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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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der Verstorbene entspannt zurücklehnen und den Uschebti in alle Ewigkeit die ganze Arbeit erledigen lassen.«
    »Erstens«, fuhr ihn Marshmallow an, »ist das mal wieder typisch für die Menschen! Faul rumhängen, während wir schuften. Zweitens ist es nur eine der Aufgaben eines Uschebti. Magier setzen uns auch für eine ganze Menge Dinge in diesem Leben ein, denn ohne uns wären sie richtig aufgeschmissen. Drittens, wenn du so viel weißt, warum fragst du mich dann?«
    »Warum hat Dad dir die Beine abgeschnitten«, erkundigte ich mich, »und den Mund gelassen?«
    »Ich –« Marshmallow schlug die kleinen Hände vor den Mund. »Ach, sehr witzig. Droh der Wachsstatue ruhig. Großmaul! Natürlich hat er mir die Beine abgeschnitten, damit ich nicht weglaufen oder ihn umbringen kann. Magier sind richtig fies. Sie verstümmeln Statuen, um die Kontrolle über sie zu haben. Sie fürchten sich vor uns!«
    »Wenn er dich nicht verstümmelt hätte, würdest du dann versuchen ihn umzubringen?«
    »Vielleicht«, räumte Marshmallow ein. »Sind wir jetzt fertig?«
    »Noch nicht mal zur Hälfte«, antwortete ich. »Was ist mit unserem Dad passiert?«
    Marshmallow zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen? Aber soweit ich sehe, sind sein Zaubermesser und sein Zauberstab nicht in dem Kasten.«
    »Nein«, sagte Carter. »Der Zauberstab – das Ding, das sich in eine Schlange verwandelt hat – ist verbrannt. Und das Zaubermesser … ist das dieses Bumerangdings?«
    »Das Bumerangdings?«, fragte Marshmallow. »Bei den Göttern des Ewigen Ägypten, ihr habt echt ’ne lange Leitung. Natürlich ist das sein Zaubermesser.«
    »Es ist zerbrochen«, erklärte ich.
    »Erzählt mir, wie es passiert ist«, verlangte Marshmallow.
    Carter erzählte ihm die Geschichte. Ich war mir nicht sicher, ob das unbedingt klug war, andererseits konnte uns eine zehn Zentimeter große Statue vermutlich nicht allzu großen Schaden zufügen.
    »Das ist wunderbar!«, rief Marshmallow.
    »Warum?«, fragte ich. »Ist Dad noch am Leben?«
    »Nein!«, erwiderte Marshmallow. »Er ist höchstwahrscheinlich tot. Er hat die fünf Götter der Dämonentage freigesetzt? Super! Und jemand, der sich auf einen Kampf mit dem Roten Lord einlässt –«
    »Moment mal«, unterbrach ich ihn. »Du wirst mir jetzt sofort erklären, was passiert ist.«
    »Ha!«, meinte Marshmallow. »Ich muss dir bloß sagen, was ich weiß . Bloße Vermutungen abzulassen gehört nicht zu meinen Aufgaben. Ich erkläre meinen Dienst für beendet!«
    Damit verwandelte er sich wieder in lebloses Wachs.
    »Warte!« Ich nahm ihn erneut heraus und schüttelte ihn. »Erzähl mir deine bloßen Vermutungen!«
    Nichts passierte.
    »Vielleicht hat er einen Zeitschalter«, sagte Carter. »Und geht nur einmal am Tag an. Vielleicht hast du ihn ja auch kaputt gemacht.«
    »Carter, kannst du auch mal was Nützliches sagen? Was machen wir jetzt?«
    Er sah zu den vier tönernen Statuen auf ihren Sockeln. »Vielleicht –«
    »Sind das auch Uschebti?«
    »Einen Versuch ist es wert.«
    Falls die Statuen Antworter waren, erledigten sie ihren Job ziemlich schlampig. Während wir ihnen Anweisungen gaben, versuchten wir, sie trotz ihres Gewichts hochzuheben. Wir versuchten es, indem wir auf sie deuteten und schrien. Wir versuchten es mit freundlichen Fragen. Sie gaben uns keine Antwort.
    Irgendwann war ich so frustriert, dass ich sie am liebsten per ha-di in tausend Stücke zersprengt hätte, aber ich war immer noch so hungrig und müde und fürchtete, der Fluch würde meiner Gesundheit schaden.
    Schließlich beschlossen wir, uns die Nischen in den Wänden anzusehen. Die Plastikzylinder ähnelten Rohrpostbehältern. In jedem dieser Behälter steckte eine Papyrusrolle. Einige sahen neu aus. Manche, als wären sie mehrere tausend Jahre alt. Jede Dose war mit Hieroglyphen und (glücklicherweise) Wörtern in unserer Schrift gekennzeichnet.
    » Das Buch der Göttlichen Kuh «, las Carter auf einer. »Was ist das denn für ein Name? Und was hast du da, Der Göttliche Dachs ?«
    »Nein«, erwiderte ich. » Das Buch von der Ermordung des Apophis .«
    In der Ecke miaute Muffin. Ihr Schwanz war aufgerichtet.
    »Was hat sie wohl?«, fragte ich.
    »Apophis war ein riesiges Schlangenungeheuer«, murmelte Carter. »Er war richtig mies.«
    Muffin drehte sich um und raste die Treppe hinauf, zurück in den Großen Saal. Katzen. Die soll einer verstehen.
    Carter öffnete eine weitere Schriftrolle. »Sadie, sieh dir das

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