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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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gegenüber.

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    Der Polizeichef hatte das Problem vorausgesehen und zwanzig
    Uniformierte abgeordnet, die die Massen zurückhalten und
    einen Korridor schaffen sollten, damit Nat und seine Begleiter
    das Gebäude unbehelligt betreten konnten. Doch das
    funktionierte nicht, weil zwanzig Streifenbeamte nicht
    ausreichten, um die Horden von Fotografen und Journalisten
    zurückzuhalten, die laut brüllten und Nat und Su Ling auf den
    Stufen zum Gericht bedrängten. Mikrofone wurden in Nats
    Gesicht gehalten und Fragen prasselten aus allen Richtungen auf
    ihn nieder.
    »Haben Sie Ralph Elliot ermordet?«, verlangte ein Reporter zu
    wissen.
    »Ziehen Sie Ihre Kandidatur zurück?«
    »War Ihre Mutter eine Prostituierte, Mrs Cartwright?«
    »Glauben Sie, dass Sie immer noch gewinnen können, Nat?«
    »War Rebecca Elliot Ihre Geliebte?«
    »Wie lauteten die letzten Worte von Ralph Elliot, Mr
    Cartwright?«
    Als sie durch die Schwingtüren traten, sahen sie Jimmy Gates,
    der am anderen Ende der Halle auf sie wartete. Er führte Nat zu
    einer Bank vor dem Verhandlungssaal und informierte seinen
    Mandanten, was nun geschehen würde.
    »Ihr Auftritt wird nur etwa fünf Minuten dauern«, erklärte
    Jimmy.
    »Sie müssen Ihren Namen nennen, danach wird die Anklage
    verlesen und man wird Sie fragen, wie Sie sich bekennen.
    Sobald Sie auf ›nicht schuldig‹ plädiert haben, bitte ich um eine
    Kaution. Der Staat wird 50000 Dollar verlangen, dem stimme
    ich zu. In dem Augenblick, in dem Sie alle notwendigen Papiere
    unterzeichnet haben, werden Sie auf freien Fuß gesetzt und
    müssen erst zu Prozessbeginn wieder vor Gericht erscheinen.«
    »Wann wird das sein?«

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    »Normalerweise dauert es sechs Monate, aber ich habe darum
    gebeten, dass der Vorgang angesichts der anstehenden Wahl
    beschleunigt wird.« Nat bewunderte das professionelle
    Vorgehen seines Rechtsbeistands und er erinnerte sich, dass
    Jimmy Fletcher Davenports engster Freund war. Doch wie jeder
    gute Anwalt, dachte Nat, verstand es Jimmy, Berufliches und
    Privates klar zu trennen.
    Jimmy sah auf die Uhr. »Wir müssen hinein. Das Letzte, was
    wir jetzt brauchen können, ist ein Richter, der auf uns warten
    muss.«
    Nat betrat den vollen Gerichtssaal und schritt mit Tom an
    seiner Seite langsam den Mittelgang entlang. Es überraschte ihn,
    wie viele Menschen ihm die Hand entgegenstreckten und ihm
    Glück wünschten. Es ähnelte mehr einem Parteitag als einem
    Gerichtstermin. Als sie im vorderen Teil angelangt waren, hielt
    Jimmy eine kleine Holzpforte auf, die den eigentlichen
    Verhandlungsbereich von den Schaulustigen trennte. Er führte
    Nat an einen Tisch auf der linken Seite und bat ihn, sich neben
    ihn zu setzen. Während sie auf den Richter warteten, sah Nat zu
    Richard Ebden, dem Staatsanwalt – ein Mann, den er immer
    bewundert hatte. Er wusste, dass Ebden ein ernst zu nehmender
    Gegner war, und fragte sich, wen Jimmy als Verteidiger
    vorschlagen würde.
    »Erheben Sie sich. Den Vorsitz führt Richter Deakins.«
    Das Verfahren, das Jimmy beschrieben hatte, fand genau so
    statt, wie er vorhergesehen hatte, und fünf Minuten später
    standen sie wieder auf der Straße und mussten sich denselben
    Journalisten stellen, die dieselben Fragen stellten und immer
    noch keine Antworten bekamen.
    Sie quetschten sich durch die Menge zu ihrem Wagen. Nat war
    erneut überrascht, wie viele Menschen ihm noch die Hand
    schütteln wollten. Tom machte langsamer, denn er wusste, diese
    Bilder würden die Wähler in den Mittagsnachrichten sehen. Nat

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    sprach mit jedem wohlmeinenden Anhänger, aber er war sich
    nicht sicher, was er dem Passanten erwidern sollte, der ihm
    zurief: »Ich bin froh, dass Sie den Mistkerl ermordet haben!«
    »Soll ich euch gleich nach Hause fahren?«, fragte Tom, als
    sein Wagen langsam durch die Menschenmasse fuhr.
    »Nein«, bat Nat. »Lass uns zur Bank fahren und im
    Vorstandszimmer reden.«
    Unterwegs hielten sie nur ein einziges Mal an, um sich eine
    Ausgabe des Courant zu besorgen, als sie einen Zeitungsjungen
    rufen hörten: »Cartwright des Mordes angeklagt.« Tom schien
    nur an der Umfrage auf der zweiten Seite interessiert, die zeigte,
    dass Nat nun mit über zwanzig Punkten vor Elliot lag »Und
    außerdem erklärten 72 Prozent, dass du deine Kandidatur nicht
    zurückziehen solltest.« Tom las weiter, sah dann plötzlich auf,
    sagte aber nichts.
    »Was ist?«, fragte Su Ling.
    »Sieben Prozent sagen, sie hätten Elliot selbst liebend

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