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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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Gespräch. Je länger ich mich mit ihm unterhielt, um so besser gefiel er mir. Ich war seit einiger Zeit allein, denn mein fester Freund hatte mir den Laufpaß gegeben. Der Mann schlug vor, gemeinsam das Abendessen einzunehmen. Nachdem wir im Speisesaal gegessen hatten, fragte er, ob ich noch Lust hätte, mit ihm ein bißchen spazierenzufahren. Er sagte, sein Wagen stehe auf einem Parkplatz nicht weit vom Hotel. Wir fuhren eine Weile kreuz und quer in der Gegend umher. Er schien sich in der Stadt nicht auszukennen. Ich bummelte mit ihm durch verschiedene Bars. Wir tranken ein paar Cocktails, und schließlich wollte ich gern ein bißchen tanzen. Aber er sagte, er müsse zurück ins Hotel, weil er dort zu einer Besprechung verabredet sei. Auf dem Rückweg bog vor uns plötzlich ein Wagen links ab. Offenbar hatte mein Begleiter das Blinkzeichen des anderen Wagens nicht gesehen, denn er fuhr ihm gegen den Kotflügel. Der Schaden war geringfügig, aber natürlich tauchte ein Polizist auf, der ihm Vorhaltungen wegen schlechten Fahrens machte. Dabei roch er zufällig, daß mein Begleiter Alkohol getrunken hatte. Es kam zu einem Wortwechsel. Mein Begleiter wurde ziemlich grob, und es endete damit, daß der Polizist auf das Trittbrett sprang und ihm befahl, zum Polizeipräsidium zu fahren. Wir würden dort verhört werden. Ich sah mich schon in der Zeitung abgebildet und...«
    Sie hielt für einen Moment inne und blickte den Anwalt flehentlich an. Ihre Augen schienen darum zu betteln, daß er ihr Glauben schenken möge. Fisher reagierte darauf jedoch nicht. Seine Miene blieb kalt und verschlossen.
    »Bitte fahren Sie fort«, sagte er.
    »Das ist alles«, erwiderte sie. »Den Rest wissen Sie selbst.« Fisher schüttelte den Kopf.
    »Als Sie den Mann kennenlernten, stellte er sich Ihnen doch wohl vor, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich.«
    »Unter welchem Namen?«
    »Frank B. Cathay.«
    »Erzählte er Ihnen, daß er aus Riverview komme?«
    »Ja.«
    Fisher warf Griff und Bleeker einen Blick zu.
    »Genügt Ihnen das?« fragte er.
    Griff schüttelte verneinend den Kopf.
    »Mir genügt es auch nicht«, sagte Fisher.
    Er wandte sich wieder dem Mädchen zu. »Nachdem Sie aus dem Hotel ausgezogen waren, kamen Sie sofort hierher. Sie meldeten sich hier unter dem Namen Stella Mokley an, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Warum taten Sie das?«
    »Ich wollte nicht, daß man mir nachspürte.«
    »Ihr richtiger Name lautet aber Edith Nevers. Unter dem Namen haben Sie sich jedenfalls im Hotel angemeldet. Der Name Mary Briggs, den Sie der Polizei nannten, war auch nur ein Deckname, den Sie sich im Moment einfallen ließen.« Sie nickte.
    »Und wie ging es weiter?«
    »Mein Begleiter brachte mich in dieses Hotel und sagte, er habe Frau und Kinder und könne es sich nicht leisten, daß man mich interviewen würde. Als dann die Zeitungen erschienen, erfuhr ich, daß er gar nicht Cathay hieß. Die Zeitungen schrieben, er sei ein Schwindler und Taschendieb.«
    »Haben Sie mit ihm darüber gesprochen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Und was sagte er dazu?«
    »Er sagte, es sei gar nichts Schlimmes dabei, daß er den Namen von Cathay benutze. Er wolle jemandem helfen, eine gute Stellung zu bekommen, und dafür benötige derjenige erstklassige Referenzen von Mr. Cathay. Obendrein sei es notwendig, daß Mr. Cathay eine Bürgschaft unterschreibe. Cathay würde das aber nicht tun. Er würde wohl Empfehlungen geben, aber nicht solche, wie sie hier erforderlich seien. Und die Unterschrift auf dem Bürgschaftspapier würde er niemals leisten.«
    »Deshalb also gab sich dieser Mann als Cathay aus und versuchte auf diese Weise, seinem Freund einen Job zu verschaffen?«
    »Ja.«
    »Wie hieß dieser Freund?«
    »Das weiß ich nicht. Es war jemand, den er mit Frank anredete.«
    »Heraus mit der Sprache«, sagte Fisher. »Wer war dieser Freund?«
    »Ich weiß wirklich nur, daß er mit Vornamen Frank hieß.«
    »Sie lügen! Sie wissen mehr! Wer also war dieser Freund?« Sie senkte die Augen und vermied es, den Anwalt anzublicken.
    »Wer... war... dieser... Freund?« fragte der Anwalt mit langsamer, eindringlicher Stimme.
    »Ich könnte Ihnen ja mehr sagen«, erwiderte sie verzweifelt, »aber er erklärte mir, daß er mich umbringen würde, wenn ich jemals etwas darüber verriete.«
    »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen Was haben Sie also noch zu berichten?«
    »Frank wohnt in Riverview.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Durch die Telefonanrufe.«
    »Welche Telefonanrufe?«
    »Der

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