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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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ihn zukamen. »Carter und Sadie, ich danke euch im Namen des Lebenshauses. Ihr habt Maat wiederhergestellt! Apophis wurde geächtet und Re ist wieder in den Himmel aufgestiegen, doch dieses Mal im Triumph. Gute Arbeit!«
    Im Gang brachen Jubel und Applaus los. Dutzende Magier hielten ihre Zauberstäbe hoch und ließen kleine Feuerwerke explodieren.
    Amos umarmte uns. Danach trat er zur Seite und bedeutete mir, auf den Thron zu steigen. Ich hoffte auf einige ermutigende Worte von Horus, doch ich spürte seine Anwesenheit nicht.
    Ich versuchte, meine Atmung in den Griff zu bekommen. Der Thron war jahrtausendelang leer gewesen. Wie konnte ich sicher sein, dass er mein Gewicht aushalten würde? Wenn der Thron der Pharaonen unter meinem königlichen Hintern zusammenbrach, wäre das ein tolles Omen.
    Sadie gab mir einen Schubs. »Nun geh schon. Hab dich nicht so.«
    Ich stieg die Stufen hinauf und setzte mich auf den Thron. Der alte Sessel knarrte, aber mehr nicht.
    Ich blickte über die Menge der Magier.
    Horus stand mir nicht bei. Aber das war irgendwie in Ordnung. Als ich zu den schimmernden Lichtvorhängen sah – das Neue Zeitalter leuchtete violett –, hatte ich das Gefühl, dass es sich schließlich doch noch zu einem Zeitalter des Guten entwickeln würde.
    Meine Muskeln entkrampften sich. Offenbar war ich aus dem Schatten des Kriegsgottes getreten, so wie ich aus dem meines Vaters getreten war. Ich wusste nun, was ich zu sagen hatte.
    »Ich nehme den Thron an.« Ich hielt Krummstab und Geißel in die Höhe. »Re hat mich ermächtigt, Götter und Magier in Krisenzeiten anzuführen, und ich werde mein Bestes tun. Apophis wurde verbannt, aber das Meer des Chaos besteht fort. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Seine Mächte werden immer versuchen, Maat zu untergraben. Wir dürfen nicht denken, dass all unsere Feinde verschwunden sind.«
    Die Menge wurde nervös.
    »Doch im Augenblick«, fügte ich hinzu, »herrscht Frieden. Wir können das Lebenshaus wieder aufbauen und vergrößern. Wenn es erneut zum Krieg kommt, werde ich als Auge des Horus und als Pharao da sein. Als Carter Kane jedoch …«
    Ich erhob mich, legte Krummstab und Geißel auf den Thron und stieg vom Podest. »Als Carter Kane bin ich ein Jugendlicher, der eine Menge nachzuholen hat. Ich muss meinen eigenen Nomos im Brooklyn House leiten. Und ich muss meinen Highschool-Abschluss machen. Ich lasse also das Tagesgeschäft dort, wo es hingehört – in den Händen des Obersten Vorlesepriesters, des Verwalters des Pharaos, Amos Kane.«
    Amos verbeugte sich vor mir, was sich ein bisschen merkwürdig anfühlte. Die Menge applaudierte wie wild. Ich weiß nicht, ob sie mir zustimmten oder ob sie einfach froh waren, nicht täglich von einem Jugendlichen auf dem Thron Befehle erteilt zu bekommen. Für mich war es so oder so in Ordnung.
    Amos umarmte Sadie und mich noch einmal.
    »Ich bin stolz auf euch beide«, sagte er. »Wir unterhalten uns bald, aber jetzt kommt …« Er deutete neben das Podest, wo sich eine Tür aus Dunkelheit in der Luft geöffnet hatte. »Eure Eltern möchten euch gern sehen.«
    Sadie sah mich nervös an. »Oh, oh.«
    Ich nickte. Seltsam, wie ich mich blitzschnell vom mächtigen Pharao in einen Typen verwandelte, der Schiss hatte, Hausarrest zu kriegen. So gern ich meine Eltern sehen wollte, ich hatte ein wichtiges Versprechen gebrochen, das ich meinem Vater gegeben hatte … Ich hatte einen gefährlichen Gefangenen aus den Augen verloren.
    Die Halle der beiden Wahrheiten hatte sich in eine Partyzentrale verwandelt. Ammit die Verschlingerin rannte um die Waage der Gerechtigkeit und kläffte aufgeregt mit einem Geburtstagshut auf dem Krokodilskopf. Die fallbeilköpfigen Dämonen saßen träge auf ihren Stangenwaffen und hielten Gläser, deren Inhalt nach Champagner aussah. Keine Ahnung, wie sie mit diesen Fallbeilköpfen trinken konnten, aber ich wollte es auch nicht herausfinden. Selbst der blaue Totenrichtergott Du mit gewaltiger Stimme schien gute Laune zu haben. Seine Kleopatraperücke saß ihm schief auf dem Kopf. Seine lange Schriftrolle lag halb aufgerollt quer im Raum, doch er lachte und redete mit den anderen Richtergottheiten, die aus dem Haus Sonnenschein gerettet worden waren. Der die Flamme umarmt und Heißfuß warfen Glut auf seinen Papyrus, aber Du mit gewaltiger Stimme schien es entweder nicht zu bemerken oder es war ihm egal.
    Am anderen Ende des Raums saß mein Vater auf seinem Thron und hielt mit unserer

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