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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Frau
    aufgeweckt.«
    Im Gerichtssaal wurde gelacht und Culver wartete, bis Stille
    eintrat, bevor er hinzufügte: »Ich habe ihre genauen Worte auf
    einen Notizblock geschrieben, den ich immer neben dem
    Telefon liegen habe.« Er schlug einen Block auf.
    Fletcher sprang auf. »Ist das zulässig?«, fragte er.
    »Der Notizblock stand auf der Liste der Anklagebeweise, Euer
    Ehren«, schritt Ebden ein. »Ich bin sicher, dass Mr Davenport
    sich dessen bewusst ist. Er hatte viele Wochen Zeit, sich der
    Zulässigkeit dieses Beweises zu versichern, ganz zu schweigen
    von seiner Bedeutung.«
    Der Richter nickte dem Polizeichef zu. »Fahren Sie fort«,
    sagte er, während Fletcher wieder Platz nahm.
    »›Mein Ehemann ist in seinem Arbeitszimmer erschossen
    worden. Bitte kommen Sie so schnell wie möglich.‹«, las der
    Polizeichef aus seinem Notizbuch vor.
    »Was haben Sie darauf erwidert?«
    »Ich bat sie, nichts anzurühren, und versicherte ihr, dass ich so
    schnell wie möglich bei ihr sein würde.«

    570
    »Wie spät war es da?«
    »2 Uhr 26«, sagte der Polizeichef, nachdem er noch einmal
    einen prüfenden Blick auf seine Aufzeichnungen geworfen
    hatte.
    »Und wann kamen Sie beim Haus der Elliots an?«
    »Erst um 3 Uhr 19. Zuerst musste ich das Revier anrufen und
    die erfahrensten Detectives anfordern, die verfügbar waren.
    Dann zog ich mich an und als ich endlich dort eintraf, waren
    bereits zwei Streifenbeamte vor Ort – aber die mussten sich ja
    auch nicht erst anziehen.«
    Wieder wurde im Gerichtssaal gelacht.
    »Bitte beschreiben Sie den Geschworenen genau, was Sie bei
    Ihrer Ankunft sahen.«
    »Die Haustür stand offen und Mrs Elliot saß im Flur, die Knie
    unter das Kinn gezogen. Ich ließ sie wissen, dass ich jetzt da sei,
    dann ging ich zu Detective Petrowski in Mr Elliots
    Arbeitszimmer. Mr Petrowski ist einer der angesehensten
    Detectives in meiner Truppe, er hat sehr viel Erfahrung in
    Mordfällen und da er die Ermittlungen vorzüglich anzugehen
    schien, überließ ich ihm die Beweisaufnahme und kehrte zu Mrs
    Elliot zurück.«
    »Haben Sie sie befragt?«
    »Ja«, erwiderte der Polizeichef.
    »Hatte Detective Petrowski das nicht schon getan?«
    »Doch, aber häufig ist es sinnvoll, zwei Aussagen einzuholen,
    damit man sie später vergleichen und prüfen kann, ob sie in
    wesentlichen Punkten übereinstimmen.«
    »Und stimmten sie überein?«, fragte Ebden rasch.
    »Ja, das taten sie.«
    »Einspruch«, betonte Fletcher.

    571
    »Abgewiesen, Mr Davenport. Wie bereits festgestellt wurde,
    hatten Sie seit vielen Wochen Zugang zu diesen Unterlagen.«
    »Danke, Euer Ehren«, sagte Ebden. »Bitte erzählen Sie dem
    Gericht, was Sie als Nächstes taten, Chief.«
    »Ich schlug vor, dass wir uns ins Wohnzimmer setzen sollten,
    damit es Mrs Elliot bequemer hatte. Dann bat ich sie, mir in
    aller Ruhe zu erzählen, was sich an diesem Abend ereignet
    hatte. Ich wollte sie nicht unter Druck setzen, da Zeugen häufig
    verstimmt reagieren, wenn man dieselben Fragen ein zweites
    oder drittes Mal stellt. Nachdem sie eine Tasse Kaffee getrunken
    hatte, erzählte mir Mrs Elliot, dass sie schlafend im Bett gelegen
    hatte, als sie den ersten Schuss hörte. Sie schaltete das Licht ein,
    zog ihren Morgenmantel an und ging zur Treppe. In diesem
    Augenblick hörte sie den zweiten Schuss. Daraufhin sah sie, wie
    Mr Cartwright aus dem Arbeitszimmer gerannt kam. Auf dem
    Weg zur Haustür drehte er sich um, aber in der Dunkelheit
    konnte er sie am Treppenkopf nicht gesehen haben, obwohl sie
    ihn sofort erkannte. Dann rannte sie nach unten ins
    Arbeitszimmer, wo sie ihren Ehemann in einer Blutlache fand.
    Sie rief mich sofort zu Hause an.«
    »Haben Sie Mrs Elliot noch weiter befragt?«
    »Nein. Ich ließ eine Beamtin bei Mrs Elliot, während ich ihre
    erste Aussage durchlas. Nach kurzer Beratung mit Detective
    Petrowski fuhr ich in Begleitung zweier Streifenbeamten zu Mr
    Cartwrights Haus und verhaftete den Angeklagten wegen des
    Mordes an Ralph Elliot.«
    »War er schon zu Bett gegangen?«
    »Nein. Er trug noch die Kleider, die er an diesem Abend im
    Fernsehen getragen hatte.«
    »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    »Ihr Zeuge, Mr Davenport.«

    572
    Fletcher trat mit einem Lächeln im Gesicht auf den
    Zeugenstand zu.
    »Guten Tag, Chief. Ich werde Sie nicht lange aufhalten, da ich
    weiß, wie beschäftigt Sie sind, aber dennoch gibt es drei oder
    vier Fragen, die auf eine Antwort warten.« Der Polizeichef
    erwiderte Fletchers

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