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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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Todes dafür sprächen, daß möglicherweise eine Vergiftung vorliege. Der andere - ältere - Arzt schrieb den Tod natürlichen Ursachen zu. Er Unterzeichnete den Totenschein.«
    »Wird eine Autopsie vorgenommen?« fragte Griff.
    »Ja, darauf können Sie sich verlassen«, entgegnete Bleeker grimmig. »Ich werde mit Beckley, dem Chefredakteur vom Riverview Chronicle sprechen. Diese Zeitung war gegen Cathay. Beckley und ich haben uns schon öfters gegenseitig geholfen Er hatte bereits begonnen, die Umstände von Cathays Tod zu untersuchen. Aber dann rief er mich an und sagte, daß er diesen Ermittlungsfeldzug abbrechen müsse, weil die wichtigsten Kunden seines Anzeigenteils, die in der Handelskammer und im Industrieklub sitzen, Druck auf ihn ausüben.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Griff, »Cathays Freunde versuchen den Skandal zu ersticken.«
    Bleeker nickte.
    »Kommen wir zurück zu diesem Mädchen«, fuhr Griff fort. »Wenn ich Sie recht verstanden habe, glauben Sie also, daß Morton ermordet wurde, weil er einem Mädchen auf der Spur war, das eine Affäre mit Cathay hatte. Stimmt's?«
    »Ja.«
    »Dann kann also das Mädchen keine Schuld an dem Mord haben.«
    Bleeker stutzte. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Das ist ganz einfach. Für eine Frau ist ihr guter Ruf sehr wichtig. Andererseits aber wird ein Mädchen, das mit einem so prominenten Mann wie Cathay anbändelt, höchstwahrscheinlich ein Typ sein, der lebt, wie es ihr gefällt. So ein Mädchen hat meistens ein eigenes Appartement, wo sie kommen und gehen kann, wie sie will. Sie ist keinem Mann Rechenschaft schuldig.«
    »Das klingt einleuchtend«, sagte Bleeker.
    »Deshalb wird so ein Mädchen auch kaum auf die Idee kommen, einen Mord zu begehen, um ihren guten Ruf zu schützen Mit Cathay ein Verhältnis zu haben, bedeutet dagegen ein gewisses soziales Prestige und bietet pekuniäre Vorteile.«
    »Ich sehe, worauf Sie hinauswollen.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Griff. »Denn der Hund liegt meiner Ansicht nach hier begraben: nehmen wir einmal an, Morton war im Begriff, Kontakt mit einer Frau aufzunehmen, durch die er Informationen über Cathay erhalten konnte. Und unterstellen wir ferner, daß es sich bei diesen Informationen um für Cathay heikle Dinge handelte. Wenn Morton also ermordet wurde, so muß der Mörder Interesse daran gehabt haben, ihn von diesen Informationen abzuhalten. Stellen wir uns vor, wir wären in der Lage des Mörders. Was wäre, nachdem wir Morton von der Bildfläche verschwinden ließen, logischerweise der nächste Schritt?«
    »Sie meinen, dann müßte er auch die Frau unschädlich machen?«
    »Genau«, meinte Griff. »Er wird alles daran setzen müssen, die Frau zum Schweigen zu bringen oder sie an einen Ort zu schaffen, wo sie für die Leute, die den Tod Mortons aufklären wollen, nicht auffindbar ist. Vergessen Sie nicht, der Mörder muß gewußt haben, daß Morton für eine Zeitung arbeitete. Er wußte auch, daß Morton Material gegen Cathay sammelte. Zweifellos vermutete er, daß Morton täglich berichtete. Er kannte allerdings nicht den Inhalt dieser Berichte. Morton sagte Ihnen am Telefon, daß er keine Namen erwähnen könne. Der Mann, der ihn ermordete - und alle Anzeichen sprechen dafür, daß ein Mann die Tat beging - wußte nicht, wieviel Morton Ihnen schon berichtet hatte.«
    Bleeker blickte nachdenklich vor sich hin.
    »Deshalb würde ich Ihnen zweierlei vorschlagen«, fuhr Griff fort. »Erstens setzen Sie alles daran, Mary Briggs aufzustöbern. Zweitens lassen Sie alle Fälle nachprüfen, bei denen in den letzten achtundvierzig Stunden eine Frau spurlos verschwunden ist.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Bleeker eifrig.
    »In der Zwischenzeit werde ich mit dem Arzt in Riverview sprechen und Mrs. Cathay unter die Lupe nehmen.«
    Griff schrieb eine Telefonnummer auf einen Zettel, den er aus seinem Notizblock riß. »Das ist meine Geheimnummer. Geben Sie diese Nummer bitte nur an Leute, denen Sie absolut vertrauen.«
    Bleeker faltete nachdenklich den Zettel. »Ich habe noch eine Frage an Sie zu richten, Mr. Griff«, bat er.
    »Nun, was gibt's?«
    »Am Montagabend gegen 22 Uhr - an jenem Abend also, als wir vom Blade auf den Mann hereinfielen, der sich als Cathay ausgab - wurde ein Detektiv namens Shillingby ermordet. Ein gewisser Decker war offenbar der einzige Augenzeuge dieses Mordes. Er berichtete seine Beobachtungen dem Polizeibeamten, der als erster am Tatort erschien, und versprach ihm, daß er jederzeit

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