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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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geisterhaften Mom Händchen. Links des Podiums spielten Geister aus der Unterwelt in einer Jazzband. Ich war ziemlich sicher, dass ich Miles Davis, John Coltrane und noch ein paar von Dads Lieblingsmusikern erkannte. Es hat seine Vorteile, Gott der Unterwelt zu sein.
    Dad winkte uns heran. Er schien nicht böse zu sein, das war schon mal ein gutes Zeichen. Wir bahnten uns den Weg durch die fröhlichen Dämonen und Richtergottheiten. Ammit kläffte Sadie an und schnurrte, als sie sie unter dem Kinn kraulte.
    »Kinder.« Dad breitete die Arme aus.
    Es war merkwürdig, dass er uns Kinder nannte. Ich fühlte mich nicht mehr wie ein Kind. Von Kindern verlangte man nicht, dass sie gegen Chaosschlangen kämpften. Kinder führten keine Armeen an, um den Weltuntergang aufzuhalten.
    Sadie und ich umarmten unseren Vater. Da Mom ein Geist war, konnten wir sie natürlich nicht umarmen, aber ich war schon froh, dass sie in Sicherheit war. Bis auf die leuchtende Aura, die sie umgab, sah sie genauso aus wie zu Lebzeiten – sie trug Jeans und ihr Anch -T-Shirt, das blonde Haar war mit einem Tuch zurückgebunden. Auf den ersten Blick hätte man sie für Sadie halten können.
    »Mom, du hast überlebt«, sagte ich. »Wie –?«
    »Nur dank euch beiden.« Moms Augen funkelten. »Ich habe mich, solange ich konnte, festgehalten, aber der Schatten war zu mächtig. Ich wurde immer schwächer, wie so viele andere Geister auch. Hättet ihr den Schut nicht vernichtet und uns befreit, wäre ich … Na, das spielt ja jetzt keine Rolle mehr. Ihr habt das Unmögliche geschafft. Wir sind so stolz.«
    »Das stimmt«, pflichtete Dad bei und drückte meine Schulter. »Alles, wofür wir gearbeitet haben, alles, worauf wir gehofft haben – ihr habt es erreicht. Ihr habt meine höchsten Erwartungen übertroffen.«
    Ich zögerte. Wusste er möglicherweise nicht über Setne Bescheid?
    »Dad«, sagte ich, »ähm … es hat nicht alles geklappt. Wir haben deinen Gefangenen verloren. Ich verstehe immer noch nicht, wie er entkommen konnte. Er war gefesselt und –«
    Dad hob die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen. »Das habe ich gehört. Wir werden vielleicht nie herausfinden, wie Setne genau geflüchtet ist, aber daran dürft ihr euch nicht die Schuld geben.«
    »Dürfen wir nicht?«, fragte Sadie.
    »Setne entzieht sich seit Ewigkeiten einer Festnahme«, sagte Dad. »Er hat Götter ausgetrickst, Magier, Sterbliche und Dämonen. Als ich erlaubt habe, dass ihr ihn mitnehmt, dachte ich mir schon, dass er eine Möglichkeit zur Flucht finden würde. Ich habe nur gehofft, ihr würdet ihn lange genug unter Kontrolle haben, dass er euch hilft. Und das ist euch gelungen.«
    »Er hat uns zu dem Schatten gebracht«, räumte ich ein. »Aber er hat auch das Buch des Thot geklaut.«
    Sadie biss sich auf die Lippe. »Gefährliches Teil, dieses Buch. Setne kann die Zauber vielleicht nicht selbst anwenden, weil er ein Geist ist, aber er kann trotzdem allen möglichen Schaden anrichten.«
    »Wir werden ihn wiederfinden«, versprach Dad. »Doch jetzt lasst uns erst mal euren Sieg feiern.«
    Unsere Mutter streckte den Arm aus und strich mit ihrer geisterhaften Hand über Sadies Haar. »Darf ich dich für einen Moment entführen, Liebes? Ich möchte etwas mit dir besprechen.«
    Ich war nicht sicher, worum es sich drehte, aber Sadie folgte ihr zur Jazzband. Es war mir vorher nicht aufgefallen, aber zwei der Geistermusiker sahen sehr vertraut und eher fehl am Platz aus. Ein großer rothaariger Mann in Westernaufmachung und mit Hawaiigitarre grinste und klopfte mit den Stiefeln den Takt, während er und Miles Davis sich mit Solos abwechselten. Neben ihm spielte eine hübsche blonde Frau die Fiedel, von Zeit zu Zeit beugte sie sich vor, um den rothaarigen Mann auf die Stirn zu küssen. JD Grissom und seine Frau Anne aus dem Dallas Museum hatten endlich eine Party gefunden, die nie aufhören musste. Ich hatte noch nie zuvor eine Hawaiigitarre und eine Fiedel in einer Jazzband gehört, aber irgendwie funktionierte es. Vermutlich hatte Amos Recht: Musik und Magie brauchten beide ein bisschen Chaos in der Ordnung.
    Während Mom und Sadie sich unterhielten, bekam Sadie immer größere Augen. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. Schließlich lächelte sie scheu und wurde rot, was überhaupt nicht zu Sadie passte.
    »Carter«, sagte Dad. »Du hast dich im Gang der Zeitalter tapfer geschlagen. Du wirst ein guter Anführer sein. Ein weiser Anführer.«
    Ich war nicht sicher, woher

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