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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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erwiderte Griff. »Dies ist einer der Fälle, wo die Polizei nur Staub bei der Presse aufwirbelt und im übrigen Verwirrung stiftet. Es endet dann meistens damit, daß einem Unschuldigen die Tat angehängt wird, während der Täter entkommt.«
    »Sprechen Sie von diesem Mord?« fragte Decker.
    »Es geht um den Mord an dem Reporter«, sagte Griff. »Und da wir gerade dabei sind: es geht auch um den Tod von jemandem namens Frank B. Cathay.«
    »Glauben Sie wirklich nicht, daß Cathay Selbstmord beging?« fragte Bleeker. »Beharren Sie auf Ihrer Meinung angesichts der Erklärungen der Ärzte nach der Obduktion?« Griff öffnete einen Patronenkasten und steckte sich zusätzliche Munition in die Tasche. »Ich will so weit gehen, zu sagen, daß er das Gift freiwillig nahm!«
    »Wollen Sie mich jetzt etwa allein hierlassen?« fragte Decker unruhig.
    »Gehen Sie hinunter ins Vestibül«, sagte Griff. »Warten Sie dort auf die Reporter, und erzählen Sie denen dann die ganze Story wahrheitsgetreu.«
    Decker atmete erleichtert auf. »Ach, mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen! Warum haben Sie mir das Foto von Lampson nicht schon früher gezeigt, Mr. Griff?«
    »Weil ich bis vor einer Stunde noch glaubte, daß er den Mord begangen haben müsse.«
    »Und wie haben Sie herausbekommen, daß Lampson es nicht war?«
    »Ich ließ mir alles noch einmal durch den Kopf geh en und beschloß, daß es am besten sei, Ihnen das Foto von Lampson zu zeigen. Und bitte denken Sie daran, Mr. Decker, daß Sie den Reportern nicht sagen sollen, wo Sie sich die ganze Zeit, während die Polizei Sie suchte, aufgehalten haben. Verschweigen Sie das vor jedermann. Die Polizei glaubt mittlerweile nämlich, daß Lampsons Leute Sie bestochen haben.«
    »Es ist mir ganz egal, was die Polizei denkt! Ich sage jetzt jedenfalls die Wahrheit«, erwiderte Decker.
    »Okay. Kommen Sie, Bleeker!«

15

    Vor dem Eingang des Trent-Appartementhauses fand Griff, in einem Auto sitzend, zwei Männer von dem Detektivbüro vor. Alice Lorton und ihr Begleiter hatten sich nach dem Verlassen des Elite-Appartementhauses in dieses Gebäude begeben.
    »Sind sie noch drinnen?« fragte er, nachdem er sich ausgewiesen hatte. Einer der Detektive nickte.
    »Ja, sie sind beide noch da oben in der Wohnung. Sehen Sie dort das Fenster, wo der Vorhang zugezogen ist?«
    »Wir gehen jetzt hinauf. Wenn Sie Krach hören, kommen Sie uns nach.«
    Griff ging mit Bleeker in das Haus, und beide fuhren hinauf zu der Wohnung. Vor der Tür des Appartements angekommen, drückte er auf den Klingelknopf. Nichts rührte sich. Griff pochte an die Tür. Wieder meldete sich niemand. »Machen Sie auf!« rief Griff. »Wir wissen, daß Sie in der Wohnung sind, Boone! öffnen Sie!«
    Dieses Mal waren verstohlene Laute und Schritte zu vernehmen.
    Griff trat zur Seite. Bleeker zog den Revolver aus der Tasche und starrte mit grimmiger Miene auf die Tür. Griff gab ihm einen Wink den Revolver zu verbergen. Man hörte das Rasseln einer Kette. Plötzlich ging die Tür auf. Vor ihnen stand ein Mann von etwa Dreißig der Griff und Bleeker feindselig anstarrte.
    Griffs Augen tasteten über das dunkelhäutige Gesicht des Mannes.
    »Sie sind Boone, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte der Mann mürrisch. »Und wer sind Sie?«
    »Wir haben mit Ihnen zu sprechen«, sagte Griff und machte Anstalten, die Wohnung zu betreten.
    »Einen Moment!« sagte Boone. »Ich habe aber keine Lust, mit Ihnen zu reden.«
    »Ich glaube, es wäre besser für Sie, wenn Sie hier mit uns sprechen würden und nicht im Polizeipräsidium.«
    Boone zögerte einen Moment. Schließlich trat er aber zur Seite und sagte: »Gut, kommen Sie herein.«
    Bleeker und Griff betraten die Wohnung. Es war ein Appartement, das aus Wohn-Schlafzimmer, Kochnische und Badezimmer bestand. Das Klappbett befand sich in einem Alkoven, der mit Spiegeltüren abgetrennt war.
    »Sie kennen doch eine gewisse Esther Ordway, nicht wahr?« begann Griff und setzte sich in einen Sessel.
    Boone zog die Augenbrauen zusammen.
    »Nein«, sagte er bedächtig. »Kenne ich nicht.«
    »O doch! Sie kennen diese junge Dame.«
    »Nein, ich kenne ihre Untermieterin Alice Lorton. Esther Ordway selbst kenne ich nicht.«
    »Hatten Sie mit Esther Ordway nie etwas zu tun?«
    »Nein.«
    »Wann haben Sie Alice Lorton zum letzten Male gesehen?«
    »Das kann ich nicht genau sagen. Es ist ein paar Wochen her. Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit.«
    »Wußten Sie, wo sie

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