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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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ganz schön viel gezaubert, Sadie. Das war echt der Hammer.«
    »Aber wir haben noch nicht mal den Gegenstand gefunden, nach dem uns Thot geschickt hat.«
    »Stimmt«, sagte Carter. »Vielleicht aber doch.«
    Er deutete auf das Grab von Elvis und da sah ich es deutlich: ein Andenken, das irgendein Bewunderer dort hingelegt hatte – eine Kette mit einem silbernen Kreuz, das in einer Schleife endete, genau wie auf Moms T-Shirt auf dem alten Foto.
    »Ein Anch«, stellte ich fest. »Das ägyptische Symbol für ewiges Leben.«
    Carter nahm es in die Hand. An der Kette war eine kleine Papyrusrolle befestigt.
    »Was ist das?«, murmelte er und rollte das Blatt auf. Er starrte es so durchdringend an, dass ich dachte, er würde ein Loch hineinbrennen.
    »Was?« Ich sah ihm über die Schulter.
    Das Bild sah ziemlich alt aus. Dargestellt war eine goldene, gefleckte Katze, die in einer Pfote ein Messer hielt und einer Schlange den Kopf abschlug.

    Darunter hatte jemand mit schwarzem Marker geschrieben: Kämpft weiter!
    »Das ist Vandalismus, oder?«, fragte ich. »Auf einer alten Zeichnung so herumzuschmieren? Eher komisch, Elvis so etwas aufs Grab zu legen.«
    Carter schien mich nicht zu hören. »Ich hab dieses Bild doch schon ein paarmal gesehen. Man findet es in einem Haufen Gräber. Wirklich keine Ahnung, warum ich nicht früher darauf gekommen bin …«
    Ich betrachtete das Bild genauer. Irgendetwas daran kam mir ziemlich vertraut vor.
    »Weißt du, was es bedeutet?«, fragte ich.
    »Das ist die Katze des Re, die gegen den Hauptfeind des Sonnengottes, Apophis, kämpft.«
    »Die Schlange«, sagte ich.
    »Ja, Apophis war –«
    »Die Verkörperung des Chaos«, beendete ich den Satz, mir fiel ein, was Nut mir erzählt hatte.
    Carter wirkte beeindruckt – das war ja auch wohl angebracht. »Genau. Apophis war noch schlimmer als Seth. Die Ägypter dachten, wenn Apophis die Sonne fressen und die ganze Schöpfung zerstören würde, ginge die Welt unter.«
    »Doch … die Katze hat die Schlange umgebracht«, warf ich hoffnungsvoll ein.
    »Die Katze musste sie immer wieder umbringen«, erklärte Carter. »So, wie es Thot über die immer wiederkehrenden Muster gesagt hat. Das Ding ist … Ich habe Dad mal nach dem Namen der Katze gefragt. Er hat geantwortet, dass das niemand ganz sicher wüsste, aber die meisten gingen davon aus, dass es Sachmet sei, diese wilde Löwengöttin. Sie wurde ›Auge des Re‹ genannt, weil sie seine Drecksarbeit erledigte. Sah er einen Feind, hat sie ihn umgebracht.«
    »Gut. Und?«
    »Die Katze sieht eigentlich nicht wie Sachmet aus. Ich bin gerade erst darauf gekommen …«
    Schließlich wurde mir klar, was er meinte, und mir lief ein Schauder über den Rücken. »Die Katze des Re sieht genau wie Muffin aus. Es ist Bastet.«
    In diesem Moment rumpelte die Erde. Der Gedenkbrunnen fing zu leuchten an und ein dunkler Eingang öffnete sich.
    »Komm«, sagte ich. »Ich muss Thot ein paar Sachen fragen. Und anschließend werde ich ihm eins auf den Schnabel hauen.«

CARTER
    25.
    Wir gewinnen eine All-inclusive-Reise in den Tod
    In eine Eidechse verwandelt zu werden kann einem den Tag ganz schön verhageln. Als wir aus dem Portal heraustraten, versuchte ich, es zu überspielen, aber es ging mir ziemlich mies.
    Vielleicht denkt ihr: Hey, er hat sich doch auch schon in einen Falken verwandelt. Warum stellt er sich jetzt so an? Doch wenn jemand anders einen in eine fremde Gestalt hineinzwingt, ist das etwas völlig anderes. Stellt euch vor, ihr würdet in einer Müllpresse stecken und euer ganzer Körper würde in eine Form gequetscht, die kleiner als eure Hand ist. Es ist schmerzhaft und es ist demütigend. Eure Feinde nehmen euch als dumme, harmlose Eidechse wahr, dann zwingen sie euch ihren Willen auf, setzen euer Denken außer Kraft und ihr seid, was sie wollen. Vermutlich hätte es noch schlimmer kommen können. Der Magier hätte sich vorstellen können, ich wäre ein Flughund. Aber trotzdem …
    Natürlich war ich Sadie dankbar, dass sie mich gerettet hatte, aber ich kam mir auch wie der totale Loser vor. Es war schon schlimm genug, dass ich mich auf dem Basketballplatz vor einer Truppe Paviane zum Deppen gemacht hatte. Aber auch im Kampf hatte ich komplett versagt. Mit Leroy, dem Flughafenmonster, war ich vielleicht ganz gut klargekommen, aber als ich es mit ein paar Magiern (selbst wenn sie aus Ton waren) zu tun bekam, wurde ich innerhalb der ersten zwei Sekunden in ein Reptil verwandelt. Was

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