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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gelegentlich auftauchende Flussmonster nieder. Auf einem glutroten Thron in der Mitte der Sonnenbarke saß der alte Gott Re.
    »Hallllöööööchen!«, brüllte er übers Wasser. »Wir haben Keeeeeeekse!«
    Sadie küsste Bes auf die Wange. »Du bist ein Genie!«
    »Na, na«, murmelte der Zwerg. »Du machst Taweret noch eifersüchtig. So wie es aussieht, kommen wir genau richtig. Hätten wir die Sonnenbarke verpasst, hätten wir alt ausgesehen.«
    Bei diesem Gedanken lief es mir kalt den Rücken runter.
    Re war diesem Kreislauf jahrtausendelang gefolgt – war bei Sonnenuntergang in die Duat hineingesegelt und den Fluss der Nacht hinuntergefahren, bis er bei Sonnenaufgang schließlich wieder in die Welt der Sterblichen aufstieg. Doch die Tour ging nur in eine Richtung und das Boot hielt sich an einen strikten Fahrplan. Hatte Re die verschiedenen Häuser der Nacht passiert, schlossen sich deren Tore bis zum nächsten Abend, woran wir sterblichen Reisenden leicht scheiterten. Sadie und ich hatten diese Erfahrung einmal gemacht und es war kein Spaß gewesen.
    Während die Sonnenbarke aufs Ufer zutrieb, grinste uns Bes schief an. »Bereit, Kinder? Ich hab so ein Gefühl, dass die Dinge in der Welt der Sterblichen nicht zum Besten stehen.«
    Das war die erste Nachricht an diesem Tag, die mich nicht im Geringsten überraschte.
    Die Leuchtkugeln fuhren die Landungsbrücke aus, wir kletterten an Bord und machten uns bereit für den letzten Sonnenaufgang der Geschichte.

Sadie
    17.
    Das Brooklyn House zieht in den Krieg
    Ich bedauerte es, das Land der Dämonen zu verlassen.
    [Ja, Carter, das meine ich durchaus ernst.]
    Immerhin war mein Besuch dort ziemlich erfolgreich gewesen. Ich hatte Zia und meinen Bruder vor diesem schrecklichen Geist Setne gerettet. Ich hatte den Schatten der Schlange eingefangen. Ich war Zeugin der ruhmreichen Attacke der Tattergreisbrigade geworden und vor allem hatte ich Bes wiedergesehen. Warum sollte ich also keine schönen Erinnerungen an den Ort haben? Vielleicht mache ich irgendwann mal Strandurlaub dort und miete mir eine Hütte am Meer des Chaos. Warum auch nicht?
    Die ganze Hektik lenkte mich außerdem von weniger angenehmen Gedanken ab. Sobald wir das Ufer erreichten und ich kurz Luft holen konnte, fiel mir allerdings wieder ein, wie ich den Zauber zur Rettung von Bes’ Schatten erlernt hatte. Meine Euphorie wandelte sich in Verzweiflung.
    Walt – oh, Walt. Was hatte er bloß getan?
    Ich dachte daran, wie leblos und kalt er sich angefühlt hatte, als ich ihn zwischen den Lehmziegelruinen in den Armen gehalten hatte. Und dann hatte er plötzlich die Augen geöffnet und nach Luft geschnappt.
    Sieh , hatte er zu mir gesagt.
    In der Welt der Sterblichen hatte ich Walt gesehen, wie ich ihn kannte. Doch in der Duat … dort schimmerte der Jungsgott Anubis, seine geistergraue Aura hielt Walt am Leben.
    Immer noch ich , hatten sie gleichzeitig gesagt. Ihre Doppelstimme jagte ein Prickeln über meine Haut.
    Wir sehen uns bei Sonnenaufgang , hatten sie versprochen, im Ersten Nomos, wenn du sicher bist, dass du mich nicht hasst.
    Hasste ich ihn? Oder sie ? Götter Ägyptens, ich war nicht mal mehr sicher, wie ich ihn nennen sollte! Was ich fühlte oder ob ich ihn wiedersehen wollte, wusste ich schon gar nicht.
    Ich versuchte, diese Gedanken beiseitezuschieben. Wir mussten immer noch Apophis besiegen. Selbst mit seinem gefangenen Schatten gab es keine Garantie, dass uns die Ächtung gelingen würde. Apophis würde sicher nicht untätig zusehen, wenn wir versuchten, ihn aus dem Universum auszulöschen. Und es war gut möglich, dass der Zauber mehr Magie erforderte, als Carter und ich zusammen draufhatten. Falls wir verbrannten, wäre mein Dilemma mit Walt wahrscheinlich auch egal.
    Trotzdem konnte ich nicht aufhören, an ihn/sie zu denken – wie perfekt ihre warmen braunen Augen miteinander verschmolzen und wie natürlich Anubis’ Lächeln auf Walts Gesicht aussah.
    Argh! Das half echt nicht weiter.
    Wir kletterten in die Sonnenbarke – Carter, Zia, Bes und ich. Ich war unglaublich erleichtert, dass mein Lieblingszwerg uns zu unserer letzten Schlacht begleiten würde. In diesem Moment brauchte ich einfach einen zuverlässigen hässlichen Gott in meinem Leben.
    Vom Bug aus musterte mich unser alter Feind Sobek mit Krokodilsfeixen, vermutlich kann er nicht anders lächeln.
    »Soso … Die Kane-Kinderchen sind also wieder da.«
    »Soso«, schnauzte ich zurück, »der Krokodilgott will wohl eine

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