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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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Umständen ist es natürlich seltsam, daß man Sie beauftragt hat, Ermittlungen über den Tod von Mr. Cathay anzustellen. Ich weiß, daß niemand von Cathays Hinterbliebenen Sie damit beauftragt hat. Wäre das der Fall, würde ich davon erfahren haben.«
    Griff lächelte undurchsichtig.
    »Wenn Sie die Frage gestatten«, fuhr Fisher fort, »so würde mich interessieren, ob dieser Auftrag vom District Attorney °der einem leitenden Polizeibeamten ausgeht?«
    »Die Frage ist durchaus berechtigt«, sagte Griff.
    Dann herrschte einen Moment Schweigen.
    »Und die Antwort?« erkundigte sich Fisher in überaus liebenswürdigem Ton.
    »Oh, die Antwort? Nun, die wäre ein bißchen indiskret. Selbstverständlich ist es Ihr gutes Recht, als Vertreter Ihrer Mandanten eine solche Frage zu stellen. Aber Sie wissen ja selbst, daß wir alle unsere beruflichen Rücksichten zu nehmen haben.«
    »Ja, ich verstehe«, erwiderte Fisher und pochte nervös mit einem Bleistift auf die Schreibplatte. »Dieser Dr. Cooper sollte wegen Verletzung seiner Amtspflicht vor Gericht zitiert werden. Er stellte eine falsche Diagnose, die sofort an die Öffentlichkeit gelangte.«
    »Welche Diagnose stellte er denn?«
    »Ich möchte angesichts meiner Verbindungen zur Familie Cathay nicht über diesen Punkt sprechen.«
    »Ja, ich verstehe«, erwiderte Griff. »Und es besteht also keinerlei Möglichkeit, daß diese Diagnose richtig war?«
    »Nein, nicht die geringste. Seine Diagnose ist ein Paradebeispiel dafür, was ein Arzt anrichten kann. Die Sache läuft auf eine schwere Beleidigung Mrs. Cathays hinaus.«
    »Wieso ist denn Mrs. Cathay davon betroffen?«
    »Nun, ich will das nicht mit Ihnen diskutieren, aber Sie können ja Ihre Phantasie spielen lassen. Wird jemand vergiftet, so fällt natürlich der Verdacht auf die junge Witwe, die nun über ein Vermögen von rund sieben Millionen Dollar verfügen wird... Sie wissen ja selbst, was die Leute in so einem Fall prompt ausstreuen. Man kann sich an fünf Fingern abzählen, daß solche Verleumdungen von bösen Zungen verbreitet werden.«
    »Und hat Doktor Cooper nun seine Diagnose rückgängig gemacht?«
    »Nein. Genau genommen, hat er ja niemals eine solche Diagnose ausgesprochen. Er sprach lediglich davon, daß die Symptome ähnlich seien wie bei...«
    Charles Fisher schwieg plötzlich und schüttelte den Kopf- Dann lächelte er Sidney Griff kameradschaftlich zu. »Ich fürchte, Mr. Griff, daß Sie mich zum Reden bringen, ehe ich es selbst gemerkt habe. Sie verstehen sich, glaube ich, glänzend auf Kreuzverhöre.«
    Griff lachte. »Nun, ich habe heute morgen mit Dr. Cooper gesprochen, aber aus ihm habe ich nichts herausbekommen.«
    »Dr. Cooper«, sagte Fisher mit grimmiger Miene, »wird wahrscheinlich schneller, als er glaubt, vor einen Sachverständigenausschuß zitiert werden, um dort seine seltsamen Erklärungen zu erläutern. Dabei fällt besonders schwer ins Gewicht, daß er diese Äußerungen in Gegenwart eines Reporters tat.«
    »Ich würde gern mit Mrs. Cathay sprechen«, sagte Griff unvermittelt.
    »Das ist leider nicht möglich«, erwiderte Fisher. »Sie hat einen Nervenzusammenbruch erlitten und will niemanden sehen. Ich habe mit ihr telefoniert und konnte kaum verstehen, was sie sagte, da sie mit ganz leiser, schwacher Stimme sprach.«
    »Sie haben also nur durchs Telefon gemerkt, daß sie einen Nervenzusammenbruch hat?«
    Fishers Augen bekamen einen harten Ausdruck »Bitte mißverstehen Sie mich nicht«, sagte er. »Ich bin der Anwalt von Mrs. Cathay und ihr obendrein freundschaftlich verbunden. Die Großzügigkeit von Mr. Cathay ermöglichte mir meinen beruflichen Aufstieg. Ich habe für Frank B. Cathay gearbeitet, während er in Südafrika war. Als er dann hierher übersiedelte, ließ er mich nachkommen. Er brachte die Geldmittel auf, um mir ein juristisches Studium zu ermöglichen Ferner gab er mir ein Darlehen, damit ich mich als Anwalt etablieren konnte. Ich werde für seine Witwe alles nur Erdenkliche tun. Und ich weiß sehr wohl, daß Sie jetzt ein vollständig gebrochener Mensch ist. Cathay starb eines durchaus natürlichen Todes. Schuld an seinem Ableben war eine heimtückische Verleumdungskampagne gegen ihn die von einer Zeitung gestartet wurde.«
    »Die Zeitung hat aber doch einen Widerruf veröffentlicht«, sagte Griff.
    »Ja, in gewissem Sinne stellte der betreffende Artikel zwar einen Widerruf dar. Aber er war raffiniert formuliert. Die Zeitung gab lediglich zu, daß der Bericht

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