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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Herren,
    wenn Sie mir bitte folgen wollen.«
    »Danke, Mrs Townsend«, sagte Fletcher, dessen Vater ihm
    beigebracht hatte, nie den Namen einer Sekretärin zu vergessen
    – schließlich verbrachten sie mehr Zeit mit dem Boss als dessen
    Ehefrau. Die beiden Kandidaten folgten ihr aus dem Büro und
    Fletcher fragte sich, ob Logan ebenso nervös war wie er. Zu
    beiden Seiten des langen, mit Teppichen ausgelegten Flures
    standen die Namen der Partner in goldenen Lettern neben den
    Eichentüren, an denen sie vorübergingen. William Alexanders
    Büro war das letzte vor dem Konferenzraum.
    Mrs Townsend klopfte leise an die Tür des Sitzungssaales,
    öffnete sie und trat zur Seite. Fünfundzwanzig Männer und drei
    Frauen standen auf und begannen zu applaudieren.
    »Setzen Sie sich bitte«, sagte Bill Alexander, sobald der
    Applaus verklungen war. »Ich möchte der Erste sein, der Ihnen
    beiden dazu gratuliert, dass Sie sich Alexander Dupont & Bell
    anschließen dürfen.
    Aber seien Sie gewarnt: Wenn Sie das nächste Mal solch einen
    Beifall von Ihren Kollegen hören, dann, weil man Sie als Partner
    aufgenommen hat, und das wird frühestens in sieben Jahren der
    Fall sein. Im Laufe des Vormittags treffen Sie sich mit
    verschiedenen Vertretern unserer Verwaltung, die all Ihre

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    Fragen beantworten werden. Fletcher, Sie wurden Matthew
    Cunliffe zugewiesen, der unserer Strafrechtsabteilung vorsteht.
    Sie, Logan, berichten an Graham Simpson von Übernahmen und
    Fusionen. Um 12 Uhr 30 kehren Sie beide hierher zurück und
    essen mit den Partnern zu Mittag.«
    Das Mittagessen erwies sich als eine nette Abwechslung nach
    dem zermürbenden Prozess der verwaltungstechnischen
    Gespräche. Die Partner verhielten sich nicht länger wie Mr
    Hyde, sondern verwandelten sich in Dr. Jekyll. Rollenspiele, die
    sie jeden Tag für Mandanten und gegnerische Anwälte
    aufführten.
    »Ich habe gehört, dass Sie beide vermutlich als Jahrgangsbeste
    abschließen werden«, sagte Bill Alexander, als der Hauptgang
    aufgetragen wurde – es gab keine Vorspeise und auch keinen
    Alkohol, nur Mineralwasser. »Das kann ich nur hoffen, weil ich
    noch nicht entschieden habe, welche Büros ich Ihnen zuweisen
    soll.«
    »Und falls einer von uns durchfallen sollte?«, fragte Fletcher
    nervös.
    »Dann werden Sie Ihr erstes Jahr im Postraum verbringen und
    anderen Kanzleien Schriftstücke zustellen.« Mr Alexander
    schwieg.
    »Zu Fuß.« Niemand lachte und Fletcher war sich nicht sicher,
    ob er es auch so meinte. Der Seniorpartner wollte gerade
    weiterreden, als es an der Tür klopfte und seine Sekretärin
    eintrat.
    »Ein Anruf für Sie auf Leitung drei, Mr Alexander.«
    »Ich wollte doch nicht gestört werden, Mrs Townsend.«
    »Es ist ein Notfall, Sir.«
    Bill Alexander nahm den Hörer des Telefons ab. Sein
    grimmiger
    Gesichtsausdruck
    verschwand,
    während
    er

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    aufmerksam lauschte. »Ich werde es ihm ausrichten.« Er legte
    auf.
    »Darf ich Ihnen als Erster gratulieren, Fletcher«, sagte der
    Seniorpartner. Fletcher war verwundert, denn er wusste, dass die
    Abschlussnoten erst in einer Woche bekannt gegeben würden.
    »Sie sind der stolze Vater eines kleinen Mädchens. Mutter und
    Tochter geht es gut. Ich wusste vom ersten Moment an, dass
    Annie genau die Sorte Frau ist, die wir bei Alexander Dupont &
    Bell zu schätzen wissen.«

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    »LUCY.«
    »Was ist mit Ruth oder Martha?«
    »Wir können ihr alle drei Namen geben, das wird unsere
    Mütter glücklich machen«, lenkte Fletcher ein, »aber ihr
    Rufname lautet Lucy.« Er lächelte und legte seine Tochter
    vorsichtig zurück in ihre Wiege.
    »Hast du darüber nachgedacht, wo wir wohnen werden?«,
    fragte Annie. »Ich möchte nicht, dass Lucy in New York
    aufwächst.«
    »Das sehe ich auch so«, sagte Fletcher und kitzelte seine
    Tochter unter dem Kinn. »Ich habe mit Matt Cunliffe
    gesprochen und er hat mir erzählt, dass er bei seinem Eintritt in
    die Kanzlei dasselbe Problem hatte.«
    »Und?«
    »Er hat drei oder vier Kleinstädte in New Jersey
    vorgeschlagen, die weniger als eine Stunde von der Grand
    Central Station entfernt liegen. Ich dachte, wir fahren nächsten
    Freitag hoch und verbringen ein verlängertes Wochenende dort.
    Vielleicht finden wir eine Gegend, die uns besonders gut
    gefällt.«
    »Vermutlich müssen wir anfangs etwas mieten, bis wir genug
    Geld gespart haben, um ein Haus zu kaufen«, sinnierte Annie.
    »Anscheinend nicht. Die Kanzlei zieht es vor, wenn wir
    Eigentum

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