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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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Gott!« rief er. »Sie wollen doch nicht etwa sagen... Das ist unmöglich... Das kann doch nicht... Es war doch nicht etwa der Reporter, der hier war?«
    Griff nickte nur.
    Charles Fisher erhob sich langsam. Er wischte sich mit seinem Taschentuch über die Stirn und sah Griff mit verstörter Miene an.
    »Mein Gott!« sagte er leise.
    Griff schwieg.
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Fisher, »Ihr Interesse an der Sache. Und ich weiß nun auch, wer Sie engagiert hat.«
    Griff schwieg noch immer.
    Der Anwalt blickte auf seine Armbanduhr, ging zum Fenster und blickte hinaus. Nach einer Weile wandte er sich wieder um und sagte: »Hat die Zeitung irgendeine Vermutung über das Tatmotiv?«
    Griff zuckte die Achseln. »Ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, was die Zeitung weiß oder vermutet.«
    Charles Fisher schüttelte langsam den Kopf und murmelte: »Das wird die Situation höchstwahrscheinlich auf verhängnisvolle Weise erschweren«
    Griff erhob sich. »Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen«, sagte er. »Heute ist Samstag und ich nehme an, daß auch Sie bald mit der Arbeit Schluß machen werden.«
    »Kann ich noch etwas für Sie tun, was mit meinen Verpflichtungen gegenüber meinen Mandanten vereinbar ist?« fragte Fisher, der sich bemühte, seinen jovialen Ton wieder anzuschlagen.
    Griff lächelte ihm zu. Nachdem sich die beiden Männer die Hand geschüttelt hatten, verließ Griff sofort Fishers Büro und ging in eine Telefonzelle. Von dort rief er im Büro Dr. Coopers an und erklärte der Schwester, daß er unbedingt mit Dr. Cooper sprechen müsse.
    Gleich darauf meldete sich Dr. Cooper am Apparat.
    »Hier Griff. Herr Doktor, ich habe heute morgen mit Ihnen gesprochen.«
    »Ja, was wünschen Sie, Mr. Griff?« erwiderte Dr. Cooper. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen«, sagte Griff, »daß ich mich mit dem Anwalt von Mrs. Cathay in Verbindung gesetzt habe. Man beabsichtigt, Sie vor einen Sachverständigenausschuß zitieren zu lassen wegen Ihrer Äußerungen hinsichtlich der Symptome bei Frank B. Cathay. Falls nun eine Autopsie die Richtigkeit Ihrer Diagnose bestätigt und die Dr. Amsteads als inkorrekt entlarvt, dürfte dies viel dazu beitragen, daß Sie jeder Rechtfertigung enthoben werden.«
    Griff hielt inne und lauschte, was sein Gesprächspartner erwidern würde. Und nach ein paar Sekunden ertönte am anderen Ende der Leitung die unverbindliche, ruhige Stimme Dr. Coopers: »Ich danke Ihnen.«
    Es klickte im Hörer. Dr. Cooper hatte aufgehängt.

9

    Sidney Griff fuhr am Gartentor des Cathayschen Landhauses vor. Er betrachtete die gepflegten Rasenanlagen und das riesige Gebäude, das sich trotz seiner Größe harmonisch in den parkartigen Garten einfügte.
    »Soll ich hier auf Sie warten?« fragte der Taxichauffeur.
    »Ja, bitte«, entgegnete Griff und ging den langen Weg entlang der vom Tor zum Haus hinaufführte.
    Er hatte schon fast die dem Haus vorgebaute Veranda erreicht, als die Haustür geöffnet wurde. Ein großer, breitschultriger Mann, der etwas beleibt war, trat heraus und eilte auf die Garage zu.
    »Hallo, Racine!« rief Griff gedämpft. »Wollen Sie mir nicht guten Tag sagen?«
    Der Mann wandte sich um. Er spähte zu Griff hinüber, erkannte ihn offenbar sofort und ging dann lässigen Schrittes auf ihn zu. Er schien plötzlich überhaupt keine Eile mehr zu haben.
    »Haben Sie hier beruflich zu tun, Racine?« fragte er.
    Carl Racine hatte sich vor Griff aufgebaut und blickte ihm fest in die Augen »Sie auch, Griff?«
    Griff nickte. »Ja, ich möchte gern mit Mrs. Cathay sprechen.«
    »Jetzt ist es wenig angebracht, Stippvisiten bei ihr zu machen«, bemerkte Racine.
    »Ach, wissen Sie, Racine«, sagte Griff, »das überlassen wir Mrs. Cathay. Wenn sie in der Lage war, Carl Racine vom Detektivbüro Racine zu empfangen, wird sie zweifellos auch fähig sein, mich zu begrüßen«
    Einen Moment herrschte Schweigen.
    »Ich frage mich, welcher Aspekt dieses Falles von Ihnen bearbeitet wird«, sagte Racine.
    »Wie viele Aspekte hat er wohl?« parierte Griff.
    Racine runzelte die Stirn. »Ich kann mit Ihnen natürlich nicht konkurrieren wenn es gilt, im Gespräch vage zu bleiben. Sie brauchen es mir ja nicht zu sagen, aber spielen Sie nicht immer den Überlegenen. Schließlich sind Sie auch nur ein Mensch - obwohl Sie Sidney Griff heißen!«
    Griff schwieg. Er sah amüsiert aus.
    »Ich dachte«, fuhr Racine fort, »daß Sie vielleicht die Chance begrüßen würden, Informationen auszutauschen.«
    »Gewiß«,

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