Die kalte Nacht des Hasses
war jetzt wütend, riss das Steuer nach rechts, fuhr an den Straßenrand, hielt an und starrte geradeaus, den Wagen im Leerlauf. »Was zum Teufel soll das, Claire? Willst du sagen, Bri ist jetzt eine Verdächtige?«
»Ich sage nicht, dass sie eine ist. Aber ich kann auch nicht sagen, dass sie keine ist.«
»Ich schon.«
»Ja, na ja, das könnte der Grund dafür sein, dass Charlie dich abgezogen hat. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber es ist offensichtlich, dass du nicht objektiv bist, wenn es um Brianna geht.«
Bud war jetzt mehr als nur beleidigt und versuchte auch gar nicht mehr, es zu verbergen. Er haute den Gang rein und fuhr wieder los. »Bri ist absolut unfähig, jemandem ein Leid zuzufügen. Um Gottes willen, Claire, du kennst sie doch auch. Du weißt, wie süß sie ist. Kannst du dir vorstellen, dass sie Hildes Mund absäbelt und auf uns schießt? Also wirklich. Teufel, sie hat uns doch selbst dort hochgeschickt. Das hätte sie sicher nicht getan, wenn sie gerade ihre Schwester umgebracht hätte.«
»Vielleicht ja, vielleicht nein. Es ist auch nicht schlecht, findest du nicht, wie sie uns hochgeschickt hat, um das Opfer zu finden? Damit hat sie ein ziemlich gutes Alibi.«
»Okay, du kannst ja glauben, was immer du willst. Ich sage, sie hatte weder die Zeit noch die Gelegenheit.«
»Vielleicht hatte sie einen Komplizen.«
»Nun komm schon, Claire, diese Theorie ist doch lächerlich. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Wenn jemand das mit ihr zusammen getan hätte, warum sollte sie uns dann hochschicken, bevor er weg ist?«
»Vielleicht war sie hin- und hergerissen? Oder es dauerte einfach länger, als er erwartet hatte, sauber zu machen und die Leiche in Position zu bringen?«
»Blödsinn. Ich sage dir, sie kann es nicht gewesen sein. Du hast sie gesehen, nachdem ich ihr davon erzählt habe, sie ist total durchgeknallt.«
»Okay. Ich sage bloß, wenn du darüber nachdenkst, Bud, dann musst du objektiv bleiben.«
»Das sagst du mir? Nachdem du mit Nick Black ins Bett gesprungen bist, als er unser Verdächtiger Nummer eins war?«
Damit hatte Bud mich. »Ja, und das hätte ich nie tun sollen. Aber ich war zu dem Zeitpunkt schon von dem Fall entbunden, das ist ein großer Unterschied. Jetzt komm schon, Bud, lass uns nicht darüber streiten. Bleib einfach offen und behalt sie im Auge. Wenn es jemand anders war und die Sache persönlich ist, wer weiß, dann hat er es vielleicht auch auf beide Schwestern abgesehen. Vielleicht nimmt er sich als nächstes Brianna vor.«
»Glaubst du, darauf bin ich noch nicht gekommen? Was denkst du denn, warum ich die Nächte bei ihr verbringe?«
»Okay. Sag ihr schöne Grüße von mir. Und dass ich an sie denke.«
»Ja? Bloß lieber nicht, was du denkst, oder?«
Bud war wütend und fuhr mich in vollständigem, unangenehmen Schweigen zu meinem Haus. Er setzte mich ohne ein Wort ab, wendete und ließ beim Abfahren Kies spritzen. Großartig, das hatte ich dringend gebraucht. Aber ich machte mir keine allzu großen Sorgen. Wir hatten uns schon öfter gestritten. Tief drinnen wusste er sicher, dass ich recht hatte. Ich hätte es wahrscheinlich nicht einmal erwähnen müssen. Mit der Zeit wäre er auch allein zu genau denselben Schlüssen gekommen.
Geschwisterliebe
An einem ruhigen Sommertag, draußen war es sehr heiß und die Bienen summten über die Weide hinter der Scheune, lagen die Ältere und der Junge nackt, ineinander verschlungen, hinter ein paar Heuballen auf dem Heuboden. Der Junge hatte seine Kamera auf einem Brett über ihnen aufgestellt und er verwöhnte das Mädchen sexuell, sie hatte die Augen geschlossen und genoss das Gefühl seiner zärtlichen Finger, sie war sicher, sie könnte nie glücklicher sein als in diesem Augenblick. Doch der Bann brach, als jemand unter ihnen die Scheunentür aufstieß. Der Junge packte sie, legte seine Hand über ihren Mund und zog sie tiefer in den Schatten.
Sie konnten von unten Mamas Stimme hören. Sie zerrte Sissy am Kragen ihres T-Shirts herein und Sissy kreischte so laut sie konnte nach ihrem Papa. Aber der Stiefvater war mit Bubby zu einem Baseballspiel gefahren, also würde ihr niemand zu Hilfe kommen. Sie griffen schnell nach ihren Sachen und zogen sich an, und der Junge nahm die Kamera herunter und richtete sie auf Mama, während die Sissy die Stufen hochzerrte.
»Dann können wir beweisen, wie sie euch behandelt, wenn ihr Mann weg ist«, flüsterte er.
Mama hielt die Reitgerte in einer Hand und sagte die
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