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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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nicht Vernunft annehmen, kommen Sie garantiert ins Gefängnis! Machen Sie also keine Dummheiten. Ich bin Anwalt und regele die Vermögensangelegenheiten von Frank B. Cathay. Und der Mann, in dessen Begleitung Sie sich befanden, hat versucht, sich als Frank B. Cathay auszugeben«
    »Ja«, sagte sie leise.
    »Sie haben der Polizei nicht nur einen falschen Namen genannt, sondern obendrein die irreführende Aussage gemacht, daß Sie per Anhalter herumreisten.«
    Sie nickte stumm.
    »Bitte berichten Sie mir jetzt den ganzen Vorgang. Und schonen Sie sich selbst nicht. Ich wünsche die Geschichte vom Anfang bis zum Ende zu hören.«
    »Ich bin völlig unschuldig. Ich habe nur...«
    »Ob Sie sich im Sinne des Gesetzes schuldig gemacht haben oder nicht, können Sie gar nicht beurteilen«, fuhr Fisher sie an. »Sie haben sich zum Komplicen gemacht. Da Sie der Polizei lügen aufgetischt haben, machten Sie sich mitschuldig. Denn Sie verhalten Ihrem Begleiter zur Flucht. Und Ihnen ist ohne Zweifel klar, daß dieser Mann gar nicht Frank B. Cathay War, sondern ein Schwindler, der sich als Cathay ausgab. Ich teile Ihnen ferner mit, daß dieser Mann über einen Scheck verfügte, der auf das Konto von Frank B. Cathay ausgestellt War und die Unterschrift von Frank B. Cathay trug. Es handelte sich dabei um eine raffinierte Unterschriftenfälschung. Der Schwindler muß sein Auftreten als Frank B. Cathay genau durchdacht und vorbereitet haben. Bedenken Sie Ihre heikle Lage. Sie sind in die Angelegenheit verstrickt und...«
    »Aber ich bin völlig unschuldig!« rief sie.
    »Nach dem Gesetz haben Sie Beihilfe zum Betrug geleistet.«
    »Aber ich hatte doch keine Ahnung von all dem!«
    »Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Schildern Sie mir jetzt also lückenlos, was sich abspielte. Wenn Sie jetzt noch irgendwelche Lügen Vorbringen, wiegt das nach dem Wortlaut des Gesetzes ebenso schwer, als ob Sie das Delikt selbst begangen hätten. Ich bin Anwalt und kenne mich darin aus. Hier ist übrigens meine Karte.«
    Er zog einen Umschlag mit Visitenkarten aus der Tasche und hielt dem Mädchen eine davon vor die Nase. Sie nahm die Karte mit zitternder Hand in Empfang und betrachtete sie mit starrem Blick
    »Was wünschen Sie also?« fragte sie.
    »Ich will die Wahrheit wissen. Auch diese Herren hier wollen sie erfahren. Wenn Sie von der Wahrheit auch nur geringfügig abweichen, werde ich Sie auf die Anklagebank bringen. Und diese Herren werden dann bezeugen, daß Sie falsche Aussagen machten. Ich spreche doch in Ihrem Sinne, meine Herren?«
    Bleeker nickte.
    »Also schießen Sie los!« sagte Fisher zu dem Mädchen.
    Mit leiser, nervös vibrierender Stimme stieß das Mädchen hervor: »Ich bin mit dem Mann ausgefahren. Bitte glauben Sie aber nicht, daß ich ein Typ bin, der das öfters tut. Ich weiß selbst nicht, wie alles kam. Es fing im Hotel an. Der Mann wohnte dort unter dem Namen Frank B. Cathay aus River- view. Ich wußte aber, als die Sache begann, noch gar nicht wer er war und daß er im Hotel wohnte. Jedenfalls lernten wir uns kennen, als der Fahrstuhl plötzlich anfuhr. Dadurch stieß ich gegen ihn. Ich entschuldigte mich, wie man das in so einem Fall tut. Er sagte: >Ach, das macht doch nichts<, und hielt mich für einen Augenblick am Arm fest. Es ging etwas von ihm aus, das mich faszinierte. Das hing auch mit seiner männlichen Stimme zusammen. Als ich in meinem Stockwerk angelangt war, stieg ich aus. Er kam hinter mir her. Obwohl ich eigentlich nichts dagegen hatte, diese Bekanntschaft noch ein bißchen näher zu gestalten, wollte ich mich nicht direkt anbieten. So ging ich, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, in mein Zimmer und verschloß die Tür hinter mir. Er merkte sich natürlich meine Zimmernummer und konnte auf diese Weise feststellen, wie ich hieß. Später traf ich ihn dann unten vor dem Essen in der Hotelhalle. Er machte keinen besonders unternehmungslustigen Eindruck und schien nicht die Absicht zu haben, mit mir weiter anzubändeln. Offensichtlich wußte er aber nicht, wie er sich die Zeit vertreiben sollte. Er las eine Weile in einer Illustrierten, legte sie dann weg und rauchte eine Zigarette. Schließlich drückte er sie aus und ging in der Halle auf und ab. Ich las Zeitung. Sie wissen ja wohl, daß ich in dem Hotel wohnte. Ich nehme an, daß Sie mich auf diesem Wege ausfindig gemacht haben. Jedenfalls lächelte ich ihm nach einer Weile fast unmerklich zu. Er setzte sich daraufhin neben mich, und wir kamen ins

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