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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Schatten gefunden. Was machen wir jetzt mit ihm?«
    Setne kicherte. »Oh, ab jetzt kann ich übernehmen. Ihr zwei habt euch tapfer geschlagen. Tas! «
    Wäre ich nicht so unkonzentriert gewesen, hätte ich vielleicht mit dem gerechnet, was passierte, aber ich tat es nicht. Meine Dämonenverkleidung wurde plötzlich zu einer festen Mumienbinde, die zuerst meinen Mund bedeckte und sich dann mit rasender Geschwindigkeit um meinen Körper wickelte. Ich stolperte und kippte um, bis auf meine Augen war ich vollständig eingehüllt. Neben mir knallte Zia, ebenfalls eingewickelt, auf die Felsen. Ich versuchte Luft zu holen, aber es war, als wollte man durch ein Kissen atmen.
    Setne beugte sich über Zia. Er zog vorsichtig das Buch des Thot zwischen ihren Fesseln heraus und klemmte es sich unter den Arm. Dann sah er lächelnd auf mich herab.
    »Ach, Carter, Carter.« Er schüttelte den Kopf, als wäre er ein wenig enttäuscht. »Ich mag dich, Kumpel. Wirklich. Aber du bist viel zu vertrauensselig. Nach dem ganzen Zirkus auf dem Boot hast du mir trotzdem die Erlaubnis gegeben, einen Illusionszauber über dich zu sprechen? Oh, Mann! Eine Verkleidung in eine Zwangsjacke zu verwandeln ist soooo einfach.«
    »Mmm«, grunzte ich.
    »Was hast du gesagt?« Setne hielt die Hand ans Ohr. »Schwierig mit dem Reden, wenn man so verpackt ist, was? Hör zu, es geht nicht gegen dich persönlich. Ich konnte diese Beschwörung nicht sprechen, sonst hätte ich das schon vor Ewigkeiten getan. Ich brauchte euch beide! Na ja … zumindest einen von euch. Ich bin davon ausgegangen, dass ich entweder dich oder deine Freundin unterwegs töten könnte, womit ich leichteres Spiel mit dem anderen gehabt hätte. Ich hätte nie gedacht, dass ihr beide so lange überleben würdet. Beeindruckend!«
    Ich wand mich hin und her und wäre fast ins Wasser gefallen. Aus irgendeinem Grund zog mich Setne zurück auf sicheren Grund.
    »Na, na«, schalt er. »Doch kein Grund, sich gleich umzubringen, Kumpel. Dein Plan ist ja nicht fehlgeschlagen. Ich werde ihn bloß abändern. Ich werde den Schatten einsperren. Diesen Teil kann ich selbst übernehmen! Allerdings werde ich, statt eine Ächtung auszusprechen, Apophis erpressen, verstehst du? Er wird nur das zerstören, was ich ihm erlaube . Dann wird er sich wieder ins Chaos zurückziehen oder sein Schatten wird niedergetrampelt und dann heißt es Tschüs, große Schlange.«
    »Mmm!«, protestierte ich, aber ich bekam immer weniger Luft.
    »Jaja.« Setne seufzte. »Jetzt sagst du bestimmt gleich: ›Du bist verrückt, Setne! Damit kommst du nie ungeschoren davon!‹ Aber genau das werde ich. Ich komme seit Tausenden von Jahren mit den größten Missetaten ungeschoren davon. Die Schlange und ich werden uns sicher irgendwie einigen. Ach, ich lasse sie Re und die restlichen Götter umbringen. Was soll’s? Ich lasse sie das Lebenshaus vernichten. Ich werde sie definitiv Ägypten zerstören lassen sowie jede verfluchte Statue meines Vaters Ramses. Ich will, dass jedes Lebenszeichen dieses Aufschneiders ausgelöscht wird! Aber die ganze Welt der Sterblichen? Mach dir da keine Sorgen, Kumpel. Davon werde ich den Großteil verschonen. Irgendwas muss ich ja regieren, nicht wahr?«
    Zias Augen flammten orange auf. Ihre Fesseln begannen zu qualmen, hielten aber stand. Ihr Feuer wurde schwächer und sie sank auf die Felsen zurück.
    Setne lachte. »Netter Versuch, Püppi. Wartet mal schön, ihr zwei. Falls ihr die ganze Stühlerückerei überlebt, komme ich zurück und hole euch. Ihr könntet meine Hofnarren oder so was werden. Ihr bringt mich echt zum Lachen! Ich fürchte, fürs Erste sind wir fertig miteinander. Es wird kein Wunder vom Himmel kommen und euch retten.«
    Knapp über dem Kopf des Geistes erschien ein dunkles Rechteck in der Luft.
    Heraus fiel Sadie.
    Ein Wort noch über meine Schwester: Sie kommt immer zum richtigen Zeitpunkt und sie fackelt nicht lange. Sie knallte auf den Geist und machte ihn platt. Als sie unsere Geschenkverpackung bemerkte, wurde ihr schnell klar, was gespielt wurde, und sie knüpfte sich Setne vor.
    »Tas!« , brüllte sie.
    »Neeiiin!« Rosafarbene Bänder schlangen sich so lange um Setne, bis er einer Gabel Spaghetti ähnelte.
    Sadie stand auf und trat einen Schritt zurück. Ihre Augen waren geschwollen, als hätte sie geweint. Ihre Kleider waren voll angetrocknetem Schlamm und Blättern.
    Walt war nicht bei ihr. Mich verließ der Mut. Fast war ich froh, geknebelt zu sein, ich hätte

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