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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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falschen Eindruck erwecken würde. Er zieht es vor, im Hotel zu bleiben.«
    »Wie lange hält er sich in dem Hotel schon auf?«
    »Wieso?«
    »Nun, ich habe meine Gründe für die Frage.«
    »Ich begreife aber nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Sie möchten, daß ich ins Hotel komme. Das ist ein recht ungewöhnlicher Vorschlag. Und ich bin nicht bereit, ihn zu akzeptieren, ehe ich nicht erfahre, was mich dort erwartet. Deshalb brauche ich vorher gewisse Informationen. Wenn Sie also wollen, daß ich...«
    »Wir sind heute morgen um elf Uhr hier angekommen. Wir haben Riverview um halb zehn verlassen und fuhren gleich ins Hotel.«
    »Und seitdem halten Sie sich ohne Unterbrechung dort auf?«
    »Was soll die Frage?«
    »Sie und Ihr Anwalt haben dort einen genauen Schlachtplan ausgetüftelt. Das hat eine Menge Zeit gekostet.«
    Sie blickte ihn erleichtert an.
    »Oh, nein«, sagte sie. »Davon kann überhaupt keine Rede sein. Ich habe eingekauft, und Mr. Fisher hatte diverse Dinge zu erledigen Wir kamen um elf Uhr im Hotel an, und erst vor einer halben Stunde habe ich Mr. Fisher wiedergetroffen.«
    »Und Ihre Einkäufe waren wichtig genug um Ihren Besuch bei mir zu verschieben und einen vielbeschäftigten Anwalt warten zu lassen?«
    Sie lachte nervös und sagte mit dem Unterton eines plötzlichen Geständnisses: »Nun, Sie müssen eben wissen, daß ich unbedingt einen guten Eindruck auf Sie machen wollte. Da ich Riverview in ziemlicher Eile verließ, bin ich nach meiner Ankunft hier in den Schönheitssalon gegangen, um mir das Gesicht massieren und die Haare frisieren zu lassen.«
    »Geschah das auf Vorschlag Ihres Anwalts?«
    Ihr Lachen klang ganz spontan. »Du lieber Himmel! Wenn eine Frau einen guten Eindruck machen möchte, ist ein Anwalt ganz überflüssig...«
    »So meine ich es auch nicht«, sagte Bleeker. »Mich interessiert, ob Sie auf Anraten Ihres Anwalts heute morgen so überstürzt aus Riverview fortgefahren sind.«
    Sie wich seinem Blick aus und murmelte: »Finden Sie diese Frage fair?«
    Bleeker zuckte mit den Achseln.
    »Wenn Sie nicht antworten wollen, lassen Sie es bleiben«, sagte er.
    »Ja, es stimmt«, erwiderte sie nach einem Moment des Schweigens. »Ich bin auf Anraten Mr. Fishers hierhergekommen.«
    »Und Sie kamen bloß deshalb so eilig her, um sich dann in Muße zurechtmachen zu lassen?«
    »Ich habe Ihnen das doch bereits erklärt!«
    Dan Bleeker genoß den Ruf, sich niemals in einer blitzartig schnellen Einschätzung eines Menschen zu täuschen. Er war berühmt dafür, plötzliche Entschlüsse zu treffen und sie im Telegrammstil zu formulieren.
    »Gut, ich komme«, sagte er.
    Mrs. Cathays Gesicht verriet nicht, was in ihr vorging. Bleeker hielt ihr die Tür auf. Sie rauschte hocherhobenen Hauptes durch das Vorzimmer.
    »Zum Palace Hotel? « fragte Bleeker.
    »Jawohl. Unten wartet mein Chauffeur mit dem Wagen.« Schweigend bestiegen sie einen großen Fahrstuhl und glitten langsam hinab. Draußen vor dem Bürohaus stand neben einer blitzblanken, schwarzen Limousine ein livrierter Chauffeur und riß den Wagenschlag mit geübter Präzision auf. Bleekers Augen glitten flüchtig über das Gesicht des Chauffeurs. Obwohl er gut aussah, lag in seiner Miene etwas Skrupelloses. Er strahlte den arroganten Stolz von jemandem aus, der sich einer gewissen Machtstellung bewußt ist. Sein Gesicht und das militärisch-devote Gehabe standen in einem seltsamen Widerspruch zueinander.
    Bleeker verzichtete darauf, Mrs. Cathay beim Einsteigen behilflich zu sein. Er ließ sich wortlos neben ihr nieder. Der Chauffeur warf Mrs. Cathay einen forschenden Blick zu. Sie blickte ihm kurz in die Augen und nickte fast unmerklich mit dem Kopf. Der Chauffeur lächelte daraufhin verstohlen. Dann warf er den Wagenschlag zu, setzte sich ans Steuer und fuhr, ohne sich nach dem Fahrtziel zu erkundigen, sofort zum Palace Hotel.
    Als Mrs. Cathay durch die Hotelhalle schritt, schien sie befriedigt zu registrieren, daß ihr etliche Augen bewundernd folgten.
    den achten Stock bitte«, sagte Mrs. Cathay zum Fahrstuhlführer. Als die Kabine stoppte, ging Mrs. Cathay voran. Ohne sich einmal nach Bleeker umzuschauen, schritt sie auf das Zimmer 894 zu und klopfte leise an die Tür.
    Ein großer Mann öffnete und spähte mit seinen grauen Augen erwartungsvoll zu Dan Bleeker hinüber.
    »Sie bringen ihn also mit«, sagte er mit erleichterter Stimme. Bleeker nickte, folgte Mrs. Cathay in das Zimmer und wandte sich dann dem Mann zu, der die Tür

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