Die Kandidaten
draußen.«
»Wegen mir gern, wenn Sie pünktlich hier sind, Lieutenant.«
Nat stellte das weiße Telefon ab und kehrte zu dem roten
zurück.
»Sie sind auf dem Weg, Captain«, sagte er nur.
Nat rannte aus der Einsatzzentrale und zum Parkplatz. Ein
Dienst habender Corporal machte hinter dem Steuer eines Jeeps
ein Nickerchen. Nat sprang auf den Beifahrersitz, schlug mit der
flachen Hand auf die Hupe und rief »Blackbird Basis in fünf
Minuten.«
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»Das sind fast vier Meilen, Sir«, protestierte der Fahrer.
»Dann sollten Sie sich besser sputen oder nicht, Corporal?«,
bellte Nat.
Der Corporal warf den Motor an, legte den Gang ein und
beschleunigte. Im vollen Scheinwerferlicht bretterte er vom
Parkplatz, eine Hand auf der Hupe, die andere am Steuer.
»Schneller, schneller«, rief Nat mehrmals, während sich all jene,
die nach der Sperrstunde noch auf den Straßen Saigons
unterwegs waren, mit einem Sprung auf die Seite in Sicherheit
brachten, darunter auch einige entsetzte Hühner. Drei Minuten
später entdeckte Nat ein Dutzend Helikopter auf dem vor ihnen
liegenden Flugplatz. Bei einigen von ihnen hatten sich die
Rotorblätter schon in Bewegung gesetzt.
»Fuß aufs Gas«, wiederholte Nat.
»Ich komme ja schon unten durch, Sir«, erwiderte der
Corporal, als die Tore des Flugplatzes in Sicht kamen. Nat
zählte erneut: Bei sieben der Helikopter rotierten nun die
Rotorblätter.
»Scheiße«, fluchte er, als der erste abhob.
Der Jeep kam quietschend vor den Toren des Flugplatzes zum
Stehen, wo ein Militärpolizist ihre Ausweise zu sehen verlangte.
»Ich muss in weniger als einer Minute in einem dieser Helis
sein«, brüllte Nat und reichte ihm seine Papiere. »Können Sie
sich nicht beeilen?«
»Ich tue nur meinen Job, Sir«, sagte der Militärpolizist,
während er die Papiere beider Männer prüfte.
Sobald sie ihre Ausweise wieder in Händen hielten, wies Nat
auf den einzigen Helikopter, dessen Rotorblätter noch
stillstanden. Der Corporal raste darauf zu und kam schlitternd
vor der offenen Seitentür zum Stehen, gerade als sich die
Rotorblätter in Bewegung setzten.
Der Pilot sah heraus und grinste. »Sie haben es in letzter
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Sekunde geschafft, Lieutenant«, sagte er. »Kommen Sie an
Bord.« Noch bevor Nat die Chance hatte, seinen Sicherheitsgurt
anzulegen, hob der Helikopter ab. »Wollen Sie erst die schlechte
Nachricht oder doch lieber die schlechte Nachricht hören?«,
fragte der Pilot.
»Überraschen Sie mich«, meinte Nat.
»Die Regel in einem Notfall ist immer dieselbe: Der Letzte,
der vom Boden abhebt, ist der Erste, der auf feindlichem Gebiet
landet.«
»Und die schlechte Nachricht?«
*
»Willst du mich heiraten?«, fragte Jimmy.
Joanna drehte sich um und sah den Mann an, der ihr im
vergangenen Jahr mehr Glück geschenkt hatte, als sie es je für
möglich gehalten hätte. »Wenn du mir an dem Tag deines Uni-
Abschlusses dieselbe Frage stellst, junger Mann, wird meine
Antwort Ja lauten, aber heute muss ich darauf immer noch mit
Nein antworten.«
»Warum denn? Was sollte sich in einem oder zwei Jahren
ändern?«
»Du wirst etwas älter sein und hoffentlich auch etwas weiser«,
erwiderte Joanna lächelnd. »Ich bin schon fünfundzwanzig und
du bist noch nicht einmal zwanzig.«
»Du interpretierst das völlig falsch«, erklärte Jimmy. »Mit
fünfzig wirst du in der Blüte deiner Jahre stehen, während ich
ein abgelebter Sack bin, darum solltest du lieber zugreifen,
solange ich noch einen Funken Energie besitze.«
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Joanna lachte. »Vergiss eines nicht, junger Mann: Was wir in
den letzten Wochen durchgemacht haben, könnte deine
Urteilsfähigkeit beeinflusst haben.«
»Das sehe ich anders. Ich glaube, diese Erfahrung hat unsere
Beziehung nur noch mehr gestärkt.«
»Möglich«, räumte Joanna ein. »Aber auf lange Sicht solltest
du niemals eine unumkehrbare Entscheidung aufgrund guter
oder schlechter Nachrichten fällen, denn es ist durchaus
möglich, dass einer von uns anders empfindet, sobald der Sturm
sich gelegt hat.«
»Fühlst du denn anders?«, erkundigte sich Jimmy leise.
»Nein«, erklärte Joanna mit fester Stimme. Sie strich ihm sanft
über die Wange. »Aber meine Eltern sind seit fast dreißig Jahren
verheiratet und meine Großeltern konnten sogar noch ihre
Goldene Hochzeit feiern. Wenn ich einmal heirate, dann soll es
für den Rest meines Lebens sein.«
»Umso mehr ein Grund, warum wir so schnell als
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