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Die Kammer

Titel: Die Kammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Stimmung für irgendwelche Fotos. Es ist am besten, wenn ich hierbleibe. Lunch?«
    »Mit Senator Pressgrove. Es ist vorgesehen, daß Sie mit ihm über den Prozeß gegen die Universitäten sprechen.«
    »Ich kann Pressgrove nicht ausstehen. Sagen Sie ab und bestellen Sie mir ein Hähnchen. Und holen Sie Goodman doch herein.«
    Sie ging zur Tür, verschwand für eine Minute und kehrte dann mit Garner Goodman zurück. McAllister stand am Fenster und starrte auf die Gebäude der Innenstadt. Er drehte sich um und bedachte Goodman mit einem matten Lächeln. »Guten Morgen, Mr. Goodman.«
    Sie schüttelten sich die Hände und setzten sich. Am späten Sonntagnachmittag hatte Goodman Larramore ein schriftliches Ersuchen übergeben, die Anhörung wegen eines Gnadengesuchs rückgängig zu machen, auf ausdrückliches Verlangen seines Mandanten.
    »Sie wollen immer noch keine Anhörung, stimmt's?« sagte der Gouverneur matt lächelnd.
    »Unser Mandant sagt nein. Er hat nichts hinzuzufügen. Wir haben alles versucht.« Mona reichte Goodman eine Tasse schwarzen Kaffee.
    »Er ist sehr starrköpfig. Wahrscheinlich seit jeher. Wie steht es mit den Berufungen?« McAllister war ganz Anteilnahme. »Verlaufen wie erwartet.«
    »Sie haben das schon öfter mitgemacht, Mr. Goodman. Ich nicht. Wie sieht Ihre Vorhersage aus, beim gegenwärtigen Stand der Dinge?«
    Goodman rührte seinen Kaffee um und dachte über die Frage nach. Es konnte nichts schaden, wenn er dem Gouverneur gegenüber ehrlich war, nicht zu diesem Zeitpunkt. »Ich bin einer der Anwälte, also neige ich zu Optimismus. Ich würde sagen, die Chancen, daß es passiert, liegen bei siebzig Prozent.« Der Gouverneur grübelte eine Weile darüber nach. Er konnte fast das unablässige Läuten der Telefone jenseits der Wände hören. Sogar seine eigenen Leute wurden nervös. »Wissen Sie, was ich möchte, Mr. Goodman?« fragte er ernst.
    Ja, Sie möchten, daß die verdammten Te lefone aufhören zu läuten, dachte Goodman. »Was?«
    »Ich würde gern mit Adam Hall reden. Wo ist er?«
    »Vermutlich in Parchman. Ich habe vor einer Stunde mit ihm gesprochen.«
    »Kann er heute hierher kommen?«
    »Ja. Er wollte ohnehin heute nachmittag in Jackson eintreffen.«
    »Gut. Ich erwarte ihn.«
    Goodman unterdrückte ein Lächeln. Vielleicht hatte der Damm ein kleines Loch bekommen.
    Aber seltsamerweise war es eine andere, weitaus unwahrscheinlichere Front, an der der erste Schimmer von Erfolg aufglomm.
    Sechs Blocks entfernt, im Gebäude des Bundesgerichts, betrat Breck Jefferson das Büro seines Chefs, des Ehrenwerten F. Flynn Slattery, der am Telefon war und einem Anwalt die Hölle heiß machte. Breck hatte eine dicke Akte bei sich und einen Block voller Notizen.
    »Ja?« bellte Slattery und knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Wir müssen über Cayhall sprechen«, sagte Breck nüchtern. »Sie wissen, wir haben seine Eingabe wegen angeblicher geistiger Unzurechnungsfähigkeit.«
    »Wir sollten sie abweisen und zusehen, daß wir sie loswerden. Ich habe zu viel zu tun, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Soll Cayhall damit vors Fünfte Berufungsgericht gehen. Ich will nicht, daß das verdammte Ding noch länger hier herumliegt.«
    Breck wirkte besorgt, und er sprach jetzt noch langsamer. »Aber da ist etwas, worauf Sie einen Blick werfen sollten.«
    »Und was soll das sein?«
    »Es könnte ein berechtigter Anspruch bestehen.«
    Slattery machte ein langes Gesicht, und seine Schultern sackten herab. »Soll das ein Witz sein? Worauf wollen Sie hinaus? Wir haben einen Prozeß, der in einer halben Stunde anfängt. Da draußen wartet eine Jury.«
    Breck Jefferson war während seines Jurastudiums an der Emory-Universität der Zweitbeste seines Jahrgangs gewesen. Er genoß Slatterys unbedingtes Vertrauen. »Sie behaupten, daß Sam geistig nicht in der Lage ist, den Sinn einer Hinrichtung zu begreifen. Sie berufen sich dabei auf ein ziemlich weitgefaßtes Gesetz von Mississippi.«
    »Jedermann weiß, daß er verrückt ist.«
    »Sie haben einen Experten, der bereit ist, für ihn auszusagen. So etwas dürfen wir nicht ignorieren.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Sie sollten lieber einen Blick darauf werfen.«
    Seine Ehren massierte sich die Stirn mit den Fingerspitzen.
    »Setzen Sie sich. Und zeigen Sie her.«
    »Nur noch ein paar Meilen«, sagte Adam auf der Fahrt zum Gefängnis. »Wie fühlst du dich?«
    Carmen hatte wenig gesagt, seit sie Memphis verlassen hatten. Ihre erste Fahrt nach

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