Die Kandidaten
können, wenn er sich
nicht rasch zur Seite hätte fallen lassen. Springen konnte er
nicht.
Nat blieb einen Augenblick liegen, dann hievte er den Staff
Sergeant vorsichtig auf die Trage. Anschließend setzte er sich
auf den Boden und sah zu, wie die Sonne hinter den
Baumwipfeln verschwand, nachdem sie an diesem Tag ihre
Pflicht in diesem Land erfüllt hatte.
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Nat hatte irgendwo von einer Mutter gelesen, die ihr Kind
nach einem Autounfall am Leben gehalten hatte, indem sie die
ganze Nacht mit ihm redete. Und Nat redete die ganze Nacht mit
dem Staff Sergeant.
*
Ungläubig las Fletcher, wie Lieutenant Nat Cartwright mit Hilfe
einheimischer Bauern die Trage von einem Dorf zum anderen
schleppte, zweihundertundelf Meilen, und die Sonne siebzehn
Mal auf- und wieder untergehen sah, bevor er die Vororte von
Saigon erreichte, wo die beiden Männer zum nächsten
Feldlazarett gebracht wurden.
Staff Sergeant Speck Foreman starb drei Tage später und
erfuhr nie den Namen des Lieutenants, der ihn gerettet hatte und
nun um sein eigenes Leben kämpfte.
Fletcher verfolgte jede noch so kleine Notiz, die er über
Lieutenant Cartwright fand. Er zweifelte nie daran, dass
Cartwright überleben würde.
Eine Woche später flog man Nat nach Camp Zama in Japan,
wo er operiert wurde. Sein Bein konnte gerettet werden. Einen
Monat darauf konnte er ins Walter Reed Army Medical Center
nach Washington gebracht werden, wo er seine Genesung
abschloss.
Das nächste Mal sah Fletcher Nat Cartwright auf der Titelseite
der New York Times, wie er im Rose Garden des Weißen Hauses
die Hand von Präsident Johnson schüttelte.
Er erhielt die Tapferkeitsmedaille.
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MICHAEL UND SUSAN CARTWRIGHT verschlug es
förmlich die Sprache, als sie im Weißen Haus zusehen durften,
wie ihr einziger Sohn im Rose Garden die Tapferkeitsmedaille
erhielt. Nach der Zeremonie lauschte Präsident Johnson
aufmerksam Nats Vater, der ihm die Probleme erläuterte, denen
sich Amerika stellen musste, falls alle Einwohner neunzig Jahre
alt würden, ohne eine ausreichende Lebensversicherung
abgeschlossen zu haben. »Im nächsten Jahrhundert werden die
Amerikaner genauso lange als Ruheständler leben wie als
Berufstätige«, waren die Worte, die LBJ am folgenden Morgen
vor seinem Kabinett wiederholte.
Auf der Heimreise nach Cromwell wurde Nat von seiner
Mutter gefragt, welche Zukunftspläne er hege.
»Da bin ich mir nicht sicher, das liegt nämlich nicht in meinen
Händen«, erwiderte er. »Ich habe den Befehl erhalten, mich am
Montag in Fort Benning zu melden, dann werde ich
herausfinden, was Colonel Tremlett mit mir vorhat.«
»Noch ein verschwendetes Jahr«, sagte seine Mutter.
»Das formt den Charakter«, erklärte sein Vater, der aufgrund
seines langen Gespräches mit dem Präsidenten immer noch
innerlich zu glühen schien.
»Ich denke nicht, dass Nats Charakter das noch nötig hat«,
erwiderte seine Mutter.
Nat lächelte, sah aus dem Fenster und nahm die Landschaft
von Connecticut in sich auf. In den siebzehn Tagen und
siebzehn Nächten, in denen er immer nur kurz schlafen und
kaum etwas essen konnte, hatte er sich oft gefragt, ob er seine
Heimat jemals wiedersehen würde. Er dachte an die Worte
seiner Mutter und musste ihr Recht geben. Die Vorstellung eines
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verschwendeten Jahres, in dem er Anträge bearbeitete, salutierte
und sich salutieren ließ, und dann irgendwann jemand anderen
in seine Arbeit einwies, machte ihn wütend. Die hohen Offiziere
hatten durchblicken lassen, dass sie ihn nicht wieder nach
Vietnam zurückkehren lassen würden, um nicht zu riskieren,
dass das Leben eines der wenigen anerkannten Helden Amerikas
in Gefahr geriet.
An diesem Abend wiederholte sein Vater beim Essen
mehrmals die Unterhaltung, die er mit dem Präsidenten geführt
hatte. Anschließend bat er Nat, ihm mehr über Nam zu erzählen.
Über eine Stunde lang beschrieb Nat die Stadt Saigon, die
Landschaft und die Menschen, bezog sich nur selten auf seine
Arbeit als Versorgungsoffizier. »Die Vietnamesen arbeiten
schwer und sind freundlich«, berichtete er seinen Eltern, »und es
scheint sie wirklich zu freuen, dass wir da sind, aber auf keiner
der beiden Seiten gibt es jemanden, der glaubt, dass wir für
immer bleiben können. Ich fürchte, die Geschichte wird diese
ganze Episode als sinnlos einstufen und sobald sie vorüber ist,
wird sie schnell aus dem nationalen Gedächtnis gestrichen.« Er
wandte
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