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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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mögen. Du würdest gern bei mir sein.«
    Zitternd rannte sie zur Tür und lauschte, wie er die Treppen hinuntertaumelte, er grummelte vor sich hin und wäre beinahe gestürzt. Der Junge trat hinter sie, er war so wütend, dass seine Stimme zitterte. »Dieses Arschloch. Er wollte dich vergewaltigen. Ich bringe ihn um, wenn er dich je wieder anfasst!«
    »Pst, sonst hört er dich. Er ist bloß betrunken. Er hatte keine Ahnung, was er tut. Morgen früh wird er sich nicht mal erinnern, dass er hier oben war. Wenn er mich hätte vergewaltigen wollen, hätte er es versucht.«
    »Blödsinn. Er wird ab jetzt jeden Abend hochkommen, und ich kann nicht immer hier sein, um dich zu beschützen.«
    Der Älteren gefiel es, dass der Junge sie beschützen wollte, und sie warf sich in seine Arme und zog ihn auf den Boden. »Lieb mich jetzt, ich liebe dich«, flüsterte sie.
    Sie lagen da und küssten und streichelten einander, bis das Mädchen sich in seinen Armen verspannte, als sie ein Geräusch von unten zu ihnen hochdringen hörte. »Moment mal, Moment mal, ich höre Bubby weinen …«
    Der Junge hörte auf, sie zu küssen, und sie lagen einen Moment still da, sie atmeten schwer. Von unten klangen die Schreie des Jungen die Treppe hoch. »O mein Gott, er tut Bubby etwas an.«
    Sie griff nach ihrem Bademantel und er zog seine Jeans an und sie rannten nach unten und durch den Flur in Bubbys und Sissys Schlafzimmer. Bubby stand neben seinem Bett und weinte, aber er war allein. Sissys Bett war leer.
    »Wo ist Sissy?«, flüsterte sie.
    Bubby schniefte. »Er hat sie geholt, so wie er es immer macht. Ich darf nie bei ihm schlafen, aber Sissy immer.«
    Der Älteren wurde eiskalt und der Junge fluchte leise. Sie schlichen durch den Flur zum Elternschlafzimmer und stießen die Tür auf. Sissy lag auf dem Bett und ihr Vater drückte ihre Beine auseinander, er hatte eine Hand auf ihren Mund gepresst, eine Hand unter ihrem Nachthemd. Sie konnten sie gedämpft unter seiner Hand um Hilfe flehen hören.
    »Stopp!«, rief die Ältere, rannte auf ihn zu und versuchte, ihn von ihrer kleinen Schwester herunterzuzerren. Der Junge half ihr, und mit geballter Kraft gelang es ihnen, den Mann vom Bett zu reißen. Der Stiefvater war auf den Angriff nicht im Geringsten vorbereitet gewesen, er war so betrunken, dass er auf den Boden fiel und sich nicht erheben konnte. Er murmelte immer weiter, wie hübsch seine Mädchen waren, bevor er zur Ruhe kam und laut zu schnarchen anfing.
    Sissy warf sich der Älteren in die Arme, die sie festhielt und versuchte, ihre hysterisch weinende Schwester zu beruhigen. »Hat er das schon einmal getan, Sissy?«
    Das jüngere Mädchen nickte, das Gesicht im Nachthemd der Älteren vergraben, und der Junge verabreichte dem Mann einen kräftigen Tritt in die Seite. Sissy schluchzte: »Er sagt, alle Väter machen das mit so hübschen Töchtern wie mir.«
    »O Gott, was für ein Tier«, murmelte der Junge wütend.
    Der Älteren wurde übel. »Sissy, warum hast du uns nichts gesagt?«
    »Ich hatte Angst. Er hat gesagt, er würde Bubby nehmen, wenn ich nicht bei ihm im Bett schlafe.«
    Der Junge und die Ältere sahen einander an und sie erzitterte vor Entsetzen darüber, was geschehen war. Dann rannte Bubby ins Zimmer und klammerte sich an den Jungen, er weinte und sagte, sein Daddy hatte das Auto im Wald abgestellt, wo niemand sie sehen konnte, und auch mit ihm Dinge getan. Wut stieg in der Älteren auf, so schnell und mächtig, dass sie sich vor sich selbst fürchtete. Sie sagte: »Bringen wir ihn um. Jetzt gleich. Während er zu betrunken ist, sich zu wehren.«
    Die anderen drei Kinder starrten sie an.
    Dann sagte der Junge: »Meinst du das ernst? Du willst ihn wirklich umbringen?«
    »Ja.«
    »Ich auch«, sagte Sissy.
    »Ich auch«, sagte Bubby.
    »Lasst mich nachdenken«, sagte der Junge. Sie entfernten sich von dem schnarchenden Mann auf dem Fußboden und gingen alle zusammen hinaus in den Flur, wo ein kleines Nachtlicht ihre Gesichter erhellte. Der Junge tigerte nervös auf und ab, er schlang die Finger ineinander und drückte sie, so wie er es immer tat, wenn er sich interessante Aufgaben ausdachte.
    »Okay, aber ich werde das nicht alleine machen. Ihr müsst mir alle helfen. Wir stecken da zusammen drin, ja? Ich werde für niemanden von euch ins Gefängnis gehen, wenn jemals herauskommt, was wir getan haben, verstanden? Ihr müsst es selbst machen und ihr könnt niemals jemandem davon erzählen, sonst kommen wir alle auf

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