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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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ganz offen zu, daß ich nicht weiß, was eigentlich dahintersteckt. Andererseits wird es schwerlich möglich sein, jemals zu beweisen, daß kein Selbstmord vorlag. Und davon hängt viel ab. Ich habe dabei nicht nur die Gefühle der Witwe und das Ansehen der Familie im Auge. Es spielt auch eine erhebliche Summe eine Rolle. Denn es existiert eine Lebensversicherung über rund fünfhunderttausend Dollar. Die Summe verdoppelt sich, wenn der Tod durch Unfall oder sonstige unvorhergesehene Umstände eintritt.«
    »Mit anderen Worten: wenn man seitens der Versicherung zu dem Eindruck gelangt, daß Cathay versehentlich oder ohne eigene Absicht Gift nahm, würde das praktisch einer Erhöhung seiner Hinterlassenschaft um eine halbe Million Dollar gleichkommen?«
    »Nun, das hängt auch von den Umständen ab, unter denen das Gift eingenommen wurde. Ich glaube, die Behörden meinen mit dem Terminus >Tod durch Unfall oder andere unvorhergesehene Umstände< eine Todesursache, die durch ganz bestimmte Faktoren ausgelöst wurde. Jedenfalls geht es dabei um allerfeinste Unterschiede, von denen der Laie sich meistens kein genaues Bild zu machen weiß. Man sollte sich aber darüber eigentlich informieren, denn viele Leute haben ähnliche Klauseln in ihren Lebensversicherungspolicen.«
    »Das ist ja ein juristisch höchst interessantes Thema«, sagte Griff in einem Ton, der vermuten ließ, daß er dieses Gespräch fortzusetzen wünschte.
    Fisher lächelte plötzlich. »Aber ich stehe hier herum und plaudere wie auf einem Damenkränzchen«, sagte er. »Dabei habe ich eine Menge zu tun, und ich nehme an, daß auch Sie die Arbeit drängt. Es hat mich jedenfalls gefreut, Sie zu treffen!«
    Er verbeugte sich und ging dann eilig den linken Korridor entlang. Schließlich klopfte er an eine Zimmertür.
    Griff und Bleeker blieben am Fahrstuhl stehen und sahen dem Anwalt nach.
    Kurz nachdem Fisher an die Tür geklopft hatte, wurde sie einen Spalt geöffnet, und eine Frauenstimme fragte von drinnen: »ja, was gibt's?«
    Griff und Bleeker konnten deutlich verstehen, was der Anwalt mit seiner sonoren Stimme antwortete: »Sie haben das Testament von Mr. Frank Appleton als Zeuge gegengezeichnet. Über sein Testament sind Zwistigkeiten entstanden. Ich bin als Anwalt in Riverview tätig und vertrete die Erben von Mr. Appleton. Ich muß dringend mit Ihnen sprechen. Bitte entschuldigen Sie, daß ich nicht von der Halle aus angerufen habe, aber...«
    »Aber ich kenne keinen Mr. Appleton«, sagte die Frauenstimme.
    »Oh, ich bitte um Verzeihung«, erwiderte der Anwalt. »Aber dies ist doch Zimmer Nr. 927, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben dieses Zimmer gemietet?«
    »Ja, gewiß. Mein Name ist Virginia Stratton. Ich kenne niemanden, der Appleton heißt. Ich kenne überhaupt keinen Einwohner von Riverview, und ich habe auch kein Testament gegengezeichnet.«
    »Das ist ja sehr seltsam«, sagte der Anwalt. »Sie haben denselben Namen wie die von mir gesuchte Dame. Meine Detektive haben mir mitgeteilt, daß Sie hier im Hotel wohnen.«
    »Es muß ein Versehen sein. Bitte entschuldigen Sie mich. Ich bin gerade beim Ankleiden!«
    Die Tür wurde ziemlich kräftig zugeschlagen.
    Fisher stand einen Moment unentschlossen da. Dann zuckte er die Achseln und schlenderte wieder zum Fahrstuhl zurück, Wo Griff und Bleeker standen.
    Der Anwalt lächelte selbstironisch. »Es passiert nicht oft, daß meine Detektive sich irren. Ich habe die beste Firma der Stadt engagiert, und deren Leute besorgen mir stets alle notwendigen Informationen.«
    Er drückte auf den Fahrstuhlknopf.
    »Fahren Sie hinunter?« fragte Griff.
    Der Anwalt nickte.
    »Sie erwähnten vorhin diese Versicherungsangelegenheit«, sagte Griff. »An wen würde denn die Summe ausgezahlt?«
    »An Mrs. Cathay. Das ist auch im Testament festgelegt. Allerdings enthält dieses Testament einige Bestimmungen, die mir nicht gefallen. Ich habe Cathay damals auch davor gewarnt.«
    »Können Sie darüber sprechen?«
    »Obwohl es eigentlich recht ungewöhnlich ist, Ihnen darüber Auskunft zu erteilen, bin ich bereit, Sie zu informieren, daß ich mich vor allem gegen die Hinterlassung von fünfzehntausend Dollar an den Chauffeur gewehrt habe.«
    »Stand denn dem Verstorbenen dieser Chauffeur besonders nahe?«
    Der Anwalt zuckte mit den Achseln. »Sie können sich darüber selbst Ihre Gedanken machen«
    »Wie lange war denn der Chauffeur bei ihm tätig?«
    »Nicht ganz ein Jahr.«
    Griff runzelte die Stirn. »Ist das

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