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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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Sprechzimmer Dr. Amsteads.
    Dr. Amstead liebte es, sich mit einer Aura beruflicher Wichtigkeit zu umgeben. Sein Blick zeigte freilich nicht den ruhigen, forschenden Ausdruck wie Dr. Cooper ihn hatte.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Griff?« fragte er geschäftig. »Sie können über den Fall Cathay sprechen.«
    »Nein, das ist mir leider nicht möglich. Der Mann starb unter durchaus natürlichen Umständen. Der von mir ausgestellte Totenschein wurde zu den Akten genommen Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Können Sie mir über die Symptome, die bei Mr. Cathay auftraten, etwas berichten?«
    »Nein«
    »Oder über die Höhe des Fiebers?«
    »Nein.«
    »Wie lange dauerte es vom Auftauchen der ersten Symptome bis zum Beginn des Komas, das, soviel ich weiß, bis zum Eintreten des Todes anhielt?«
    »Ich kann keinerlei Auskunft geben.«
    »Warum nicht, Herr Doktor?«
    »Das sind Dinge, die dem Berufsgeheimnis unterliegen.«
    »Ah, ich verstehe. Aber können Sie mir etwas berichten, was nicht dem Berufsgeheimnis unterliegt?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, wenn ich Ihnen eine Frage stellen würde, die nichts mit Berufsgeheimnissen zu tun hat - würden Sie mir dann antworten?«
    »Das kommt darauf an.«
    »Stimmt es«, sagte Griff langsam, »daß Dr. Cooper, der gemeinsam mit Ihnen für den Fall zuständig war, in Ihrem Beisein sowie in Anwesenheit eines Zeitungsreporters feststellte, daß die bei Cathay aufgetretenen Symptome mit denen einer Vergiftung identisch seien?«
    Dr. Amstead bekam einen roten Kopf.
    »Ich bin nicht verantwortlich für das, was Dr. Cooper möglicherweise gesagt hat«, bemerkte er.
    »Ich frage Sie aber, ob Dr. Cooper eine derartige Äußerung tat?«
    »Ich glaube«, begann Dr. Amstead, »daß er... nein, ich weigere mich, diese Frage zu beantworten.«
    »Aus welchem Grund, Herr Doktor?«
    Dr. Amstead wurde jetzt puterrot im Gesicht. »Weil Sie das überhaupt nichts angeht!»
    »Zufälligerweise geht es mich sogar sehr viel an«, entgegnete Griff höflich lächelnd. »Deshalb bin ich nämlich hierhergefahren.«
    »Ich wiederhole, daß Sie das absolut nichts angeht!«
    »Herr Doktor«, erwiderte Griff, »es ist eine Autopsie angeordnet worden. Angenommen, es fänden sich Giftsubstanzen in der Leiche, so wäre es für Ihren Ruf zweifellos besser, wenn Sie zumindest die Möglichkeit einer Fehldiagnose zur Debatte stellen würden.«
    Dr. Amsteads Augen flackerten einen Moment. Dann starrte er Griff wieder böse an und sagte: »Es wird keine Autopsie stattfinden.«
    Mit diesen Worten, die er kalt und entschieden sprach, wandte er sich ab und sagte über die Schulter: »Sie müssen mich entschuldigen. Ich habe zu tun.« Dann eilte er aus dem Zimmer und warf die Tür hinter sich zu.
    Die diensttuende Schwester blickte Griff gereizt an. »Sie brauchen nicht mehr zu warten«, sagte sie. »Dr. Amstead hat wirklich keine Zeit mehr für Sie.«
    Griff ging hinaus auf die Straße und weiter zur First National Bank Dort fuhr er hinauf zum Büro von Fisher, Barr & McReady. Er gab dem Mädchen an der Anmeldung seine Visitenkarte und sagte: »Sagen Sie bitte Mr. Fisher, daß ich ihn in einer dringenden Angelegenheit gern zehn Minuten gesprochen hätte.«
    Das Mädchen schickte einen Boy mit der Visitenkarte und Griffs Bestellung in das Chefbüro. Einen Augenblick später klingelte das Telefon. Das Mädchen nickte Griff zu.
    »Mr. Fisher möchte Sie sofort sprechen.«
    Charles Fisher kam Griff bis an die Tür seines Büros entgegen. Er strahlte eine große Liebenswürdigkeit aus.
    »Mr. Griff«, sagte er, »ich freue mich so sehr, Sie kennenzulernen! Ich habe schon viel von Ihnen und Ihrer Arbeit gehört. Bitte nehmen Sie doch Platz.«
    »Was führt Sie zu mir?« fragte Fisher. »Sind es geschäftliche Dinge? Womit können wir Ihnen behilflich sein?«
    Griff nickte. »Ja. Ich stelle Ermittlungen wegen des Todes von Mr. Cathay an.«
    Fisher zog die Augenbrauen empor. »Aha«, sagte er.
    Griff schwieg.
    Fisher schloß einen Moment nachdenklich die Augen und schüttelte vielsagend den Kopf. »Sehr seltsam«, sagte er dann. »Sie meinen die Todesumstände?«
    »Nein«, erwiderte Fisher, »aber zufällig bin ich der Rechtsbeistand der Familie Cathay. Wahrscheinlich gab es hier in der Stadt niemanden, der mit Cathay enger befreundet war als ich. Ihm verdanke ich alles. Natürlich bin ich mit allen seinen Angelegenheiten vertraut und kenne auch seine Witwe sehr gut.«
    »Ja?«
    Fisher nickte und fuhr dann fort: »Unter

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