Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
rausbringen?«
    Sie umklammerte ihr Skarabäusamulett. »Ich glaube nicht. Es braucht Chepres ganze Energie, uns vom Chaos abzuschirmen. Mehr kann er nicht tun.«
    Sollten wir zum weißen Obelisken zurückrennen? Vielleicht konnten wir dort ein Portal öffnen? Aber ich verwarf die Idee schnell. Die Dämonen hätten uns am Wickel, bevor wir ihn erreichten.
    »Hier kommen wir nicht raus«, sagte ich entschieden. »Können wir Apophis hier und jetzt ächten?«
    Zia und Sadie antworteten einstimmig: »Nein.«
    Sie hatten natürlich Recht. Wir mussten Apophis gegenüberstehen, wenn der Zauberspruch funktionieren sollte. Ich wollte nur einfach nicht glauben, dass wir so viel auf uns genommen hatten, um dann im letzten Moment zu scheitern.
    »Dann kämpfen wir.« Ich zog Krummstab und Geißel aus meinem Gürtel.
    Sadie und Zia zogen ihre Zauberstäbe und Zaubermesser.
    Plötzlich lief eine Welle der Verwirrung durch die Dämonenreihen. Sie wendeten sich langsam von uns ab und rannten in verschiedene Richtungen davon. Hinter der Dämonenarmee stiegen Feuerbälle auf. Aus neu entstandenen Kratern im Boden drangen Rauchwolken empor. In den hinteren Reihen der Armee schien ein Kampf loszubrechen.
    »Gegen wen kämpfen sie?«, fragte ich. »Gegeneinander?«
    »Nein.« Zia deutete in die Richtung, ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Seht euch das an.«
    Im Nebel war es schwer zu erkennen, aber durch die Masse der Dämonen drängte sich langsam ein Keil von Kämpfern. Sie waren zwar zahlenmäßig unterlegen – vielleicht hundert oder so –, aber die Dämonen wichen zurück. Diejenigen, die nicht zurückwichen, wurden umgemäht, niedergetrampelt oder wie Feuerwerk in die Luft gejagt.
    »Das sind die Götter!«, rief Sadie.
    »Das kann nicht sein«, sagte ich. »Die Götter würden doch niemals in die Duat einmarschieren, um uns zu retten!«
    »Nicht die großen Götter, nein.« Sie grinste mich an. »Aber die alten, vergessenen aus dem Haus Sonnenschein! Anubis hat versprochen, dass er Verstärkung schicken würde.«
    »Anubis?« Jetzt war ich wirklich verwirrt. Wann hatte sie Anubis getroffen?
    »Dort!«, rief Sadie. »Oh –!«
    Sie schien die Sprache verloren zu haben. Sie winkte unseren neuen Freunden bloß zu. Die Schlachtlinie öffnete sich für einen Augenblick. Ein schnittiger schwarzer Wagen raste in den Kampf. Der Fahrer musste wahnsinnig sein. Er mähte Dämonen um, er legte sich richtig ins Zeug, um sie zu treffen. Er setzte über glutrote Felsspalten und raste hupend mit aufgeblendeten Scheinwerfern im Kreis. Dann bretterte er direkt auf uns zu, bis die vorderen Reihen der Dämonen auseinanderstoben. Nur ein paar unverdrossene geflügelte Dämonen brachten den Mut auf, ihm hinterherzujagen.
    Als sich der Wagen näherte, erkannte ich, dass es sich um einen Mercedes handelte. Sie kam von Fledermausdämonen verfolgt den Hügel hoch und bremste in einer roten Staubwolke. Die Fahrertür öffnete sich und heraus kam ein kleiner haariger Mann in Speedo-Badehose.
    Ich hatte mich noch nie so gefreut, jemanden zu sehen, der so hässlich war.
    Bes kletterte in seiner ganzen schrecklichen warzigen Pracht auf das Dach des Autos. Er stellte sich den Fledermausdämonen entgegen. Seine Augen quollen hervor. Sein Mund öffnete sich unglaublich weit. Seine Haare standen ihm wie Stachelschweinborsten um den Kopf und er brüllte: »BUUH!«
    Die geflügelten Dämonen kreischten und lösten sich auf.
    »Bes!« Sadie rannte auf ihn zu.
    Über das Gesicht des Zwergengottes lief ein Grinsen. Er rutschte auf die Kühlerhaube herunter, so dass er fast Sadies Größe hatte, als sie ihn umarmte.
    »Da ist ja mein Mädchen!«, rief er. »Los, Carter, schieb deinen müden Hintern rüber!«
    Er umarmte auch mich. Es störte mich nicht mal, dass er mit den Handknöcheln über meinen Kopf rubbelte.
    »Und Zia Rashid!«, rief Bes großzügig. »Du sollst auch eine Umarmung bekommen –«
    »Schon gut«, sagte Zia und trat einen Schritt zurück. »Danke.«
    Bes brüllte vor Lachen. »Du hast Recht. Zeit für Streicheleinheiten ist später. Wir müssen euch hier rausschaffen!«
    »Der – der Schattenzauber?«, stammelte Sadie. »Hat er wirklich funktioniert?«
    »Klar hat er funktioniert, du verrücktes Huhn!« Bes trommelte sich auf die haarige Brust und mit einem Mal trug er eine Chauffeuruniform. »Los, steigt ein!«
    Ich drehte mich um, um Setne zu packen … und mir blieb fast das Herz stehen. »Oh, heiliger Horus …« Der

Weitere Kostenlose Bücher