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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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und Hässlichkeit heraus, und sie starrten sie nur an, entsetzt, dann wütend, als sie die langsam verheilenden Narben auf ihren Beinen und ihrem Rücken betrachteten.
    »Deine eigene Mama hat das getan?«, fragte eine der Schwestern ungläubig. »Sie hat dich wirklich mit einer Reitgerte geschlagen?«
    Aber der Junge war am wütendsten. Er nahm ihre Hand und hielt sie fest und sagte: »Das werden wir Sissy heimzahlen. Und deiner Mama auch. Wir werden gleich eine Aufgabe überlegen, wie wir es ihnen heimzahlen können. Wir werden sie bestrafen dafür, was sie dir angetan haben.«
    »Mama wird es deinen Eltern erzählen, und sie wird mich wieder schlagen. Sie hat jeden in der Familie gegen mich aufgehetzt. Sie hassen mich alle. Und ich hasse sie alle. Ich wünschte, ich könnte sie töten.«
    Der Junge sah erst sie an, dann seine Schwestern. »Okay, lass mich überlegen, wie wir das am besten anstellen können.«
    Sie starrte ihn an und fragte sich, ob er es wirklich ernst meinte. »Du meinst, sie umbringen, wirklich?«
    »Ja, das willst du doch, oder nicht?«
    Sie war ein wenig entsetzt, dass er es so beiläufig sagte. Und dann stellte sie sich vor, wie es sein würde ohne Sissy und Bubby und ihre Mama und den Stiefvater. »Dann wäre ich ganz allein.«
    »Nein, du hättest uns.«
    »Wie könnten wir sie töten?«
    »Wir lassen es wie einen Unfall aussehen. Leute kommen andauernd bei Unfällen ums Leben. Ich habe das in der Zeitung gelesen, und es kommt auch in den Abendnachrichten.«
    »Aber wie? Wir sind doch bloß Kinder. Ich weiß nicht, wie man jemand umbringt.«
    »Ich auch nicht, aber lass mich darüber nachdenken. Ich bin ja nicht umsonst andauernd Klassenbester, musst du wissen.«
    Seine kleinen Schwestern lachten und klatschten und sagten, sie würden die Mama gern töten und nie wieder sehen. Aber die Ältere runzelte die Stirn, sie war am Ende doch nicht sicher, ob sie ihre Mutter wirklich töten wollte, denn obwohl sie sie hasste, liebte sie sie auch manchmal, manchmal wollte sie einfach nur, dass Mama sie auch liebte und nett wäre und ihr sagte, dass sie hübsch sei.
    »Ich glaube, ich will sie gar nicht umbringen, aber ich will es Sissy heimzahlen.«
    Der Junge schaute einen Augenblick enttäuscht, dann sagte er: »Dann jagen wir ihr doch einfach einen Höllenschreck ein. Ich habe gerade eine gute Idee gehabt. Das kann unsere nächste Aufgabe sein – ein Rachefeldzug gegen deine Schwester.«
    Also setzten sich die vier hin und planten, und je mehr sie darüber sprachen, desto aufgeregter wurde die Ältere. Es könnte klappen. Es könnte wirklich klappen, und so ging sie mit einer Videokassette und ein paar Klamotten in ihrem Rucksack nach Hause, und ihr Herz war von einer eigenartigen, dunklen Freude erfüllt.
    In der Nacht, als ihre Eltern zum Bingospielen weg waren, zog die Ältere das Videoband heraus und nahm es mit ins Wohnzimmer. Sie schloss die Tür und warnte Sissy, sie dürfte das nicht sehen. Und genau wie der Junge vorhergesagt hatte, platzte Sissy herein und sagte, das könnte sie sehr wohl, sonst würde sie Mama davon erzählen.
    »Okay, dann muss ich dich wohl lassen, aber du wirst Angst bekommen«, sagte sie. Sie schob die Kassette rein und Nightmare – Mörderische Träume begann. Am Ende hatte Sissy Todesangst, ihre blauen Augen waren rund und panisch, und die Ältere lächelte vor sich hin, denn sie wusste, das war noch lange nicht alles.
    »Ich habe dir ja gesagt, du sollst es nicht anschauen.«
    Zur Schlafenszeit waren sie beide müde, Bubby schlief bereits in seinem Bett. Die Schwestern gingen in ihr Zimmer und legten sich hin, und wenig später schnarchte Sissy mit offenem Mund. Aber die Ältere blieb wach und wartete. Um ein Uhr nachts kamen ihre Eltern nach Hause und sie konnte sie eine Weile unten hören, bis Mama nach oben kam, um Sissy einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Dann wurde es still, aber die Ältere lag da, sie grinste und wartete darauf, dass die Zeiger der Uhr auf drei zeigten.
    »Zeit für einen kleinen Alptraum, liebe Sissy«, flüsterte sie. Sie erhob sich aus ihrem Bett und öffnete leise das Fenster. Sie sah nach draußen und entdeckte den Jungen unten auf dem Hof. Sie winkte und konnte seine Zähne weiß im Mondlicht schimmern sehen. Sie zog schnell das Freddy-Krueger-Kostüm des Jungen über, zog den orange-blau gestreiften Pullover über ihr Nachthemd, setzte die Maske auf und stülpte dann den schrecklichen Handschuh mit den Klingen als Finger über. Sie

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