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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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»Und ich kann Horus unter Kontrolle halten. Kein Problem.«
    Zia schüttelte den Kopf. »Es wird immer schwieriger, je näher ihr Seth kommt. Du hast keine Vorstellung, worauf du dich einlässt.«
    »Aber du?«
    Zia sah nervös nach links. Wie bei gestörtem Fernsehempfang verschwamm ihr Bild. »Wir haben nicht viel Zeit. Gleich kommt Mel vom Klo zurück.«
    »Bei euch gibt’s einen Magier namens Mel?«
    »Hör einfach zu. Desjardins teilt uns in zwei Teams auf. Der Plan sieht vor, euch von beiden Seiten den Weg abzuschneiden und euch abzufangen. Falls mein Team zuerst bei euch ankommt, kann ich Mel wahrscheinlich lange genug von einem Angriff abhalten und wir können reden. Vielleicht finden wir dann eine Lösung, wie wir es Desjardins beibringen und ihn davon überzeugen können, dass wir zusammenarbeiten müssen.«
    »Krieg das nicht in den falschen Hals, aber warum sollte ich dir trauen?«
    Sie machte einen Schmollmund und wirkte ehrlich gekränkt. Ein Teil von mir fühlte sich schuldig, während ein anderer sich fragte, ob das alles bloß ein Trick von ihr war.
    »Carter … Ich muss dir was sagen. Etwas, das möglicherweise hilft, allerdings muss man es persönlich sagen.«
    »Dann sag es mir doch.«
    »Beim Schnabel des Thot! Du bist abartig stur!«
    »Ja, da bin ich echt froh!«
    Wir sahen uns tief in die Augen. Ihr Bild wurde schwächer, aber ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich wollte weiterreden.
    »Da du mir nicht traust, muss ich wohl dir trauen«, sagte Zia. »Ich werde heute Abend in Las Cruces, New Mexico, sein. Wenn ihr euch entschließt, mich zu treffen, können wir vielleicht Mel überzeugen. Anschließend versuchen wir es gemeinsam bei Desjardins. Werdet ihr da sein?«
    Ich hätte es gern versprochen, nur um sie zu sehen, aber ich stellte mir vor, wie ich Sadie oder Bastet dazu überreden müsste. »Ich weiß nicht, Zia.«
    »Denk darüber nach«, bat sie. »Und Carter, du darfst Amos nicht über den Weg trauen. Falls ihr auf ihn trefft –« Sie bekam große Augen. »Mel kommt zurück!«, flüsterte sie.
    Zia schwenkte den Zauberstab durch die Luft und ihr Bild löste sich auf.

30.
    Bastet löst ein Versprechen ein
    Stunden später weckte mich Bastet auf der Couch des Wohnmobils, indem sie an meinem Arm rüttelte.
    »Wir sind da«, verkündete sie.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte. Ab einem bestimmten Punkt hatten mich die flache Landschaft und die tödliche Langeweile überwältigt und ich hatte Albträume von winzigen Magiern gehabt, die um meine Haare herumflatterten, weil sie mir eine Glatze zu scheren versuchten. Dazwischen hatte ich auch einen Albtraum von Amos, er war allerdings verschwommen. Ich verstand immer noch nicht, warum Zia ihn erwähnt hatte.
    Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und merkte, dass mein Kopf in Cheops’ Schoß lag. Der Pavian suchte meine Kopfhaut nach Fressbarem ab.
    »Alter.« Ich setzte mich erschöpft auf. »Das ist ekelhaft.«
    »Aber er hat dir eine tolle Frisur verpasst«, wandte Sadie ein.
    »Agh-agh!« , stimmte Cheops zu.
    Bastet öffnete die Tür des Wohnmobils. »Kommt«, forderte sie uns auf. »Ab hier müssen wir laufen.«
    An der Tür kriegte ich fast einen Herzinfarkt. Wir standen auf einer Bergstraße, die so schmal war, dass das Wohnmobil Gefahr lief umzukippen, wenn jemand auch nur geniest hätte.
    Da die Landschaft ganz ähnlich aussah, befürchtete ich einen Moment, wir wären bereits in Phoenix. Am Horizont ging gerade die Sonne unter. Zu beiden Seiten schlossen zerklüftete Bergrücken eine Wüste ein, die sich bis zum Horizont endlos zu erstrecken schien. In einem Tal zu unserer Linken lag eine farblose Stadt – kaum Bäume oder Gras, nur Sand, Geröll und Häuser. Die Stadt war allerdings viel kleiner als Phoenix und wurde im Süden von einem breiten Fluss umschlossen, der im verblassenden Licht rötlich schimmerte. Der Fluss schlängelte sich unter uns am Fuß der Berge entlang, bevor er schließlich im Norden verschwand.
    »Wir sind auf dem Mond gelandet«, murmelte Sadie.
    »El Paso, Texas«, verbesserte Bastet. »Und das dort ist der Rio Grande.« Sie atmete die kühle, trockene Luft tief ein. »Eine Flusssiedlung in der Wüste. Sieht wirklich ziemlich nach Ägypten aus! Tja, allerdings liegt Mexiko nebenan. Ich denke, das ist der beste Platz, um Nephthys herbeizurufen.«
    »Glaubst du ernsthaft, dass sie uns Seths geheimen Namen verraten wird?«, fragte Sadie.
    Bastet überlegte. »Nephthys ist

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