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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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erreichbar sei, wenn man ihn als Zeuge benötige. Da am Tatort ein ziemlicher Wirrwarr herrschte, verschwand Decker spurlos. Später riefen Sie bei der Polizei an und teilten mit, daß Decker sich bei Ihnen eingefunden habe.«
    Griff betrachtete Bleeker stirnrunzelnd.
    »Was hat das mit dem Fall Morton zu tun?« fragte er.
    »Es hat nichts damit zu tun. Nur ist das Verhalten Deckers ungewöhnlich. Er teilte Ihnen Dinge mit, die er der Polizei vorenthielt. Sie werden verstehen, daß mich dies als Journalist interessiert.«
    »Und jetzt wollen Sie den Fall Morton als Hebel benutzen, um mir eine streng vertrauliche Berufsangelegenheit zu entlocken«, meinte Griff leise. »Verstehe ich Sie richtig?«
    »Nein. So sehr ich an der Sache interessiert bin, so wenig käme ich auf die Idee, Sie auszuhorchen. Aber vergessen Sie bitte nicht, daß die Fakten über die Angelegenheit Decker früher oder später doch ans Licht kommen. Ich möchte gern, daß der Blade die Sache als erste Zeitung bringen kann.«
    »Angenommen«, sagte Griff langsam, »Decker hatte gar keinen Grund, etwas zu befürchten. Vielleicht wußte er gar nicht mehr, als er der Polizei berichtete? Es ist doch durchaus denkbar, daß er zu mir in einem an Hysterie grenzenden Angstzustand kam? Und es könnte doch auch sein, daß Decker ohne besonderen Grund einfach Lust hatte, für eine Zeitlang unterzutauchen. Ihn hielten hier keinerlei geschäftliche Dinge. Vielleicht nahm ich Decker nur unter meine Fittiche, weil er so nervös war und mich gern dafür honorieren wollte, daß ich ihn untertauchen ließ?«
    »Wollen Sie etwa sagen, daß sich die Dinge so verhalten?« fragte Bleeker.
    »Nein, ich lehne jederlei Erklärung über diese Angelegenheit ab. Ich frage Sie lediglich, was Sie tun würden, wenn sich am Ende herausstellte, daß dies tatsächlich der Fall war?«
    »Dann würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie dem Blade die Möglichkeit gäben, den Aufenthalt Deckers >aufzuspüren<, sobald es für ihn opportun ist, wieder auf der Bildfläche zu erscheinen.«
    »Das könnte sich«, sagte Griff in einem Ton, der unmißverständlich zu erkennen gab, daß er das Gespräch abzubrechen wünschte, »vielleicht arrangieren lassen.«
    Mit einer leichten Verbeugung hielt er Bleeker die Tür auf.

8

    Dr. P. C. Cooper war dick und pausbäckig und besaß etwas vorstehende, prüfende Augen. Er betrachtete den Besucher aufmerksam und warf einen Blick auf dessen Visitenkarte. »Sie sind Kriminologe«, sagte er gedehnt. - Griff nickte. »Bearbeiten Sie einen bestimmten Fall?«
    »Ja, es handelt sich um den Tod von Mr. Cathay. Er starb meines Wissens gestern nachmittag.«
    das stimmt. Darf ich fragen, aus welchem Grund Sie sich nir diesen Fall interessieren?«
    »Ich untersuche die Angelegenheit.«
    »Das sagten Sie schon.«
    »Ich benötige Informationen.«
    »Für wen?«
    Griff lächelte und schüttelte den Kopf. Doktor Coopers Augenausdruck wurde noch skeptischer.
    »Ich kann Ihnen lediglich sagen, worauf es mir ankommt. Das ist aber auch alles«, entgegnete Griff.
    »Und ich«, erwiderte Dr. Cooper, »kann Ihnen überhaupt nichts sagen. Wenn ich die Behandlung eines Patienten übernehme, kann ich niemandem Auskunft über Beobachtungen geben, die ich im Verlauf dieser Behandlung machte. Nur wenn ich von den Justizbehörden als Zeuge geladen werde, bin ich bereit, Aussagen zu machen. Und auch dann bin ich nur bedingt befugt, über Berufsgeheimnisse zu sprechen. Insbesondere habe ich alle Mitteilungen, die mein Patient mir machte, mit größter Diskretion zu behandeln.«
    »Und würden Sie auch den Hinterbliebenen gegenüber diese Diskretion wahren?«
    »Ja. Es handelt sich, wie gesagt, um Mitteilungen, die meiner ärztlichen Schweigepflicht unterliegen.«
    »Es freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben«, sagte Griff und gab dem Arzt die Hand. »Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar für die Informationen die Sie mir mitteilten.«
    Doktor Cooper blickte Griff mit großen Augen an. »Aber ich habe Ihnen doch gar nichts mitgeteilt.«
    »Oh doch, das haben Sie, Herr Doktor!« sagte Griff lächelnd »Sie ließen mich - sozusagen zwischen den Zeilen - eine sehr wesentliche Tatsache wissen.«
    »Was für eine Tatsache?«
    »Daß der zuständige Rechtsberater Ihnen eingepaukt hat Ihre ärztliche Schweigepflicht mit Nachdruck zu verteidigen- Guten Morgen, Herr Doktor!«
    Dr. Cooper starrte verblüfft hinter Griff drein.
    Vergnügt vor sich hin lachend ging dieser ins

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