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Die Kaltzeller

Die Kaltzeller

Titel: Die Kaltzeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manly Wade Wellmann
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und Frost in ihren Tunneln gerichteten Strahlen dafür, daß das Wasser ständig fließt. Irgendwo wird es den Kuppelbau verlassen, aber du weißt jetzt, daß der Weg, den das Wasser nimmt, kein Fluchtweg sein kann.“
    „Nein, ich sehe es ein. Hör’ zu, Brenda, ich möchte das Geheimnis der tödlichen Strahlen mit hinausnehmen. Nach allem, was du mich gelehrt hast, verwandeln die Strahlen normales Wasser in eine Flüssigkeit, die bei so niedrigen Temperaturen kocht.“
    „Richtig“, nickte Brenda. „Und so, wie dieses einfache Wasser sich unter der Wirkung der Strahlen in Dampf verwandelt, im Grunde genommen also explodiert, würde auch ein lebendes Wesen, ein Baum oder ein Tier, alles, was zu gewissen Bestandteilen aus Wasser besteht … “
    „ … sich in ein Nichts auflösen und in eine Wolke von winzi gen, unsichtbaren Partikelchen verwandeln“, vollendete Dar ragh finster den Satz. „Genau das geschah der menschlichen Rasse vor fünfzig Jahren.“ Er zog das Mädchen an sich, als wolle er es gegen diese Vorstellung schützen und küßte es leidenschaftlich.
    „Ein herrliches Bild!“ sagte eine kalte Stimme von der Tür her.
    Sie fuhren auseinander, Darragh wandte sich um. Auf der Schwelle stand Orrin Lyle, Haß funkelte aus seinen Augen.
    Darragh ließ das Mädchen los und war mit zwei Schritten vor Lyle.
    „Sie scheinen es nicht gewöhnt zu sein, anzuklopfen, bevor Sie eine fremde Wohnung betreten“, sagte er wütend. „Wollen Sie, daß ich Ihnen Manieren beibringe?“
    Lyle tat, als wäre Darragh gar nicht anwesend. Er wandte sich an Brenda und rieb sich die Hände. „Nun, Brenda, ich hof fe, du hast nicht verlernt, deine Zeit ohne solche – hm, Ablenkun gen zu verbringen. Wir werden uns der Gesellschaft Mr. Darraghs nicht mehr sehr lange erfreuen.“
    „Was hast du getan?“ fragte Brenda schnell.
    „Das, was man mit gefährlichen, zu Gewalt neigenden Besuchern tut“, erwiderte Lyle ungerührt. „Man macht sie unschädlich. Ich habe den Kaltzellern einen kleinen Wink gegeben. Sie wissen nun, daß Mr. Darragh ein Spion, einer ihrer Feinde ist.“
    „Orrin!“ schrie das Mädchen auf und preßte die Hand auf die bebenden Lippen. „Du hast – du hast Darragh – verraten?“
    Lächelnd nickte Orrin Lyle. „Sie werden ein Schiff durch den Schacht hinabbringen und den ehrenwerten Mr. Darragh von hier an einen anderen Ort verbringen. Was mit ihm geschehen wird, entzieht sich meiner Kenntnis.“
     
10. Kapitel
     
    Mit geballten Fäusten stürmte Darragh auf Lyle los, der reglos stehenblieb. „Sie wollen es also wieder einmal mit Gewalt versuchen?“ fragte er spöttisch. „Ich warne Sie! Sie sind größer und kräftiger als ich, Sie würden mich ohne Zweifel niederschlagen können. Aber in dieser Siedlung bin ich der Oberste, meine Leute stehen draußen und warten. Sie werden Sie in Stücke reißen, sobald Sie Hand an mich legen. Dann hätten die Kaltzeller nur noch einen unkenntlichen Leichnam, den sie hi nausfliegen könnten.“
    „Orrin“, sagte Brenda mit bebender Stimme, „das ist gemein und hinterhältig!“
    „Nein, Brenda, ich denke praktisch. Ich tue, was die Klugheit gebietet.“
    „Orrin, ich liebe Mark!“
    „Du wirst darüber hinwegkommen“, erwiderte Lyle kühl. „Du weißt doch, wie es heißt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Und er wird dir bald aus den Augen sein.“
    „Er ist von draußen zu uns gekommen, Orrin … “
    „Du meinst, er hat sich von draußen hierher verirrt. Er ist ein Wilder, der nur dank seines Glückes noch lebt. Jemand, der klüger und vorsichtiger wäre, hätte sich schon längst den Schädel eingerannt.“
    „Orrin, kann es nicht noch einen anderen Weg als den deinen geben? Vielleicht sogar einen besseren?“
    „Da Mr. Darragh versäumte, mich mit seinem Plan bekanntzumachen, kann ich diese Frage nicht beantworten.“
    „Er kam ja nicht zum Sprechen. Aber wir haben uns alles überlegt … “
    „In der Tat“, lächelte Lyle spöttisch. „Ich habe es gesehen.“
    „Ich liebe ihn“, versicherte Brenda noch einmal.
    „Laß das, Brenda, ich werde mit Lyle reden“, sagte Darragh, und sein Gesicht verfinsterte sich, als er sich Orrin zuwandte. „Sie nennen die Kaltzeller Ihre Herren, nicht wahr? Soll ich Ihnen sagen warum? Weil Sie sich wirklich als ihren Diener ansehen, weil Sie keine Feinde in ihnen sehen, weil Sie überhaupt nicht die Absicht haben, dieser Herrschaft zu entfliehen! Solange Sie hier bleiben, sind Sie der Chef, das

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