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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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mag ja zu der richtigen Schlussfolgerung kommen«,
    erwiderte Nat, »aber am Ende kann er nur den Wahlregeln
    folgen.«
    »Dem kann ich nur zustimmen«, sagte eine Stimme hinter
    ihnen. Nat wirbelte herum und sah Elliot, der ihn angrinste. »Sie
    müssen gar nicht erst ins Regelwerk schauen, um
    herauszufinden, dass derjenige mit den meisten Stimmen der
    Gewinner ist«, fügte Elliot verächtlich hinzu.

    270
    »Außer sie stellen fest, dass es mehr Stimmen als Wählende
    gibt«, hielt Nat dagegen.
    »Beschuldigst du mich des Wahlbetrugs?«, fauchte Elliot.
    Eine Gruppe seiner Anhänger schlenderte herüber und baute
    sich hinter ihm auf.
    »Tja, lass es mich so ausdrücken: Wenn du diese Wahl
    gewinnst, könntest du dich auch für eine Stelle als
    Stimmenzähler in Chicago bewerben, denn selbst Bürgermeister
    Daly kann dir nichts mehr beibringen.«
    Elliot trat einen Schritt vor und hob die Faust. In diesem
    Moment kehrte der Dekan mit einem Blatt Papier in der Hand
    zurück. Er trat auf die Bühne.
    »Das hat dir in letzter Sekunde eine Tracht Prügel erspart«,
    flüsterte Elliot.
    »Ich denke eher, dass du gleich eine Tracht Prügel einstecken
    wirst«, antwortete Nat. Beide drehten sich zur Bühne.
    Die Gespräche im Saal verstummten, als Mr Davies die Höhe
    des Mikrofons korrigierte und sich an all diejenigen wandte, die
    sich zur Verlesung des Wahlergebnisses eingefunden hatten. Er
    las langsam seinen vorbereiteten Text ab.
    »Im
    Zuge
    der
    Wahl
    zum
    Präsidenten
    des
    Studentenausschusses wurde ich darauf aufmerksam gemacht,
    dass zwei Urnen erst nach Abschluss der Auszählung entdeckt
    worden sind. Als man sie öffnete, unterschieden sich die darin
    enthaltenen Stimmen beträchtlich von allen anderen Urnen. Als
    bevollmächtigtes Wahlkomitee sahen wir uns veranlasst, das
    Regelwerk bezüglich studentischer Wahlen zu konsultieren. So
    sehr wir auch gesucht haben, wir konnten keine Erwähnung
    fehlender Urnen entdecken oder herausfinden, welche
    Maßnahmen bei unverhältnismäßigen Stimmenzahlen in einer
    Urne ergriffen werden sollten.«
    »Weil in der Vergangenheit niemand jemals einen Wahlbetrug
    begangen hat«, rief Joe aus dem hinteren Teil des Saales.

    271
    »Und das hat auch diesmal keiner«, wurde sofort erwidert,
    »ihr seid einfach schlechte Verlierer.«
    »Wie viele Urnen habt ihr noch versteckt? Nur für den Fall der
    Fälle?«
    »Wir brauchen keine mehr.«
    »Ruhe«, befahl der Dekan. Er wartete, bis alle schwiegen,
    bevor er weiter von seinem Blatt ablas. »Wir wissen jedoch um
    unsere Verantwortung als Wahlkomitee und sind zu dem
    Schluss gekommen, dass das Ergebnis der Wahl steht.« Die
    Anhänger von Elliot sprangen in die Luft und jubelten.
    Elliot drehte sich zu Nat um und sagte: »Ich denke, du hast
    soeben eine ordentliche Abreibung bekommen.«
    »Noch ist es nicht vorbei.« Nat hatte Mr Davies immer noch
    fest im Visier.
    Es dauerte eine Weile, bevor der Dekan fortfahren konnte, da
    nur wenigen Anwesenden klar war, dass er seine Verlautbarung
    noch nicht beendet hatte.
    »Da es bei dieser Wahl mehrere Unregelmäßigkeiten gab, von
    denen unserer Meinung nach eine ungelöst bleibt, habe ich
    beschlossen, dass gemäß Paragraph 7B des Studentenausschuss-
    Regelwerkes der unterlegene Kandidat die Chance erhält, das
    Ergebnis anzufechten. Sollte er das tun, stehen dem Komitee
    drei Alternativen offen.« Er schlug das Regelbuch auf und las
    laut vor: »Das Komitee kann a) das ursprüngliche Ergebnis
    bestätigen, b) das ursprüngliche Ergebnis umkehren oder c) eine
    Neuwahl ausrufen, die in der ersten Woche des nachfolgenden
    Quartals abgehalten wird. Wir schlagen daher vor, Mr
    Cartwright vierundzwanzig Stunden zu gewähren, in denen er
    Berufung einlegen kann.«
    »Dafür brauchen wir keine vierundzwanzig Stunden«, rief Joe.
    »Wir legen Berufung ein.«

    272
    »Die Berufung muss der Kandidat schriftlich einlegen«,
    erklärte der Dekan.
    Tom warf Nat einen Blick zu, der auf Su Ling herabschaute.
    »Weißt du noch, was wir vereinbart haben für den Fall, dass
    ich unterliege?«

    273
    DRITTES BUCH

CHRONIKEN
274

23
    NAT DREHTE SICH UM und sah, wie Su Ling langsam auf
    ihn zuschritt. Das erinnerte ihn an den Tag ihrer ersten
    Begegnung. Er hatte sie einen Hügel hinabgejagt und als sie sich
    damals zu ihm umdrehte, hatte es ihm den Atem verschlagen.
    »Hast du eine Ahnung, wie viel Glück du hast?«, flüsterte
    Tom.
    »Könntest du dich bitte auf deine Aufgabe konzentrieren? Wo
    ist

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