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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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wohnt?«
    »Ja.«
    »Drüben im Elite-Appartementhaus, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Haben Sie Esther Ordway irgendwann einmal kennengelernt?«
    »Ich habe sie ein paarmal gesehen. Aber das ist auch alles. Sie blieb nicht in der Wohnung wenn Alice Lorton Besuch bekam. Ich traf sie manchmal draußen im Flur und wußte, wer sie war. Aber wir haben nie miteinander gesprochen. Ich glaube nicht, daß sie über mich Bescheid wußte.«
    »Wieso erkannten Sie Esther Ordway denn?«
    »Ich habe sie einmal aus der Wohnung kommen sehen.«
    »Und daraus schlossen Sie, daß es Esther Ordway sein müsse?«
    »Ja.«
    »Würden Sie Esther Ordway wiedererkennen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie jemals einen Mann namens Morton kennengelernt - einen Reporter?«
    »Ach, Sie meinen den Reporter, der ermordet wurde? Dessen Bild in der Zeitung war?«
    »Ja.«
    »Nein, den habe ich nie gesehen.«
    Griff warf Bleeker einen Blick zu.
    »Bleeker«, sagte er, »machen Sie die Sache bereit, die ich Ihnen vorhin aushändigte.«
    »Wovon reden Sie?« fragte Boone mißtrauisch.
    »Ach, das ist gleichgültig«, sagte Griff.
    »Hören Sie, mir gefällt Ihr Auftreten nicht! Sie kommen hier hereingerauscht und tun so, als ob ich Dreck am Stecken hätte. Nur weil ich ein Mädchen kenne, das mit einem Flittchen zusammenlebte, das womöglich etwas mit dem Mordfall zu tun hat.«
    Griff holte den Kontoauszug der Bank hervor, auf dem der Name von Kenneth Boone vermerkt war.
    »Was sagen Sie dazu?«
    Boones Gesicht zuckte. Seine Augen glitten von dem Kontoauszug zu Griffs Gesicht und zu der gespannten Miene Bleekers. Seine Hand rutschte hinab zur Hosentasche. Griff erhob sich und steuerte auf den Alkoven zu.
    Boone riß seine Hand blitzschnell empor. Das Lampenlicht spiegelte sich in blauschimmerndem Stahl...
    »Weg von dem Alkoven!« schrie er. »Oder ich knalle Sie über den Haufen!«
    »Stecken Sie den Revolver weg«, sagte Bleeker mit rauher Stimme. »Oder ich durchlöchere Sie wie ein Sieb!«
    Kenneth Boone zögerte. Bleeker zielte auf ihn, er auf Griff. Griff lächelte gelassen. »Lassen Sie den Unfug sein, Boone«. sagte er. »Wir haben unsere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Unten im Treppenhaus stehen zwei Detektive. Sie können uns ja nicht alle umlegen. In dem anderen Mordfall haben Sie vielleicht noch eine Chance, Ihre Hände in Unschuld zu waschen. Hier aber wird Ihnen kein Trick helfen.«
    Plötzlich stieß Alice Lorton die Spiegeltüren des Alkovens auf und stürzte ins Zimmer. Sie lief auf Boone zu und rief: »Nicht schießen, Kenny! Bitte nimm den Revolver weg. Ich habe dich in diese Sache hineingezerrt. Du sollst nicht noch tiefer darin verstrickt werden. Ich stehe allein dafür gerade.« Boone ließ den Arm sinken.
    »Werfen Sie den Revolver weg«, sagte Griff in beschwichtigendem Ton.
    Boone ließ den Revolver auf den Teppich fallen.
    »So, und nun lassen Sie uns vernünftig miteinander reden«, sagte Griff. »Boone, Sie haben Mortons Leiche dorthin gebracht, wo man sie schließlich fand. Ich persönlich glaube allerdings nicht, daß Sie ihn ermordet haben. Meiner Ansicht nach hat das Mädchen neben Ihnen die Tat verübt. Sie haben die Leiche nur fortgeschafft, um das Mädchen zu tarnen.«
    »Ich mache keinerlei Aussage«, bemerkte Boone.
    »Es hat doch keinen Zweck, uns zu belügen«, sagte er. »Dadurch machen Sie alles nur noch schlimmer. Die Sache steht momentan folgendermaßen: Mortons Leiche hat man in einer einsamen Gegend gefunden. Der Tote wurde in einem Auto dorthin gebracht. Es liegt auf der Hand, daß keinesfalls eine Frau die schwere Leiche zum Wagen geschafft und dann dort draußen abgeladen haben kann. Wir wissen einiges über Mortons Wege am Tag seiner Ermordung Es liegen uns absolut sichere Beweise vor, daß er sich in der Wohnung von Esther Ordway aufgehalten hat. Als wir die Wohnung ausfindig machten, fanden wir dort dieses Mädchen vor, das uns beteuerte, Alice Lorton zu heißen und Untermieterin von Esther Ordway zu sein. Leider gelang es ihr nicht, die Story genügend plausibel zu erzählen. Deshalb wurden Sie, Boone, von ihr überredet, nach Summerville zu fahren und einen Brief an Esther Ordway zu schreiben, den Sie dann mit Robert Chelton zu unterzeichnen hatten. Auf ihr Geheiß erwähnten Sie darin ausdrücklich Alice Lorton. Das schlaue Fräulein rechnete damit, daß dieser Brief abgefangen würde. Sie glaubte, dadurch ihren Decknamen zu verifizieren. Die schwache Stelle in dem mühsam ausgetüftelten Alibi ist jedoch der

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