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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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»Ein neues Zeitalter …«, sinnierte er. »Ein Zeitalter der Dunkelheit …«
    Mein Ba wirbelte durch die Strömungen der Duat und raste zu meiner schlafenden Gestalt zurück.
    »Sadie?«, fragte jemand.
    Ich setzte mich im Bett auf, mein Herz schlug wie wild. Durch die Fenster fiel graues Morgenlicht. Am Fußende meines Bettes saß …
    »Onkel Amos?«, stammelte ich.
    Er lächelte. »Herzlichen Glückwunsch, meine liebe Nichte. Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Du hast die Tür nicht geöffnet. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Er sah wieder völlig gesund aus und war wie immer modisch gekleidet. Er trug eine Brille mit Drahtgestell, einen flachen Strohhut und einen schwarzen italienischen Anzug, der ihn etwas größer und schlanker machte. Sein Haar war eng am Kopf anliegend in Zöpfchen geflochten und mit glitzernden schwarzen Steinen geschmückt – vielleicht Obsidian. Er hätte als Jazzmusiker durchgehen können (was er auch war) oder als afroamerikanischer Al Capone (was er nicht war).
    Ich wollte gerade fragen: »Wie –?« Da fiel mir wieder ein, was ich im Gang der Zeitalter gesehen hatte – und was für Folgen das haben würde.
    »Ist schon gut«, sagte Amos. »Ich bin gerade aus Ägypten zurückgekommen.«
    Ich versuchte zu schlucken, aber ich bekam fast so schwer Luft wie dieser schreckliche Wladimir. »Ich auch, Amos. Und nichts ist gut. Sie wollen uns umbringen.«

4.
    Eine Geburtstagseinladung ins Jenseits
    Nachdem ich ihm meine schreckliche Vision erzählt hatte, gab es nur eines: ein anständiges Frühstück.
    Amos wirkte angeschlagen, doch er bestand darauf, dass wir die Sache erst besprachen, wenn der gesamte Einundzwanzigste Nomos (so wird unser Zweig des Lebenshauses genannt) versammelt war. Er sagte, wir sollten uns in zwanzig Minuten auf der Veranda treffen.
    Als er weg war, duschte ich und überlegte, was ich anziehen sollte. Normalerweise unterrichtete ich montags Sympathetische Magie, was nach einem ordentlichen Zauberoutfit aus Leinen verlangte. Aber egal, mein Geburtstag war schließlich ein freier Tag.
    In Anbetracht der Umstände bezweifelte ich, dass Amos, Carter und Bastet mich nach London abreisen lassen würden, aber ich beschloss, positiv an die Sache heranzugehen. Ich zog ein paar abgewetzte Jeans an, meine Springerstiefel, ein Tanktop und meine Lederjacke – nicht gut zum Zaubern, aber ich hatte Lust zu stänkern.
    Ich stopfte mein Zaubermesser und die kleine Carter-Figur in meine Tasche mit der Zauberausrüstung. Als ich sie mir über die Schulter hängen wollte, dachte ich plötzlich: Nein, an meinem Geburtstag will ich das nicht alles mit mir herumschleppen.
    Ich holte tief Luft und konzentrierte mich darauf, ein Fach in der Duat zu öffnen. Ich geb’s nicht gerne zu, aber dabei stelle ich mich echt blöd an. Es ist einfach nicht fair, dass Carter von jetzt auf nachher Gegenstände aus dem Nichts herbeizaubern kann, ich hingegen fünf oder zehn Minuten absoluter Konzentration brauche, und dann wird mir auch noch vor Anstrengung schlecht. Meistens ist es einfacher, die Tasche gleich über der Schulter zu tragen. Doch ich wollte sie nicht dabeihaben, wenn ich mit meinen Freundinnen ausging, andererseits wollte ich sie auch nicht ganz zurücklassen.
    Als sich die Duat endlich meinem Willen beugte, schimmerte die Luft. Ich warf meine Tasche vor mich und sie verschwand. Hervorragend – vorausgesetzt, mir fiel etwas ein, wie ich sie später wiederkriegen würde.
    Ich hob die Schriftrolle auf, die wir Bullwinkle in der Nacht zuvor gestohlen hatten, und ging die Treppe hinunter.
    Da alle schon beim Frühstück saßen, war es in der Villa seltsam still. Rings um den Großen Saal verliefen auf fünf Etagen Ränge wie im Theater, weshalb dort immer Lärm und Hektik herrschte; ich erinnerte mich allerdings noch daran, wie leer sich der Raum angefühlt hatte, als Carter und ich Weihnachten letztes Jahr dort angekommen waren.
    Im Großen Saal war immer noch vieles unverändert: die gewaltige Thot-Statue in der Mitte, Amos’ Sammlung von Waffen und Jazzinstrumenten an der Wand, der Schlangenhautteppich vor dem garagengroßen Kamin. Doch man sah auch, dass hier jetzt zwanzig junge Magier lebten. Auf dem Couchtisch türmte sich eine Sammlung von Fernbedienungen, Zaubermessern, iPads, Schokoriegelpapieren und Uschebti-Figuren. Jemand mit großen Füßen – vermutlich Julian – hatte seine verdreckten Turnschuhe auf der Treppe stehenlassen. Und einer unserer

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