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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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schrie gellend auf und brach dann in wildes, hysterisches Gelächter aus.

16

    Sidney Griff trat aus einer Telefonzelle und wartete ungeduldig bis Bleeker die Nachbarzelle verließ.
    »Nun, haben Sie etwas herausgefunden?« fragte er.
    Bleeker nickte mit grimmiger Miene.
    »Racine hat ermittelt, wo sich diese Frau Malone aufhält. Oder, genauer gesagt, wir vermuten, daß es sich um sie handelt, obwohl sie momentan einen Decknamen benutzt. Sie nennt sich jetzt Blanche Stanway und wohnt in der East Elm Street 922. Offensichtlich hat Racine sie im Laufe des Tages aufgespürt und seine diesbezüglichen Ermittlungen geheimgehalten. Er begab sich dann ins Palace Hotel und wartete fünfzehn Minuten. Es erschien eine Dame, die, nach der Beschreibung zu urteilen, die Witwe von Cathay gewesen sein muß- Sie gingen gemeinsam zu jener Blanche Stanway. Dort befinden sie sich noch.«
    Sidney Griff runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Fahren wir zunächst dorthin«, sagte er. »Eine von mir engagierte Detektivagentur hat Mary Briggs aufgestöbert. Wie Sie sich entsinnen werden, ist das jenes Mädchen, das behauptete, per Anhalter herumzureisen. Natürlich ist sie für uns wichtig aber ich halte eine Begegnung mit Frau Malone für noch interessanter.«
    »Welche Rolle spielt denn diese Frau nach Ihrer Ansicht?«
    »Das bleibt noch festzustellen. Ich bin in diesem Punkte bis jetzt auf Mutmaßungen angewiesen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, auf jeden Fall liegt hier der Schlüssel für das Motiv und die Durchführung der Tat. Außerdem läuft von hier aus auch die entscheidende Spur zum Täter. Der Angelpunkt dieses ganzen Falles ist der angebliche Schwindler, der sich als Cathay ausgab und seine Brieftasche, seinen Führerschein und die sonstigen Papiere mit sich führte.«
    »Wie kommen Sie darauf, ihn einen angeblichen Schwindler zu nennen?«
    »Ich bin der Meinung daß er den Taschendieb nur spielte. Er wußte nämlich die Unterschrift von Cathay sowohl auf der Polizei als auch im Hotel ausgezeichnet zu fälschen. Besonders wichtig ist, daß er im Hotel als Frank B. Cathay einen Scheck ausstellte, und dieser Scheck wurde von der Bank in Riverview anstandslos akzeptiert. Ferner verabredete er sich mit dem Erfinder Fancher und setzte diesen vorher auf dem Briefpapier von Frank B. Cathay von dem Termin der Besprechung in Kenntnis. Entweder stammte dieses Papier aus Cathays Büro in Riverview, oder es wurde mit äußerst peinlicher Sorgfalt kopiert. Obendrein scheint dieser Brief von Cathay unterzeichnet worden zu sein. Folglich kann es sich nicht um einen banalen Taschendiebstahl gehandelt haben. Die Entwendung der Brieftasche war Bestandteil eines sorgfältig ausgetüftelten Plans, der auch perfekt funktioniert haben würde, wenn der Mann nicht ein paar Gläser getrunken hätte. Das Pech wollte es, daß er wegen eines leichten Unfalls mit der Polizei in Berührung geriet. Der Beamte roch, daß der andere Alkohol getrunken hatte, und stellte fest, daß der Mann, mit dem er zu tun hatte, der Beschreibung entsprach, die über einen Tankstellenräuber vorlag. Daraufhin nahm er *hn mit. Und jetzt kommt der Knalleffekt: dieser Mann, der sich soviel Mühe gegeben hatte, für Frank B. Cathay gehalten zu werden, setzte nun alles daran, diesen Namen zu verleugnen. Erst als man ihn überrumpelte, indem man den Namen feststellte, unter dem er den Wagen gemietet hatte, gab er sich als Cathay aus. Und wie sich später zeigte, genügte es ja schon, mit diesem Namen aufzutrumpfen, um sofort freigelassen zu werden.«
    »Aber Sie hegen doch keinerlei Zweifel«, sagte Bleeker, »daß Kenneth Boone und das Mädchen den Mord an Morton begangen haben?«
    »Was das betrifft«, erwiderte Griff, »so werden wir sehr bald einige erstaunliche Entdeckungen machen. Lassen Sie uns jetzt in die East Elm Street 922 fahren. Ich glaube, dort findet zur Stunde eine Besprechung statt, der man größte Aufmerksamkeit schenken sollte.«
    Bleeker folgte Griff zu einem Taxi.
    Nachdem sie eine Weile durch die Straßen gefahren waren, sagte Bleeker unvermittelt: »Ob Morton wußte, daß Esther Ordway die Tochter von Cathay ist?«
    »Ich neige zu der Auffassung daß er dies nicht wußte«, erwiderte Griff. »Alles spricht dafür, daß er sich ganz darauf konzentrierte, festzustellen, was Cathay am Montag abend trieb. In den Hotels hatte er kein Glück bei diesen Ermittlungen. Möglicherweise beschränkte er sich aber auch ganz bewußt darauf, die Großgaragen unter die

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