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Die Kalte Sofie

Die Kalte Sofie

Titel: Die Kalte Sofie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Gruber
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Computer … Ich mein natürlich: Ihnen.«
    »Passt scho!«, sagte sie schmunzelnd. »Ich Sofie – du Spike.«
    Spike nickte Sofie grinsend zu und hob den Daumen.
    »Alles roger! Dann wünsch ich euch beiden noch recht viel Spaß in eurem Computerdschungel. Und streitets ned so viel! Ich verzupf mich jetzt lieber. Der wilden Elke muass ich nämlich ned unbedingt begegnen, wenns ned sein muass.«
    Ein kurzer verschwörerischer Blickwechsel zwischen Männern, dann fiel die Tür hinter Spike ins Schloss.
    Sofie und ihr Ex sahen sich nachdenklich an – und sagten im gleichen Moment: »Tut mir leid, dass ich …«
    Schmunzelnd verstummten sie.
    Joe räusperte sich. »Ganz ehrlich: Des war ned okay von mir vorher, Sofie. Sorry.«
    »Schon okay. Ich hätt ja a ned gleich dermaßen an die Decke gehen müssn. Oder?«
    »Also Versöhnung?«
    »Logisch!«
    Ein kumpelhafter Händedruck – der sich verdammt gut anfühlte. Weich. Und warm. Und zärtlich …
    Ein Pling vom PC rief die beiden rasch wieder zurück in die Gegenwart. Fast bedauernd wandte Sofie sich um und checkte den Monitor.
    Das waren allerdings gute Nachrichten!
    »Sauber. Da sans ja schon, die Zahnbürschtldateien. Echt schnell, dein Kumpel!«
    Sofies Finger huschten über die Tasten. Ihr Verdacht von vorhin ließ sie nicht mehr los.
    »Stell dir nur mal vor, wir hätten plötzlich …«
    »Du, entschuldige, aber für irgendwelche PC -Spielchen bin ich grad ned in der richtigen Stimmung«, stöhnte Joe. »Is ja schön und guad, dass wir jetzt mehr wissen über den verschollenen Herrn Schmidt. Aber bei der Brandleich tapp ich immer noch genauso im Stockdunkeln wie vorher. Alles, was wir wissn, is, dass der Mann aus der Ukraine stammt. Vermutlich. Viel is des ned. Was moanst, wie der Chef ausflippt, wenn ich da no länger rumstopsl ohne irgendwelche Ergeb…«
    »Von wegen!«, rief Sofie. »I glaubs ned! Da – schau her!« Aufgeregt deutete sie auf den Bildschirm. »Die DNA von der Brandleich und das Zellmaterial von der oane Zahnbürschtn – des stammt definitiv von ein und derselben Person! Und ich würd mal messerscharf drauf tippen, dass das der verschwundene Mieter von der Wohnung is. Der Schmidt.«
    Joe starrte ungläubig auf den Monitor, der Sofies Worte jedoch eindeutig bestätigte. Abrupt sprang er auf, packte Sofie und wirbelte sie begeistert herum. »Weißt was, Sofie: Du bist echt einsame Spitze!«
    Ausgerechnet jetzt gab sein Handy Laut, im fröhlichen Polkaton. Mit einem bedauernden Blick ließ Joe Sofie sachte los und meldete sich.
    »Lederer, Hauptkommissar. Ja, da sind Sie genau richtig. Danke für Ihren Rückruf.« Hastig angelte er sich einen Stift und kritzelte für Sofie das Wort Hausverwaltung auf einen Zettel. »Es geht um einen Ihrer Mieter in der Werinherstraße. Einen Herrn Schmidt. Offenbar hat er die Wohnung vor einigen Tagen überstürzt verlassen und ist seitdem nicht mehr auffindbar.«
    Konzentriert lauschte er der Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Jan Schmidt, sagen Sie?«
    Hastig schrieb er mit, während er das Handy zwischen Kinn und Schulter geklemmt hielt. Dann aber stutzte er und sah Sofie triumphierend an.
    »Bei den Bewerbungsunterlagen für die Wohnung ist ein Foto von ihm dabei? Perfekt. Dann komm ich gleich zu Ihnen. Bin quasi schon auf dem Weg.«
    Er beendete das Telefonat und wandte sich erleichtert an Sofie.
    »Langsam tut sich doch was«, sagte er. »Endlich!«
    Sofie grübelte laut: »Ein Ukrainer, der Jan Schmidt heißt? Des glaubst doch selber ned.«
    Joe nickte zustimmend und zog die Fotokopie der Visitenkarte der Gay-Sauna aus der Tasche.
    »Hauptsache is, dass wir jetzt endlich a Foto von ihm kriegen. Nach meinem Besuch bei der Hausverwaltung werd ich gleich mal bei den Schwulen dort vorbeischauen.« Er schmunzelte anzüglich. »Könnt mich ja vielleicht nebenher noch a bissl massiern lassn.«
    »Spinnst jetzt du? Keinen Schritt machst du dahin ohne mich!«, brauste Sofie auf. »Des wär ja noch schöner – ich ebne den Weg als Rechtsmedizinerin, und der Herr Kommissar kassiert ab, oder was? Kannst grad vergessn!«
    »Hast vielleicht Muffensausn, dass ich da auf Abwege geraten könnt?« Joe grinste. »Chancen hätt ich bei dene sicher, da hast scho recht …«
    »Bild dir bloß nix ein!«, fuhr ihn Sofie an. »So gegen sechse treff ma uns dort, klar? Und wehe, du wartst ned auf mi!«
    Er lachte verschmitzt und deutete einen Diener an.
    »Ihr Wunsch ist mir Befehl, Euer Majestät!«
    In diesem Moment

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