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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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gesamte
    Personal der Russell Bank in den derzeitigen Positionen zu
    behalten. Mr Cartwright hat jedoch die Aufgabe, sofort eine
    völlige Neustrukturierung der Bank vorzubereiten, die dann in
    zwölf Monaten greifen soll. Ich möchte allerdings hinzufügen,
    dass Mrs Julia Russell bereits zur Leiterin unseres neuen
    gemeinsamen Immobilienzweiges ernannt wurde. Wir von
    Fairchild haben ihre Handhabung des Cedar-Wood-Projekts
    stets mit Bewunderung verfolgt.«
    »Darf ich fragen, warum Ralph Elliot, Ihr Rechtsberater, heute
    nicht zugegen ist?«, rief eine Stimme aus dem hinteren Teil des
    Saales.
    Noch eine Frage, die Goldblatz vorhergesehen hatte, auch
    wenn er nicht genau sehen konnte, wer sie gestellt hatte. »Mr
    Elliot befindet sich in Washington. Gestern Abend hat er mit
    Präsident Bush im Weißen Haus zu Abend gegessen, sonst wäre

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    er heute Morgen sicher bei uns. Nächste Frage?« Goldblatz
    verschwieg den ›offenen Meinungsaustausch‹, den er in den
    frühen Morgenstunden mit Elliot geführt hatte.
    »Ich habe heute Vormittag mit Mr Elliot gesprochen«, rief
    derselbe Journalist. »Ich frage mich, ob Sie zu der
    Presseerklärung, die er soeben veröffentlichen ließ, eine
    Stellungnahme abgeben wollen?«
    Nat erstarrte und Goldblatz erhob sich in Zeitlupe. »Es wäre
    mir eine Freude, die Erklärung zu kommentieren, wenn ich
    wüsste, was er gesagt hat.«
    Der Journalist sah auf ein Blatt Papier und las laut vor: »› Ich
    bin entzückt, dass Mr Goldblatz meinem Ratschlag folgte und
    die beiden Banken zusammenführte, anstatt den lähmenden
    Kampf weiterzuführen, von dem keiner profitierte. ‹« Goldblatz
    lächelte und nickte. »› Drei Vorstandsmitglieder werden den
    derzeitigen Vorstandsvorsitzenden in absehbarer Zukunft
    ersetzen können, aber da ich einen von ihnen für absolut
    ungeeignet halte, einen Posten innezuhaben, für den finanzielle
    Redlichkeit vonnöten ist, bleibt mir keine andere Wahl, als mein
    Vorstandsamt niederzulegen und als Rechtsbeistand der Bank
    zurückzutreten. Trotz des einen Vorbehalts wünsche ich der
    Bank für die Zukunft jeden nur erdenklichen Erfolg. ‹«
    Das Lächeln von Mr Goldblatz löste sich in Luft auf und er
    konnte seine Wut unmöglich unterdrücken. »Ich habe der … der
    … derzeit keinen Kommentar dazu abzugeben und damit endet
    diese Presse … Presse … Pressekonferenz.« Er erhob sich und
    marschierte aus dem Saal. Nat folgte ihm auf den Fersen.
    »Dieser Mistkerl hat die Vereinbarung gebrochen!«, fluchte
    Goldblatz, während er den Flur entlang zum Vorstandszimmer
    schritt.
    »Was für eine Vereinbarung?«, fragte Nat und versuchte, ruhig
    zu bleiben.

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    »Ich war damit einverstanden, dass er verbreitet, an den
    erfolgreichen Verhandlungen beteiligt gewesen zu sein, wenn er
    zurücktritt, sein Amt als Rechtsbeistand der neuen Bank
    niederlegt und keinen weiteren Kommentar abgibt.«
    »Haben wir das schriftlich?«
    »Nein, ich habe dem heute Nacht am Telefon zugestimmt. Er
    sagte, er würde es mir noch heute schriftlich bestätigen.«
    Goldblatz blieb vor der Tür zum Vorstandszimmer stehen,
    drehte sich um und sah Nat an. »Ich denke, Elliot hat seinen
    Untergang eingeläutet. Denn dieses Mal hat er sich den falschen
    Mann zum Gegner ge … ge … gewählt.«

    *

    Der Beliebtheitsgrad eines Menschen zeigt sich oft erst nach
    seinem Tod.
    Der Trauergottesdienst für Harry Gates, der in der St-Joseph-
    Kathedrale abgehalten wurde, war brechend voll mit Menschen,
    lange bevor der Chor die Sakristei verließ. Polizeichef Don
    Culver beschloss, den gesamten Bereich vor der Kathedrale
    abzuriegeln, damit die Trauernden auf den Stufen sitzen oder
    auf der Straße stehen konnten, während sie dem Gottesdienst
    lauschten, der über Lautsprecher nach draußen übertragen
    wurde.
    Als der Trauerzug eintraf, trug eine Ehrengarde den Sarg die
    Stufen zur Kathedrale hinauf. Martha Gates wurde von ihrem
    Sohn begleitet, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn gingen
    einen Schritt hinter ihnen. Die Menschenmassen auf den Stufen
    standen Spalier, als sich die Familie den Trauernden in der
    Kirche anschloss. Die Gemeinde erhob sich, während ein

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    Kirchendiener Mrs Gates in die erste Reihe führte. Auf seinem
    Weg durch den Mittelgang fiel Fletcher auf, dass sich Baptisten,
    Juden, Episkopale, Muslime, Methodisten und Mormonen
    eingefunden hatten, alle vereint in ihrem Respekt für diesen
    römisch-katholischen Mann.
    Der Bischof eröffnete den

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