Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
Vom Netzwerk:
Die ist in Griechenland.«
    »Sie passen in der Nacht auf, oder?«
    »Genau, Ma’am. Ich komme um acht Uhr abends und bleibe bis gegen halb acht am nächsten Morgen, wenn Mr Lohman kommt.«
    »Und Sie waren letzte Nacht hier?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Allein?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Haben Sie etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört?«
    »Nein. Es war sehr ruhig, genau wie immer, nichts los.«
    »Wo befand sich die Leiche, als Sie gestern herkamen?«
    »Der Sarg stand hier im Nebenzimmer der Swensen-Trauerfeier, bereit für den Beginn der Zeremonie, genau wie es bei allen unseren anderen Kunden der Fall ist. Niemand hätte sich Zutritt zu einem dieser Säle verschaffen können, ohne dass die Alarmanlage anspringt.«
    »Aber es ist ziemlich offensichtlich, dass irgendjemandem genau das gelungen ist, oder etwa nicht?«
    Er zuckte ein wenig mit den Achseln, nickte, schien aber nicht sonderlich besorgt, nur weil jemand sich in aller Seelenruhe an einer seiner Kundinnen zu schaffen gemacht hatte.
    »Es ist überhaupt nichts Ungewöhnliches vorgefallen? Keine merkwürdigen Anrufe, unerklärlichen Geräusche, komischen Gefühle?«
    »Nein, Ma’am.«
    »Was ist mit den Außentüren? Wie werden die verschlossen?«
    »Die haben alle automatische Schlösser. Wenn ich hier bin, kann ich sie so einstellen, dass sie sich verriegeln, wann immer die Türen zugehen. Man kann einen Hebel drücken, um rauszukommen, aber niemand kann ohne einen Schlüssel rein.«
    »Und wer hat diese Schlüssel?«
    »Ich und Mr Lohman, sonst niemand. Er kommt immer früh und schließt die Eingangstür für alle anderen auf. Alle anderen Türen verriegeln sich immer automatisch, wenn jemand das Gebäude verlässt.«
    »Und Sie sagen, niemand war hier bei Ihnen? Sie waren die ganze Nacht allein?«
    Als er zögerte, wusste ich, dass ich ihn hatte.
    »Okay, Walt, Sie müssen mir die Wahrheit sagen. Die Sache ist wirklich ernst. Wer war hier bei Ihnen?«
    Walter Costin warf seinem Boss, der zur Seite getreten war und leise telefonierte, und so aussah, als stünde er kurz vor einem hysterischen Anfall, einen kurzen Blick zu. Das Ganze war nicht unbedingt eine Paradevorstellung für das Bestattungsunternehmen. Marke: »Kostenloses Sargspray, wenn jemand sich an Ihrem Toten zu schaffen macht! Ein Paar Lippen gefunden!«
    Walter senkte die Stimme, endlich schien er unser gemeinsames Problem zu begreifen. »Ich will Sie nicht anlügen, Detective. Ich habe einen Freund, der manchmal nachts hierherkommt. Wir schließen meine Playstation 2 an und spielen dann auch mal die ganze Nacht. Es schadet niemand, aber Mr Lohman wird mich sofort rausschmeißen, wenn er erfährt, dass ich jemanden nach Ladenschluss hereinlasse. Ja, und meine Freundin war letzte Nacht auch hier, und wir waren beisammen, wenn Sie wissen, was ich meine.« Er wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, aber ich biss nicht an.
    »Beisammen? Was soll das heißen?«
    »Wir hatten Sex.«
    Klar. Natürlich. Wahrscheinlich auch noch in einem geschlossenen Sarg, so wie hier alles lief. »Okay. Und wo hat dieses Zusammentreffen mit Ihrer Freundin stattgefunden?«
    »Hinten, im Lager. Sagen Sie’s Lohman nicht, aber ich habe dort eine alte Matratze, auf der ich pennen kann, wenn ich nicht meine Runden drehe. Wir haben nichts gemacht, ich schwöre es bei Gott. Niemand außer uns war hier. Sehen Sie, es ist so, wir haben nicht viel Zeit miteinander, weil sie nachts in einem dieser Männerclubs tanzt und ich tagsüber zur Uni gehe, also treffen wir uns hier und tun’s, verstehen Sie? Es ist die einzige Zeit, zu der wir uns treffen können.«
    »Was ist mit dem anderen Typen? Von dem Sie gesagt haben, dass er mit Ihnen Computerspiele spielt? War der hier, als Sie mit Ihrer Freundin hinten waren?«
    »Er hat im Pausenraum gespielt. Er stand kurz davor, unser beider Highscores zu brechen, und wollte nicht aufhören.«
    »Sie sagen also, dass diese beiden Personen letzte Nacht mit Ihnen hier waren?«
    »Ja, Ma’am. Es tut mir wirklich leid, was geschehen ist. Es ist mir sehr unangenehm, dass jemand sich an dem Sarg der Dame zu schaffen machen konnte, aber Mr Lohman hat gesagt, wer immer es war, hat sich sehr geschickt angestellt, wie ein Fachmann. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum jemand das tun würde.«
    »Ja, das frage ich mich auch. Ich benötige die Namen ihrer beiden Freunde. Jemand ist letzte Nacht hier eingedrungen und hat sich an der Leiche zu schaffen gemacht, wahrscheinlich während Sie gerade Ihre

Weitere Kostenlose Bücher