Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
verschluckt.
    Philipp von Makedonien planschte im Pool herum. Muffin sprang aufs Geländer und wollte unbedingt gekrault werden.
    Wir waren mit einem Pavian, einem Krokodil und einer seltsamen Katze allein in einer fremden Villa. Und offensichtlich war die ganze Welt in Gefahr.
    Ich sah Sadie an. »Und was machen wir jetzt?«
    Sie verschränkte die Arme. »Na, was wohl? Wir schauen uns mal die Bibliothek an.«

SADIE
    7.
    Ich lasse einen kleinen Mann auf den Kopf fallen
    Ehrlich, manchmal hat Carter eine dermaßen lange Leitung, dass ich kaum glauben kann, dass wir verwandt sind.
    Also, wenn jemand sagt: Ich verbiete es euch , ist das doch ein gutes Zeichen, dass es sich lohnt, genau das zu machen. Ich marschierte schnurstracks in die Bibliothek.
    »Warte!«, rief Carter. »Du kannst doch nicht einfach –«
    »Bruderherz«, erwiderte ich, »hat deine Seele während der Rede von Amos wieder deinen Körper verlassen oder hast du gehört, was er gesagt hat? Ägyptische Götter Wirklichkeit . Roter Lord böse . Geburtstag des Roten Lords: sehr bald, sehr schlecht. Lebenshaus: pingelige alte Magier, die unsere Familie nicht leiden können, weil Dad ein bisschen den Aufstand geprobt hat, wovon du dir übrigens mal eine Scheibe abschneiden könntest. Damit bleiben wir übrig – nur wir – und ein abhandengekommener Vater, ein bösartiger Gott, der die Welt zerstören will, und ein Onkel, der gerade von der Terrasse gesprungen ist – was ich ihm nicht mal verübeln kann.« Ich holte Luft. [Ja, Carter, von Zeit zu Zeit muss ich mal Luft holen.] »Hab ich was vergessen? Ach ja, und dann hab ich auch noch einen Bruder, der angeblich ziemlich mächtig ist, weil er einer alten Linie entstammt, bla, bla et cetera. Aber er ist so ein Schisser, dass er sich nicht mal die Bibliothek anschauen will. Was ist, kommst du jetzt oder nicht?«
    Carter starrte mich an, als hätte ich ihm eins übergezogen. In gewisser Weise hatte ich das ja auch getan.
    »Ich finde bloß …« Er stockte. »Ich finde bloß, wir sollten vorsichtig sein.«
    Der arme Junge hatte offensichtlich Angst; das konnte ich ihm nicht vorhalten, aber es verblüffte mich doch. Carter war immerhin mein großer Bruder – älter, gebildeter, er war schließlich mit Dad um die Welt gereist. Von großen Brüdern erwartet man, dass sie sich im Griff haben. Wir kleinen Schwestern dagegen – wir sollten Dampf ablassen dürfen, wann immer wir wollen, oder? Allerdings war ich möglicherweise, aber nur möglicherweise, ein bisschen zu hart mit ihm gewesen.
    »Also«, fing ich an. »Wir müssen Dad helfen, richtig? Bestimmt gibt es in der Bibliothek irgendwelchen machtvollen Krempel, ansonsten würde Amos sie nicht abschließen. Du willst Dad doch auch helfen?«
    Carter trat von einem Fuß auf den anderen. »Klar … logisch.«
    Gut, damit war schon mal ein Problem geklärt und wir machten uns auf den Weg zur Bibliothek. Doch sobald Cheops sah, was wir vorhatten, kletterte er mit seinem Basketball vom Sofa und sprang mit einem Satz vor die Türen der Bibliothek. Wer hätte gedacht, dass Paviane so schnell sein können? Er bellte uns an und ich muss sagen: Paviane haben riesige Zähne. Wenn sie gerade auf exotischen rosa Vögeln herumgekaut haben, macht sie das auch nicht unbedingt hübscher.
    Carter versuchte, vernünftig mit ihm zu reden. »Cheops, wir wollen nichts stehlen. Wir wollen bloß –«
    »Agh!« Cheops dribbelte wütend mit seinem Basketball.
    »Carter«, mischte ich mich schließlich ein, »das bringt nichts. Schau mal, Cheops, was ich hier habe … ei-tei-tei-tei!« Ich hielt eine kleine grüne Cheerios-Schachtel hoch, die ich vom Frühstücksbuffet mitgenommen hatte. »Cheerios! Endet auf -o! Lecker, lecker!«
    »Aghhh!«, grunzte Cheops, jetzt eher aufgeregt als wütend.
    »Willst du welche?«, lockte ich. »Nimm sie einfach mit auf die Couch und tu so, als hättest du uns nicht bemerkt, okay?«
    Ich warf die Cheerios Richtung Sofa und der Pavian stürzte hinterher. Er fing die Schachtel in der Luft auf und war so aus dem Häuschen, dass er die Wand hochkletterte und sich auf den Kaminsims setzte, wo er die Cheerios vorsichtig aus der Schachtel pulte und eines nach dem anderen verspeiste.
    Carter betrachtete mich mit widerwilliger Bewunderung. »Woher wusstest du –?«
    »Manche Leute denken eben vorausschauend. Los, wir gehen jetzt durch diese Tür.«
    Das war nicht so einfach. Die beiden Türhälften bestanden aus dickem Holz und waren mit

Weitere Kostenlose Bücher