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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sich förmlich vor mir, doch ich spürte die Wellen von Kälte, die von ihr ausgingen.
    Horus wandte sich zu den versammelten Göttern. Mir fiel auf, dass er nicht mehr die Pharaonenkrone trug.
    »Seht!«, sagte er zu den Göttern. »Carter und Sadie Kane, die unseren König geweckt haben! Es besteht kein Zweifel mehr: Apophis, der Feind, hat sich erhoben. Wir müssen uns hinter Re stellen.«
    Re murmelte im Schlaf: »Fisch, Keks, Wiesel«, dann schnarchte er weiter.
    Horus räusperte sich. »Ich gelobe Treue! Von euch erwarte ich dasselbe. Wenn wir heute Nacht durch die Duat segeln, werde ich Res Barke schützen. Jeder von euch wird seinen Dienst übernehmen, bis sich der Sonnengott … vollständig erholt hat.«
    Er schien nicht überzeugt, dass dies je der Fall sein würde.
    »Wir werden einen Weg finden, Apophis zu besiegen!«, rief er. »Doch jetzt feiern wir die Rückkehr Res! Ich schließe Carter Kane als Bruder in die Arme.«
    Musik setzte ein und hallte durch die Gänge. Re, der immer noch auf dem Thron in seinem Boot saß, wachte auf und fing zu klatschen an. Er grinste, als die Götter um ihn herumwirbelten, einige in menschlicher Gestalt, andere in Form von Wolkenfetzen, Flammen oder Licht.
    Isis nahm meine Hände. »Ich hoffe, du weißt, was du tust, Sadie«, sagte sie mit eisiger Stimme. »Während unser größter Feind sich erhebt, hast du meinen Sohn entthront und einen altersschwachen König zu unserem Anführer ernannt.«
    »Gib dem Ganzen eine Chance«, bat ich, obwohl ich weiche Knie hatte.
    Horus umklammerte Carters Schultern. Seine Worte waren nicht freundlicher.
    »Ich bin dein Verbündeter, Carter«, sagte er. »Ich werde dir meine Stärke verleihen, wann immer du darum bittest. Du wirst den Weg meiner Magie im Lebenshaus wiederbeleben und wir werden gemeinsam gegen die Schlange kämpfen. Aber gib dich keiner Illusion hin: Du hast mich den Thron gekostet. Falls wir auf Grund deiner Entscheidung den Krieg verlieren, dann schwöre ich dir, dass ich dich wie eine Mücke zerquetsche, und wenn es das Letzte ist, was ich tue, bevor mich Apophis verschluckt. Und für den Fall, dass wir diesen Krieg ohne Res Hilfe gewinnen, falls du mich grundlos blamiert hast, dann schwöre ich, dass der Tod Kleopatras und der Fluch Echnatons nichts sein werden im Vergleich zu dem Zorn, mit dem ich dich und deine Familie für alle Ewigkeit heimsuchen werde. Hab ich mich klar ausgedrückt?«
    Es machte Carter alle Ehre, dass er dem Blick des Kriegsgottes standhielt.
    »Erledige einfach deinen Teil«, entgegnete Carter.
    Horus lachte übertrieben laut, damit alle es hörten, als hätten Carter und er sich gerade einen tollen Witz erzählt. »Geh jetzt und schau dir an, was dein Sieg gekostet hat. Wollen wir hoffen, dass nicht all deine Verbündeten ein solches Schicksal erleiden.«
    Horus drehte uns wieder den Rücken zu und mischte sich unter die Feiernden. Isis lächelte mich ein letztes Mal an, dann löste sie sich in einen glitzernden Regenbogen auf.
    Bastet stand neben mir und verkniff sich zwar jeglichen Kommentar, doch man sah ihr an, dass sie Horus am liebsten wie einen Kratzbaum bearbeitet hätte.
    Anubis schien das alles unangenehm zu sein. »Es tut mir leid, Sadie. Die Götter können –«
    »Undankbar sein?«, fragte ich. »Nervtötend?«
    Er errötete. Vermutlich bezog er es auf sich.
    »Manchmal brauchen wir lange, bis wir begreifen, was wichtig ist«, meinte er schließlich. »Manchmal brauchen wir eine gewisse Zeit, bis wir etwas Neues zu schätzen wissen, etwas, das uns vielleicht besser macht.«
    Er starrte mich mit diesen warmen Augen an und ich wäre am liebsten zu einer Pfütze zerschmolzen.
    »Wir müssen los«, unterbrach uns Bastet. »Zu unserer nächsten Station.«
    »Der Preis des Siegs«, erinnerte sich Carter. »Bes? Ist er am Leben?«
    Bastet seufzte. »Schwierige Frage. Hier lang.«
    Der letzte Ort, den ich wiedersehen wollte, war Haus Sonnenschein.
    In dem Pflegeheim hatte sich nicht viel verändert. Den altersschwachen Göttern hatte kein erneuerndes Sonnenlicht geholfen. Sie schoben noch immer ihre Infusionsständer herum, knallten gegen Wände und sangen auf der vergeblichen Suche nach Tempeln, die es nicht mehr gab, längst vergangene Hymnen.
    Ein neuer Patient hatte sich zu ihnen gesellt. Bes saß in einem Rattansessel und starrte durch das Fenster auf den Feuersee.
    Taweret kniete neben ihm, ihre kleinen Nilpferdaugen waren vom Weinen gerötet. Sie versuchte, ihm aus einem Glas

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