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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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zurückwarf, sah ich etwas aus den Trümmern und dem Staub stürmen – eine dunkle haarige Gestalt, die für Gramps viel zu groß war.
    Ich wartete nicht ab, um sie genauer zu betrachten.
    Ich raste um die Ecke der South Colonnade, wo ich in Liz und Emma hineinrannte.
    »Sadie!«, schrie Liz und ließ ein Geburtstagsgeschenk fallen. »Was ist denn?«
    »Keine Zeit!«, antwortete ich. »Kommt!«
    »Ich freu mich auch, dich zu sehen«, brummte Emma. »Wo rennst du denn hin –?«
    Das Geschöpf hinter mir grölte, mittlerweile war es ziemlich nah.
    »Erklär ich euch später«, erwiderte ich. »Falls ihr nicht von einem Gott namens Bobby in Stücke gerissen werden wollt, rennt mir hinterher!«
    Zurückblickend ist mir bewusst, dass ich einen echt miesen Geburtstag hatte, doch damals war ich viel zu sehr in Panik, um mich ordentlich selbst zu bemitleiden.
    Wir rannten die South Colonnade hinunter, das Gebrüll hinter uns übertönte fast Liz’ und Emmas Protest.
    »Sadie!«, rief Emma. »Ist das mal wieder einer deiner Scherze?«
    Sie war ein bisschen gewachsen, sah aber mit ihrer glitzernden Riesenbrille und der kurzen Punkfrisur ansonsten ziemlich unverändert aus. Sie trug einen schwarzen Ledermini, einen verfilzten pinkfarbenen Pullover und lächerliche Plateauschuhe, in denen sie kaum laufen, geschweige denn rennen konnte. Wie heißt doch gleich noch mal dieser schrille Rock-’n’-Roll-Heini aus den Siebzigern – Elton John? Hätte er eine indische Tochter, würde sie vermutlich wie Emma aussehen.
    »Es ist kein Scherz«, versicherte ich. »Und zieh um Himmels willen diese Schuhe aus!«
    Emma sah mich entsetzt an. »Hast du eine Ahnung, wie teuer die waren?«
    »Mal ehrlich, Sadie«, mischte sich Liz ein. »Wo schleppst du uns überhaupt hin?«
    Sie war mit Jeans und Turnschuhen, einem weißen Oberteil und einer Jeansjacke zwar etwas vernünftiger gekleidet, aber trotzdem genauso außer Atem wie Emma. Mein Geburtstagsgeschenk unter ihrem Arm wurde allmählich zerdrückt. Liz hatte rote Haare und jede Menge Sommersprossen, und wenn ihr etwas peinlich war oder sie sich zu sehr anstrengte, lief ihr blasses Gesicht so rot an, dass die Sommersprossen verschwanden. Unter normalen Umständen hätten Emma und ich sie deshalb aufgezogen, doch nicht an diesem Tag.
    Das Vieh hinter uns brüllte erneut. Ich sah zurück, was sich als Fehler herausstellte. Als ich stehen blieb, prallten meine Freundinnen gegen mich.
    Einen Augenblick lang dachte ich: Oh Gott, es ist Cheops.
    Doch Cheops war nicht so groß wie ein Grizzly. Er hatte kein glitzerndes Silberfell, keine Reißzähne wie Krummsäbel oder diesen blutrünstigen Ausdruck in den Augen. Der Pavian, der Canary Wharf verwüstete, sah nicht nur aus, als würde er alles fressen – nicht bloß Nahrungsmittel, die auf -o endeten –, sondern als könne er mich auch problemlos in Stücke reißen.
    Die einzige gute Neuigkeit: Das Treiben auf der Straße hatte ihn für einen Augenblick abgelenkt. Autos machten einen Schlenker, um dem Monstrum auszuweichen. Fußgänger rannten kreischend davon. Der Pavian fing an, Taxis umzuwerfen, Schaufenster einzuschlagen, und richtete das totale Chaos an. Als er uns näher kam, sah ich einen roten Fetzen von seinem linken Arm hängen – es waren die Überreste von Gramps’ Lieblingsstrickjacke. Auf seiner Stirn klebte Gramps’ Brille.
    Bis zu diesem Augenblick war mir gar nicht bewusst gewesen, wie schlimm es war. Dieses Ding war tatsächlich mein Großvater, der nie Magie angewendet hatte, niemals irgendetwas getan hatte, um die ägyptischen Götter zu erzürnen.
    Es hatte Zeiten gegeben, als ich meine Großeltern nicht leiden konnte, vor allem, wenn sie schlecht über meinen Vater sprachen oder Carter nicht beachteten oder auch, als sie letztes Weihnachten tatenlos dabei zusahen, wie Amos mich wegbrachte. Trotzdem hatten sie sich sechs Jahre lang um mich gekümmert. Als ich klein war, hatte Gramps mich auf den Schoß genommen und mir seine verstaubten alten Enid-Blyton-Geschichten vorgelesen. Er hatte im Park auf mich aufgepasst und war unzählige Male mit mir in den Zoo gegangen. Obwohl Gran dagegen war, hatte er mir Süßigkeiten gekauft. Er war vielleicht aufbrausend, aber er war ein relativ harmloser alter Rentner. Er hatte es ganz sicher nicht verdient, dass sein Körper so vereinnahmt wurde.
    Der Pavian riss die Tür zu einem Pub heraus und steckte schnüffelnd die Schnauze in die Kneipe. Stammgäste schlugen in Panik ein

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