch, die ich habe. Wenn dir noch etwas einfällt, ruf doch bitte beim Sheriff an.«
    Genau da kam Black in den Saal, eine Entourage höchst attraktiver Angestellter hinter sich. Als er unser kleines Tête-à-Tête entdeckte, kam er direkt auf uns zu, sicher befürchtete er, dass sie mir all seine sirupsüßen Komplimente weitererzählte.
    »Ich habe beschlossen, den Wettbewerb auf nächste Woche zu vertagen. Ich habe den Teilnehmern angeboten, bis dahin kostenlos in Cedar Bend zu wohnen. So können die Mädchen, die Interesse haben, an Hildes Trauerfeier teilnehmen.« Er schaute mich an, als wollte er wissen, ob ich einverstanden wäre.
    Also sagte ich: »Okay.«
    Jude sagte: »Ich muss vielleicht einen Auftritt in Los Angeles verschieben und ein oder zwei Tage zurück nach New York, aber ich werde mein Bestes tun, um als Jurorin dabei zu sein.«
    Toll. Eine Extrawoche mit der Exfrau in Blacks Bude. Aber andererseits blieb Black dann bei mir, stand mir zur Verfügung, was auch seine Vorteile hatte.
    »Claire und ich haben gerade begonnen, uns kennenzulernen«, sagte Jude und lächelte, als stimmte das.
    Black sagte: »Das ist prima.« Dabei sah er allerdings mich an und sein Blick fragte: Oder nicht? Ich sagte: »Jude kannte Hilde. Wusstest du das?«
    Black schaute überrascht. »Wirklich? Wie?«
    Jude zuckte mit den Schultern. Das ließ ihre großen, münzrunden Diamantenstecker in den Ohrläppchen in meine Richtung blitzen und blinken. »Wir haben uns bei einem Wettbewerb-Bankett kennengelernt. Ich kannte sie wirklich kaum.«
    Eines von Blacks Handys klingelte und er trat zur Seite, um den Anruf anzunehmen, und ich begann mir zu wünschen, dass mich auch mal jemand anrief. Ich fand, es war Zeit zu gehen. »Also, es war nett, mit dir zu reden, Jude. Bud und ich müssen jetzt die Gespräche zu Ende führen und zurück auf die Wache.«
    »Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Vielleicht können wir drei mal zusammen Abendessen, während ich hier bin.«
    Ja, klar, davon hatte ich schon immer geträumt. Ich sagte: »Das wäre wirklich sehr nett. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss mich an die Arbeit machen.«
    Geschwisterliebe
    Nach diesem ersten Mal traf die ältere Schwester den Jungen öfter. Später, als sein Vater nach Hause zurückgekehrt war und nicht am Wochenende Golf spielte, trafen sie sich heimlich in einem großen Winnebago-Campingwagen, mit dem sein Vater manchmal Jagen und Fischen fuhr. Er stand in einer extra dafür errichteten Garage hinter dem Poolhaus. Die Besuche im Haus des Jungen waren für die Ältere wie Urlaub, und es war wundervoll, mit jemanden zusammen zu sein, der sie mochte und der ihr half, hübsch auszusehen. Niemand wusste, wo sie nach der Schule und am Wochenende hinging, und es schien auch niemanden zu kümmern. Bald wären Sommerferien und sie konnten noch mehr Zeit miteinander verbringen.
    An einem Tag hatten sie wieder vor, Dungeons & Dragons zu spielen, weil es ihr Lieblingsspiel geworden war, aber als sie kam, stellte sie überrascht fest, dass die Zwillingsschwestern des Jungen mit ihm am Esstisch des Winnebago saßen.
    »Es ist okay, sie werden Mum und Dad nichts erzählen.«
    Der Junge starrte seine kleinen Schwestern als Warnung düster an und sie nickten ernsthaft. Sie waren hübsche kleine Dinger, aber es half nichts – sie waren nicht so hübsch wie Sissy. »Ich bin Sissys Schwester, wisst ihr, die euch immer bei den Schönheitswettbewerben schlägt. Wusstet ihr das?«
    »Ja. Wir hassen sie.« Sie sagten es gemeinsam, fast

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