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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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sei, ob du auftauchen
    würdest.«
    Nat sah zu der Kellnerin auf. »Ja, Sir?«, fragte sie.
    »Zwei Rühreier, Schinken, Bratkartoffeln und schwarzen
    Kaffee.«

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    Die Kellnerin sah auf ihren Block. »Das hat Ihre Frau schon
    für Sie bestellt.«
    Nat wandte sich zu Su Ling. »Wohin geht unsere Reise?«,
    fragte sie ihn.
    »Das wirst du am Flugsteig schon sehen. Aber wenn du mich
    weiterhin so piesackst, erfährst du es erst bei der Landung.«
    »Aber …«, fing sie an.
    »Notfalls lege ich dir eine Augenbinde um«, drohte Nat, als
    die Kellnerin mit einer Kanne dampfend heißem Kaffee
    zurückkehrte.
    »Und jetzt muss ich dir ein paar ernste Fragen stellen.« Nat
    sah, wie sich Su Ling sofort verspannte. Er tat so, als merke er
    es nicht. In den nächsten Tagen würde er sich zusammenreißen
    müssen und durfte sie nicht allzu sehr foppen, da sie ganz
    offensichtlich nur an eine Sache denken konnte. »Ich erinnere
    mich, wie du meiner Mutter erzählt hast, dass die gesamte
    technologische Entwicklung sich beschleunigen würde, sobald
    Japan Anschluss an die Computerrevolution findet.«
    »Wir fliegen nach Japan?«
    »Nein, tun wir nicht«, sagte Nat, während seine Bestellung vor
    ihm abgestellt wurde. »Konzentriere dich jetzt bitte.
    Möglicherweise brauche ich dein Fachwissen.«
    »Die ganze Industrie befindet sich derzeit in wildem Galopp«,
    erklärte Su Ling. »Canon, Sony, Fujitsu haben die Amerikaner
    bereits überholt. Warum fragst du? Willst du neue IT-Firmen
    besichtigen? In dem Fall solltest du …«
    »Ja und nein.« Nat drehte den Kopf und lauschte aufmerksam
    der Ankündigung über die Lautsprecheranlage. Er sah auf die
    Rechnung und bezahlte sie mit seinem letzten koreanischen
    Geld. Dann stand er auf.
    »Wir brechen auf, Captain Cartwright?«, fragte Su Ling.

    295
    »Tja, ich schon«, sagte Nat. »Das war mein letzter Aufruf und
    falls du andere Pläne haben solltest, möchte ich dich daran
    erinnern, dass ich die Tickets und die Travellerschecks in
    Verwahrung habe.«
    »Dann bin ich wohl auf dich angewiesen, nicht?« Su Ling
    trank rasch ihren Kaffee aus und sah auf die Abflugtafel, um die
    Flugsteige auszumachen, deren letzter Aufruf soeben
    durchgegeben worden war.
    Es gab mindestens ein Dutzend. »Honolulu?«, fragte sie, als
    sie ihn einholte.
    »Warum sollte ich mit dir nach Honolulu fliegen?«, gab er zur
    Antwort.
    »Um den ganzen Tag mit mir am Strand zu liegen und Liebe
    zu machen.«
    »Nein, wir fliegen an einen Ort, wo wir tagsüber meine
    früheren Herzensdamen sehen und uns immer noch die ganze
    Nacht lieben können.«
    »Saigon?«, sagte Su Ling, als eine weitere Stadt ratternd auf
    der Abflugtafel erschien. »Besuchen wir den Ort, an dem
    Captain Cartwright seine Triumphe feierte?«
    »Falsche Richtung.« Nat ging zielstrebig auf die internationale
    Abflughalle zu. Sobald ihre Pässe und Tickets überprüft worden
    waren, marschierte Nat am Duty-Free-Shop vorbei in Richtung
    der Flugsteige.
    »Bombay?«, riet Su Ling, als sie an den ersten Flugsteig
    kamen.
    »Ich glaube nicht, dass sich viele meiner alten Lieben in
    Indien finden werden«, versicherte ihr Nat, während sie an
    Flugsteig zwei, drei und vier vorbeikamen.
    Su Ling studierte die angeschlagenen Namen an jedem
    Flugsteig.
    »Singapur, Manila, Hongkong?«

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    »Nein, nein und nein«, wiederholte er, als sie Flugsteig elf,
    zwölf und dreizehn passierten.
    Su Ling verfiel in Schweigen – Bangkok, Zürich, Paris,
    London. Vor Flugsteig einundzwanzig blieb Nat stehen.
    »Reisen Sie mit uns nach Rom und Venedig, Sir?«, fragte die
    Dame hinter dem Pan Am- Schalter .
    »Ja«, erwiderte Nat. »Die Tickets wurden für Mr und Mrs
    Cartwright reserviert.« Er drehte sich um und sah seine Frau an.
    »Weißt du, Mr Cartwright«, sagte Su Ling, »du bist schon ein
    ganz besonderer Mann.«

    *

    An den nächsten vier Wochenenden verlor Annie die Übersicht
    über all die potenziellen Häuser, die sie beide besichtigten.
    Einige waren zu groß, andere zu klein, wieder andere lagen in
    einer Gegend, in der sie nicht wohnen wollten, und wenn sie
    dann in ein Viertel kamen, das ihnen gefiel, konnten sie sich die
    Häuser nicht leisten, nicht einmal mit Hilfe von Alexander
    Dupont & Bell. Doch eines Sonntagnachmittages fanden sie in
    Ridgewood genau das, was sie gesucht hatten, und schon nach
    zehn Minuten im Haus nickten sie einander hinter dem Rücken
    des Maklers zu. Annie rief sofort ihre Mutter an. »Es ist einfach
    ideal«,

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